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Maximum Trouble

Maximum Trouble

Titel: Maximum Trouble Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hen Hermanns
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>Bike-Devil<-Komplott verwickelt. Irgendwie langweilte mich dieser Fall. Ich hielt den Geldkoffer hoch.
    »Da ist das Geld. Wo ist der Spot?«
    Er zeigte mir ein Päckchen. Ich warf ihm den Koffer vor die Füße, die in Gummistiefeln steckten. Er warf mir das Päckchen zu. Er öffnete den Koffer und zählte hastig das Geld. Ich wickelte das Päckchen auf und brachte eine U-Matic-Cassette zutage.
    »Woher weiß ich, daß das auch das Originalband ist?«
    »Sie werden mir wohl einfach glauben müssen«, sagte die Wollmütze, ging zum Florett, klemmte den Koffer in die Gepäckhalterung, kickte den Parkbügel weg, startete die Karre und fuhr los.

    Amateur. Ein mieser kleiner Amateur. Ich startete den Volvo und fuhr ihm nach. Vielleicht war er ein Amateur, aber ganz so blöd wie ich war er auch wieder nicht. Jedenfalls sah ich ihn nicht mehr, als ich ein bißchen Gas gab. Er hatte sich irgendwo ins Gebüsch geschlagen. War auch nicht so wichtig, der Fall war mir sowieso klar.

    Ich fuhr runter in die Stadt und hielt an einer Telefonzelle an. Ich suchte mir aus dem Telefonbuch die Adresse von Miller&Miller raus und fuhr hin. Ein aufwendig restaurierter Altbau in Derendorf, neben der Eingangstür ein weißes Emailleschild mit der schlichten Aufschrift »Miller&Miller«. Kein Florett vor dem Haus, aber ein Porsche. Die Motorhaube war warm, an Reifen und Kotflügeln war dunkler Dreck. Dieser Fall war so simpel und dreist, daß er mich wütend machte. Ich klingelte Sturm. Nach einer Weile machte endlich einer die Tür auf. Es war Gonzo, der ältere der Miller-Brothers, der eigentlich Günter Müller hieß. Ich kannte das Gesicht noch aus der Werbefachpresse und den richtigen Namen aus dem Werbeklatsch. Die typische Yuppie-Visage. Gel im Haar, rote Hornbrille, ein satter, verwöhnter Gesichtsausdruck. Zu jung an zu viel Geld gekommen.
    »Was wollen Sie?« fragte er. »Ich kenne Sie nicht.«
    »Aber Sie werden mich sofort kennenlernen, Herr Müller.«
    »Mein Name ist Miller.«
    »Wenn du Miller heißt, dann ist das hier eine Wasserpistole«, sagte ich und fummelte mit der SigSauer vor seiner Nase herum. »Warum bittest du mich nicht einfach rein?«
    Er wich ängstlich ins Haus zurück und ich blieb ihm auf der Pelle.
    »Du nimmst zuviel Parfüm«, sagte ich. »Aber laß uns gleich mal über das Geschäftliche sprechen. Ich brauche nur mal kurz deinen Videorecorder.«
    »Was soll denn das? Ist das ein bewaffneter Raubüberfall, nur um einen Videorecorder zu klauen?«
    »Bist du alleine hier?«
    »Ja. Aber ich bin mit meinem Bruder verabredet. Ich bin eigentlich schon zu spät. Wenn ich nicht komme, wird er sicher...«
    »Vergiß es. Der läßt wahrscheinlich gerade die Florett verschwinden, was? Also los, wo ist der Recorder?«
    Müller führte mich in einen Konferenzraum, der mit einem großen Tisch und den typischen Folter-stühlchen des Memphis-Mobs ausgestattet war. An den Wänden hingen die eingerahmten Machwerke von Miller&Miller, die alle irgendwie an den Modedesigner Neville Brody erinnerten. In der Ecke stand ein Turm mit TV-Gerät und Videorecorder. Ich warf Müller die Cassette zu. Er schaltete die Anlage ein und schob die Cassette rein. Es war tatsächlich ein Werbespot für Diätschokolade. Er sah aus, als hätte Neville Brody ihn gemacht, und ich fand ihn nicht besonders witzig.
    »Das ist mein TV-Spot! Wie kommen Sie daran? Was soll das?«
    »Reg dich nicht künstlich auf, Müller. Du weißt genau, worum es geht. Wo sind die fünfzig Riesen?«
    »Welche fünfzig Riesen? Was wollen Sie von mir, verdammt noch mal?«
    Ich gab ihm eine kräftige Ohrfeige.
    »Wie du siehst, bin ich herzlos. Ich schlage sogar Brillenträger. Wo ist das Geld? Die fünfzig Riesen, die ich deinem Kumpel eben im Grafenberger Wald gegeben habe, wahrscheinlich deinem Brüderchen.«
    »Ich verstehe kein Wort.«
    »Solltest du aber, und zwar schnell. Sonst versteht dein Zahnarzt morgen die Welt nicht mehr. Und jetzt Abmarsch, Müller, wir machen eine kleine Sightseeing-Tour durch deine Klitsche. Bitte voranzugehen.«
    Ich drückte auf die Eject-Taste des Recorders und schnappte mir die Cassette.
    »Los, ich hab nicht viel Zeit, Müller.«
    Müller führte mich ohne weiteres Gewäsch durch einen Atelierraum, in dem die berühmten Kampagnen zusammengeklebt wurden. »Was wollen Sie von mir?« Er konnte es nicht lassen.
    »Ich will das Geld zurück. Dein Freund von den >Bike-Devils< ist einfach ein bißchen zu blöd gewesen. Fällt zwischen zwei

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