Maximum Warp. Der Guide durch die Star-Trek-Romanwelten: Von Nemesis zu Typhon Pact! (German Edition)
in die ersten Jahre der TNG-Abenteuer zurückgehen und dort ein paar Lücken schließen.
Wo sehen Sie die Menschheit in 100 Jahren?
Ich würde es da gerne mit Martin Luther King halten: Die Leitung des moralischen Universums ist manchmal ziemlich lang, aber sie führt mit einiger Gewissheit in Richtung Gerechtigkeit und Frieden. Zweifellos stehen der Menschheit große Herausforderungen bevor, aber ich glaube fest daran, dass sie uns in einer Weise einen werden, die nationale, ökonomische, völkische, kulturelle und religiöse Barrieren überwindet. Eines Tages werden dann die Menschen der kommenden Jahrhunderte zurückblicken und sagen: Der Kampf war hart, aber er hat sich gelohnt.
4.3.4
AUTOR IM GESPRÄCH
Interview mit Keith R. A. DeCandido
von Julian Wangler
Quintessenz
, der dritte TNG-Roman, wirft das Bild, das wir bislang von Q hatten, um. Warum das erforderlich war und welche Chancen es bietet, weiß niemand besser als der Autor persönlich. Keith DeCandido war jahrelang ein Schwergewicht in der Welt der
Star Trek
-Romane. Der New Yorker Schriftsteller hat die Gelegenheit nicht gescheut, für die deutschen Fangemeinde ein Exklusivinterview zu geben.
Wann haben Sie mit dem Schreiben angefangen?
Der erste Text, mit dem ich Geld verdiente, war 1990 ein Artikel über Comics, der im
Library Journal
veröffentlicht wurde. Heute reißt das Thema dieses Artikels niemanden mehr vom Hocker, aber damals war das Konzept von Comics in Büchereien brandneu. Mein erstes verkauftes belletristisches Werk war 1994 eine Kurzgeschichte über
The Ultimate Spider-Man.
Wer ist Keith DeCandido? Was können Sie uns über sich selbst, Ihre Interessen und Hobbys erzählen? Was hält Ihre Familie von Ihrer Arbeit – und von
Star Trek?
Nun, genau genommen war es sogar meine Familie, die mich ursprünglich an
Star Trek
heranführte. Sie guckten es bei der ersten Ausstrahlung, und auf diesem Weg wurde ich als Kind in den frühen siebziger Jahren auf die Wiederholungen aufmerksam. So gesehen verdanke ich meiner Familie mein generelles Interesse an Science Fiction. Neben meiner Liebe zu diesem Genre bin ich ein großer Fan von Kriminalromanen, Baseball und Kampfsportarten (kürzlich habe ich den schwarzen Gürtel in Karate erworben).
Sind Sie ein Fan von John de Lancie? Finden Sie, er hat die Rolle des Q gut ausgefüllt?
Oh, ich bin ein großer Fan von ihm. DeLancie bediente sich des omnipotenten Charaktertyps, wie wir ihn schon in der klassischen Serie zu Gesicht bekamen (Metronen, Organier etc.), und entwickelte ihn gekonnt weiter, indem er Q auf eine besondere Weise liebenswürdig und abscheulich zugleich machte. Er beherrschte die perfekte Mischung aus Charme, Humor und aalglattem Grips. So war es ihm möglich, dem Charakter diametral verschiedene Verhaltensweisen angedeihen zu lassen, ohne dass es nach Stilbruch roch. DeLancie verstand es, kontrolliert von Slapstick in Knalltütenhumor zu wechseln und von dort wiederum in todernste Auftritte. So fand ich Q in
Zeitsprung mit Q
mitunter richtig erschreckend, ohne dass er jedoch etwas von seinem Esprit und Charme einbüßte.
Was bedeutet der Q-Charakter für
Star Trek
im Allgemeinen?
Teufelchen und Schwindler sind seit Jahrhunderten ideale Antagonisten in Mythen und anderen Geschichten – angefangen mit Lodi und Anansi, über Mr. Myxtpltk bis hin zu Q. Q ist natürlich in erster Linie eine Kontrastfigur zu Picard, der bestimmte Werte verkörpert.
Welche Auswirkungen hat die Q-Figur in sieben Jahren TNG auf Jean-Luc Picard gehabt?
Möglicherweise nicht so erhebliche, wie Q sich das gerne gewünscht hätte. Nichtsdestoweniger erweiterte er Picards Blick auf das Universum, oftmals auf eine unangenehme Art. Man muss immerhin bedenken, dass jede unliebsame Begegnung, die die Menschheit mit den Borg hatte, auf Qs Konto geht, und viele dieser Begegnungen verliefen bekanntermaßen ausgesprochen brutal, auch für Picard selbst.
Q trat insgesamt in drei verschiedenen Serien auf. In welcher Weise, glauben Sie, unterschieden sich diese Auftritte voneinander?
Ich denke, dass Qs Auftritte jenseits von TNG schwächer waren, weil DeLancie in diesen Serien einfach nicht die entsprechende Gegenfigur – ich meine Patrick Stewart – hatte. Es hat sich herausgestellt, dass die beiden Charaktere einfach am besten zusammenpassen. Die zu diesem Thema veröffentlichten
Star Trek
-Romane haben jene Lektion beherzigt: Sowohl Peter Davids Arbeiten als auch Greg Cox’
Q-Kontinuum
-Trilogie und
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