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Maxie und ein Fisch mit Fernweh

Maxie und ein Fisch mit Fernweh

Titel: Maxie und ein Fisch mit Fernweh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Usch Luhn
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Kastagnetten, jede Menge Triangeln, eine Pauke und sogar ein halbes Dutzend Fingerzimbeln; solche Dinger wollte ich letztes Jahr total gerne zum Geburtstag, aber Mama war dagegen, weil diese Geräusche die kranken Tiere nervös machen würden. Mir juckte es irrsinnig in den Fingern, sie endlich auszuprobieren, aber ich kann stark bleiben.
    Meine Mitschüler stürzten sich natürlich gleich auf das ganze Zeug und trommelten wie wild auf den Musikinstrumenten herum. Typisch meine Klasse.
    Alle, außer Jonas.
    Der blieb neben mir sitzen und starrte, ohne eine Miene zu verziehen, vor sich hin. Na, er kennt die Masche seines Vaters bestimmt schon länger. Selbst Herrn Pfeffer fiel dann irgendwann auf, dass ich nicht mitmachte. Er fixierte mich eine Weile mit seinen dunklen Augen und sagte: nichts!
    Ist das unverschämt? Dabei hatte ich mir meine vergifteten Sätze schon ganz genau zurechtgelegt. Da sieht man mal, wie wenig er sich in echt für seine Schüler interessiert.
    Als die erste Stunde vorbei war, hatte ich einen richtigen Krampf im Po vom Stillsitzen. Normalerweise bin ich nämlich eher der zappelige Typ.
    Gerade als ich anfing, Jonas für seinen schrecklichen Vater zu bemitleiden, sagte er: „Bist du festgetackert oder hat dich jemand hypnotisiert? Ich hab gedacht, du hast ’ne große Klappe, aber das stimmt ja gar nicht. Hast wohl Angst, mein Alter könnte dir ’ne schlechte Note verpassen.“
    Ich wurde sofort wieder total sauer. „Misch dich nicht in mein Leben ein, Pfeffer!“, fauchte ich zurück. „Ich habe meine Gründe.“
    Auch in der nächsten Stunde bewegte ich mich keinen Millimeter und stellte meine Ohren auf Durchzug. Das war gar nicht so einfach. Die Fingerzimbeln hatten einen göttlichen Klang. Genau so hatte ich sie mir vorgestellt. Leider haben Jana und Tim, die sich die Dinger geschnappt hatten, null Gefühl für Rhythmus.
    Nur ein einziges Mal, nämlich als Herr Pfeffer irgendetwas davon faselte, ein Schulorchester zu gründen, blieb mir kurz die Luft weg.
    „Mit ein paar tollen Stücken und Fleiß könnten wir es sogar noch zu diesem Schulband-Wettbewerb schaffen“, sagte er. „Ihr wollt doch so gerne mitmachen, wie mir Frau Rabe berichtete.“ Dabei schaute er überallhin, nur nicht in meine Richtung. „Wer von euch hat schon eine Idee?“
    Jana und noch ein paar andere warfen mir einen auffordernden Blick zu und Tim machte irgendwelche peinliche Zeichen. Aber ich blieb so stumm wie ein Fisch.
    Als es nach gefühlten vierundzwanzig Stunden gongte, kam ich gar nicht mehr vom Stuhl hoch. Alles an mir war eingeschlafen, sogar mein linker kleiner Zeh.
    „He, Süße“, rief Jana laut durch das Klassenzimmer und fuchtelte begeistert mit den Fingerzimbeln herum. „Warum hast du denn nichts von Herrn Schiller und deinem Rap erzählt?“
    Ich konnte nicht antworten, so ein fetter Zornkloß steckte in meinem Hals. Gleichzeitig fing es hinter meiner Stirn heftig an zu pochen. Tränen schossen mir in die Augen. „Jetzt bloß nicht losheulen!“, befahl ich mir streng.
    Plötzlich spürte ich einen bohrenden Blick von der Seite.
    „Sie hat ihre Gründe“, antwortete Jonas überraschend. „Kapiert?“
    Wie peinlich war das denn? Vor Scham rutschte ich fast unter meinen Tisch.
    Auch Jana war völlig verblüfft. „Na dann“, sagte sie und guckte verunsichert. „Aber warte nicht zu lange damit. Auf einmal wollen nämlich all e …“ Sie zog mit Tim los, um Eis essen zu gehen, und drehte sich noch einmal verwundert nach uns um.
    Ich wartete so lange, bis das Klassenzimmer komplett leer und die Pfefferplage auf seinem Mountainbike garantiert verschwunden war. Erst dann packte ich im Schneckentempo meinen Rucksack zusammen und schraubte mich von meinem Platz hoch. Meine Knochen knarrten vom Stillsitzen. So muss sich ein Roboter fühlen.
    „Maxie? Ach, da bist du ja!“ Mama kommt in die Küche gefegt und stört mich in meinen trübsinnigen Gedanken.
    „Hast du etwa das ganze Glas leer gegessen?“ Sie reißt mir die Erdnussbutter aus der Hand und schaut mich vorwurfsvoll an. „Das ist total ungesund. Außerdem sollst du mit deinen Schwestern teilen. Wann lernst du das endlich?“
    Ich gucke verblüfft. Tatsächlich. Habe ich gar nicht bemerkt.
    „Kannst du mir mal kurz in der Praxis helfen?“, fragt sie hektisch. „Ich muss einen ganzen Schwung wuselige Hundebabys untersuchen, und Frau Schwarz ist heute nicht da, weil ihre Zwillinge Fieber haben.“
    Frau Schwarz ist Mamas

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