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Maxie und ein Fisch mit Fernweh

Maxie und ein Fisch mit Fernweh

Titel: Maxie und ein Fisch mit Fernweh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Usch Luhn
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Wucht zuwarf, als er Cäsar erblickte, dass er ihm die linke Hinterpfote quetschte.
    Mäuse können ganz schön laut piepen, wenn man ihnen wehtut. Und genau das tat Cäsar. Wenigstens hat Jonas mir das so erzählt.
    Danach wollten die anderen Mäuse Cäsar vor Sebastian Pfeffer retten und sind eine nach der anderen an seiner Jeans hochgeklettert, anstatt in ihre Kiste zu düsen, obwohl Jonas sie mit dem SOS-Pfiff anlockte. So oder ähnlich muss es gewesen sein. Auch Mäuse haben anscheinend Familiensinn.
    Supersüß finde ich, wie tapfer Jonas sich sogleich auf seinen Vater gestürzt hat, um unsere Springmäuse vor ihm zu retten. Es hätte ja wirklich leicht sein können, dass Herr Pfeffer die armen Tierchen aus Panik zerquetscht, wie er das bereits mit dem Stinkkäfer gemacht hat. Und deshalb war es auch keine Springmaus, die Herrn Pfeffer in den Finger gebissen hat, sondern Jonas.
    Die Tetanus-Spritze, die unsere tatkräftige Mutter Herrn Pfeffer in den Po jagte, war also ganz überflüssig. Auch wenn Menschenbisse nicht immer ungefährlich sind.
    „Was habt ihr euch nur dabei gedacht?“, sagt Mama mit vor Zorn heiserer Stimme. „Ich weiß ja gar nicht, ob ich euch noch vertrauen kann.“
    Sie ist erst gar nicht in die Praxis gegangen, sondern hat einfach den Küchentisch zu einem Mini-Operationstisch umfunktioniert. So können wir besser drum herum sitzen und Kamillentee gegen die Aufregung trinken.
    Der arme Cäsar hat eine Narkose bekommen, damit er nicht so zappelt, während ihm Mama das gequetschte Bein schient.
    „Gebrochen ist zum Glück nichts“, murmelt sie. „Und die Herztöne sind auch normal. Der kleine Kerl hat gleich mehrere Schutzengel auf einmal gehabt. Dieser unselige Ausflug hätte ebenso gut schiefgehen können.“
    Ich traue mich nicht, Mama anzugucken. Stattdessen starre ich Löcher in den Fußboden. Sie hat ja so Recht mit allem.
    Ein Stück von mir entfernt, an der Tischkante direkt vor Sebastian Pfeffer, kauert Willi und starrt Cäsar aus riesigen Knopfaugen an. Ich wundere mich total, dass Herr Pfeffer nicht panisch den Platz gewechselt hat.
    Ich habe Willi aus seiner Kiste zu uns in die Küche geholt, weil er plötzlich so irre laut anfing zu piepen. Das hörte sich fast so schlimm an, als würde er heulen. Direkt gruselig. Bestimmt haben Mäuse so eine Art innere Antennen und ahnen, wenn es ihren Artgenossen nicht gut geht.
    Jetzt nimmt Herr Pfeffer sogar eine Haselnuss und legt sie vor Willi hin. „Dein Kumpel wird schon wieder, Kollege“, brummt er. Willi hebt das Köpfchen, als hätte er genau verstanden, was Herr Pfeffer gesagt hat, und schnappt sich die Haselnuss mit den Vorderpfoten. Nervös fängt er an zu nagen.
    Jonas macht ein Gesicht, als würden ihm jeden Moment die Augen aus dem Kopf fallen.
    „So, jetzt muss er sich gesund schlafen“, sagt Mama schließlich und bettet Cäsar in einen hübschen Geschenkkarton, den Jule mit weichem Gras ausgepolstert hat.
    Sie wirft uns einen funkelnden Blick zu. „Ich hoffe, es ist klar, dass die Mäuse alle, und ich betone: alle bis auf Weiteres in meinem Zimmer bleiben. Kapiert? Auch von Krankenbesuchen bitte ich abzusehen. Ansonsten muss ich mir erst noch durch den Kopf gehen lassen, welche Strafe ich euch dafür aufbrumme. Ich bin jedenfalls sehr enttäuscht. Ich habe gedacht, ihr wisst, dass Tiere keine Puppen sind, sondern lebendige Wesen, die man mit Respekt zu behandeln hat.“
    Jonas holt tief Luft. „Frau Buntschuh, es ist wirklich alles meine Schuld. Maxie und die Mädchen haben nichts damit zu tun.“
    Mama schüttelt unwillig den Kopf. „Langsam ist es gut, Jonas. Du lügst wirklich ganz miserabel. Da kann dir Maxie noch einiges beibringen. Meine Töchter scheinen ja einige Talente zu haben, die ich noch nicht kenne.“
    Aus heiterem Himmel schießen mir sintflutartig Tränen aus den Augen.
    „Ich wollte doch nie, dass jemand verletzt wird, Mami“, heule ich laut los. „Schon gar nicht der arme Cäsar. Aber du hast doch selbst gesagt, dass es doof ist, dass Herr Pfeffer in der riesigen Villa wohnt, wo wir den Platz für uns viel besser brauchen könnten, und dass sogar der Bürgermeister deshalb gelogen hat. Und dann hast du dieses dolle Kopfweh gekriegt, weil Herr Pfeffer die ganze Zeit herumgemeckert hat, sodass es nicht mal mehr Mittagessen für uns gab.“ Ich schnäuze mich in das Taschentuch, das mir Kassia hinhält. „Ich musste Jonas einfach helfen, weil er so wahnsinnig traurig darüber ist, dass er

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