Maximum Warp. Der Guide durch die Star-Trek-Romanwelten: Von Nemesis zu Typhon Pact! (German Edition)
Krokodil, das ich vor nunmehr zwanzig Jahren entworfen habe.
1 Anmerkung: Martins Illustrationen zu diesem Buch wurde im Mai 2013 noch eine besondere Ehre zuteil, zierten sie doch in Zweitverwertung das Programmheft der FedCon 22, Europas größter SF- und
Star Trek
-Veranstaltung. CH
4
AUF ZU FERNEN HIMMELN
Vorstellung der
Star
Trek-Romanreihen
4.1
NEUE UFER
New Frontier
(2373 bis 2380)
von Jörn Podehl
Mit der Entstehung der
New Frontier-Reihe
rund um den aufbrausenden Captain Calhoun und seine ungewöhnliche Besatzung begannen sich die
Star
Trek-Romane immer mehr von den Serien- und Filmvorlagen zu emanzipieren. Die von Peter David verfasste Buchreihe bedeutet mehr als nur ein paar weitere Abenteuer im Weltraum – sie ist die einzigartige Verschmelzung von Science- und Social-Fiction.
DER BEGINN VON ALLEM
Star Trek
ist größer als die fünf TV-Serien und zwölf Kinofilme. Die alten und vor allem neuen
Star
Trek-Romane spinnen einen Kosmos, der mittlerweile mindestens so groß und komplex ist wie alles auf Leinwand und Mattscheibe Gelaufene zusammen: Captain Picard steuert nach den Ereignissen aus
Nemesis
die
Enterprise
auf alten Kurs und besiegt die Borg; Will Riker und die Mannschaft der
Titan
erforschen den Orion-Arm der Milchstraße; Commodore Reyes will dem dunklen Geheimnis der Taurus-Region auf den Grund gehen, und auf DS9 gibt es auch nach Captain Siskos Verschwinden (und Rückkehr) nur Ärger.
All jene Ereignisse sind bereits Teil der Romane des Cross-Cult-Verlags. Die
Star Trek
-Geschichten haben in den letzten Jahren eine ungeahnte inhaltliche Eigendynamik entwickelt. Da fragt man sich: War das schon immer so? Wurden
Star Trek
-Fans schon immer mit Abenteuern verwöhnt, die der Fantasie keine Grenzen setzen oder mit Geschichten aus tausendundeinem Sternenimperium?
Die Antwort lautet: Nein. Hätte es eine ganz bestimmte Romanserie nicht gegeben, läse man heute vermutlich noch immer »nur« TV-Episoden auf Papier: Die
Voyager
wäre mit schrumpfendem Kaffeevorrat auf dem Weg nach Hause; Captain Sisko jagte Piraten durch den Quadranten; Picards
Enterprise
stieße während einer Routinemission auf ein unbekanntes Volk, und Captain Archer steuerte die
Enterprise
NX-o1 einfach nur geradeaus. Alte Gesichter wären und blieben alte Gesichter, neue Gesichter würden spätestens am Ende der Geschichte ausscheiden.
Doch eine ganz bestimmte Serie hat den Anfang gemacht, nach dem sich alles verändern konnte. Der Titel der Serie sagt alles, räumt mit der
Star Trek’schen
»letzten Grenze« endgültig auf und ebnete so den Weg zu einer komplett anderen, ganz neuen Grenze ...
DIE ENTSTEHUNG
Ende der 1990er Jahre wurde der Stapel
Star Trek
-Romane größer und größer, ohne dass es viele Abenteuer gab, die mehr boten als das TV-Programm. Damals war John Ordover verantwortlicher Lektor bei Pocket Books und brachte es auf den Punkt: Eines der größten Probleme dieser Zeit bestand darin, dass man mit den Helden der Romane keine signifikanten Veränderungen vornehmen durfte. Die Hauptcharaktere mussten immer dieselben sein und bleiben; sie konnten nicht sterben, nicht verändert werden, nicht weggehen. Dass eine derartige Einschränkung das Roman-Franchise nicht groß vorantrieb, ist selbstverständlich und war wohl für jeden, der bei Pocket Books etwas mit den Geschichten zu tun hatte, ermüdend und frustrierend.
Allerdings macht Not bekanntlich erfinderisch, und so kam Ordover folgende Idee: Was wäre, wenn man sein eigenes Schiff und seine eigene Crew haben und dabei Geschichten erzählen könnte, die von Roman zu Roman weitergehen? Was, wenn man nicht auf Paramounts Kontinuitätsvorgaben achten müsste? Charaktere könnten dann kommen, gehen, verändert werden oder sterben, man hätte jede Freiheit. Mit den eigenen Protagonisten in einem »abgetrennten« Bereich des
Star Trek
-Universums wären auf einen Schlag alle Probleme beseitigt.
Paramount – oder vielmehr Paula Block, die damals das Sagen in Sachen
Star Trek
-Lizenzen hatte – fand diesen Gedanken interessant und ließ sich von Ordover ein Konzept zukommen. Im Mittelpunkt der neuen Buchserie stand und steht ein Raumschiff namens
Excalibur
. Es agiert in einem Gebiet entfernt der uns bekannten Föderation, dem Sektor 221-G – früher das Thallonianische Imperium –, und leistet humanitäre Hilfe, wo sie benötigt wird, denn ein riesiger politischer Planetenverbund ist dort gerade auseinandergebrochen und liegt in Trümmern. Die
Weitere Kostenlose Bücher