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Maxi "Tippkick" Maximilian

Maxi "Tippkick" Maximilian

Titel: Maxi "Tippkick" Maximilian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim Masannek
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versprachen mir Schutz. Die kniehohe Schneedecke wirkte warm und herzlich und es war so unendlich still. Selbst mein Vater schien seinen Zorn zu vergessen und blieb neben mir stehen.
    Da sirrte es leise. Ein Britzeln und Knacken erfüllte die Luft. Ich horchte auf und ein Lächeln entstand auf meinem Gesicht. Dieses Geräusch kannte ich wie kein anderes. Es gehörte zum Teufelstopf . Dem Hexenkessel der Hexenkessel. Dem Stadion der Wilden Fußballkerle e.W. Es war die Flutlichtanlage, die Willi für uns gebaut hatte. Im selben Augenblick flammten die Scheinwerfer auf. Nur fünf Meter von uns entfernt und aus der Höhe unserer Augen schossen sie ihr Licht auf uns ab. Fünf Sekunden lang gleißten sie auf. Dann erloschen sie wieder und wir waren blind.
    Schlotterbein und Tarzanschrei! Auch diesen Trick kannte ich schon. Wir hatten ihn in der Schlacht um Camelot gegen die Unbesiegbaren Sieger verwendet und er hatte perfekt funktioniert.
    Um uns herum war es schwarz. Ja, um uns, denn auch mein Vater konnte jetzt nichts mehr sehen.
    „Lauf, Maxi! Lauf!“, rief Marlon.
    Er stand auf den Felsen rechts über uns und hielt das Megaphon vor den Mund. Genauso wie Rocce.
    „Santa Panter, sonst fangen wir dich!“, rief der Brasilianer vom linken Berghang herab. Leons Megaphonstimme erklang hinter uns aus der Magischen Furt: „Du wirst uns nie wieder verraten, Maxi! Hast du gehört?“
    Jetzt hatte es auch mein Vater kapiert. Das hier war keine Show, um mich vor ihm und dem Internat zu beschützen. Das hier war blutiger Ernst. Deshalb griff er nach meiner Hand. Er hielt sie ganz fest. Aber er hielt sie nicht, um mich festzuhalten. Er nahm sie, um mich zu beschützen.
    „Lauf, Maxi! Lauf!“, schrie Marlon noch mal und dann rannten wir los.
    Das heißt, wir stolperten, fielen, rollten und dotzten, denn wir waren ja blind. Unzählige Male passierte uns das. Wir stolperten über Baumwurzeln, die wir nicht sahen. Wir fielen über Felsbrocken, die sich vor uns versteckten. Wir verloren das Gleichgewicht und den Halt. Wir rollten Hänge hinab und dotzten tief in den hüfthohen Schnee. Dabei verloren wir uns, doch wir gaben nicht auf. Wir fanden uns jedes Mal wieder und jedes Mal nahmen wir uns, mein Vater und ich, erneut bei der Hand.
    Schließlich ließ der Flutlichtschock nach. Unsere geblendeten Augen passten sich an die Dunkelheit an und wir kamen immer schneller voran. Unsere Verfolger blieben zurück, bis sie am Ende verstummten. Wir hatten es gemeinsam geschafft. Wir waren ihnen entkommen. Davon waren wir überzeugt, und so stiegen wir Hand in Hand den nächsten Felshang hinauf.
    Ich fühlte mich wohl. Meine durchnässten Kleider und Socken nahm ich gar nicht mehr wahr. Doch als wir die Kuppe erreichten, schlug mir die kälteste Kälte entgegen, die es auf der Welt gab.
    Schlotterbein und Tarzanschrei! Wir waren ihnen gar nicht entwischt. Nein, wir waren direkt in ihre Falle gerannt. Das Schlimmste würde noch kommen. Das erkannte ich jetzt, und schlotternd und zitternd starrte ich zu dem anderen Hügel hinüber, auf dem die Geheimhalle stand.
    Ich konnte und wollte nicht mehr.
    „Lasst mich in Ruhe!“, wollte ich schreien, doch ich war immer noch stumm.
    Hilflos setzte ich mich in den Schnee. Ich suchte den Blick meines Vaters. Auch er schien zu wissen, was jetzt passiert. Doch er war stark. Für ihn war die Geheimhalle nur ein Haus. Ein Schutz vor der Kälte.
    „Komm, Maxi, komm!“, sagte er nur. Dann hob er mich auf. Er nahm mich auf den Arm, was er noch nie getan hatte, und trug mich einfach und gegen alle Verbote der Welt über die Gespensterbrücke und durch das Fauchende Tor in die Geheimhalle hinein.

Der Drache schlägt zu
    Die Halle war dunkel und leer. Vielleicht hatte ich mich ja geirrt. Vielleicht waren wir wirklich entkommen. Oder vielleicht war das, was wir durchgemacht hatten, für die Wilden Kerle schon Rache genug. Ja, vielleicht war alles vorbei. Auf jeden Fall war ich fürchterlich müde. Erschöpft und erfroren schaute ich zu, wie mein Vater in der Halle herumlief. Er brach Holzbretter aus den Wänden heraus, schichtete sie auf dem Deckel eines alten Ölfasses auf und entfachte ein Feuer. Dann hängte er unsere nassen Kleider darüber. Irgendwo fand er ein paar alte Decken. In die wickelte er mich und sich ein und dann nahm er mich noch ganz fest in den Arm.
    Langsam wurde mir warm. Ich starrte ins Feuer und irgendwann hörte ich durch das Prasseln und Brutzeln der Flammen eine Stimme hindurch. Sie

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