Maximum Warp. Der Guide durch die Star-Trek-Romanwelten: Von Nemesis zu Typhon Pact! (German Edition)
Wettbewerbs zu
Star Trek – Strange New Worlds
gewann. Daraufhin schrieb ich eine E-Book-Novelle für die
Corps of Engineers
-Reihe, gefolgtvon
Constellations
, einer Kurzgeschichte im Rahmen des Sammelbands zum vierzigjährigen
Star
Trek-Jubiläum 2006. Später folgten dann weitere Geschichten, u. a. im Spiegeluniversum angesiedelt.
Wer ist William Leisner? Was können Sie uns über sich selbst, Ihre Interessen und Hobbys erzählen? Was hält Ihre Familie von Ihrer Arbeit – und von
Star Trek?
Ich bin in Rochester, New York, als ältestes von sechs Kindern geboren worden. Meine Eltern schickten mich auf eine streng katholische Schule. Noch während des Colleges schrieb ich für einen studentischen TV-Sender, und später entschied ich mich – fragen Sie mich bitte nicht mehr, aus welchen Gründen –, Geschichten für die
Star Trek
-Serien
Deep Space Nine
und
Voyager
zu entwickeln.
Ich war schon immer ein großer Anhänger des Franchise. Jenseits von
Star Trek
lese ich für mein Leben gerne, schaue klassische Fernsehsendungen und liebe es generell, große Projekte anzupacken. Umso zufriedener kann man sein, wenn man auf sie zurückblickt.
Im Jahr 2005 erschien in den USA mit
Death in Winter
(
Tod im Winter
) der erste Roman, der die Geschichte von Jean-Luc Picard und der
Enterprise-D
nach den Ereignissen von
Nemesis
fortsetzt. Was ist, allgemein gesprochen, aus Ihrer Sicht das Besondere an der TNG-Fortsetzung, gerade im Vergleich zu anderen Serienfortsetzungen?
Ich denke, eine wesentliche Besonderheit von TNG ist der hohe Grad an Freiheit, den die Lektoren und Autoren gleichermaßen genießen.
Während die Serie noch lief und die Filme in Produktion waren, musste jedes Buch strenge Vorgaben erfüllen und durfte keine bleibenden Veränderungen mit sich bringen.
Jetzt ist das anders: Da geht im Prinzip alles, was man sich nur vorstellen kann – mit den Charakteren, mit der politischen Lage, mit den Schiffen, einfach in jeder Hinsicht. Und das Allerbeste dabei ist: Man leidet nicht unter einem limitierten Budget für Spezialeffekte. Unser Budget ist unser Hirnschmalz. Diese neue Freiheit, die ich meine, begann mit dem DS9-Fortsetzung, aber meiner Meinung nach ist durch David Macks
Destiny
-Trilogie gerade bei TNG der Spielraum für eigene Einfälle noch erweitert geworden.
Können Sie mit eigenen Worten spoilerfrei zusammenfassen, was den Leser im »neuen« TNG-Universum erwartet? Warum sollte er sich diese Buchreihe zulegen?
Was kann der Leser von TNGs Fortsetzung erwarten? Nun, auf jeden Fall, dass er Dinge erfahren wird, die es so nie in der Fernsehserie gab. Das ist manchmal mit kleineren und größeren Schocks verbunden, aber ungeheuer aufregend. Ich glaube, nach den ersten beiden Jahren TNG, in denen es noch recht viel Instabilität gab – erinnern Sie sich nur an die ursprünglichen Versuche, die Ferengi zu Hauptbösewichtern zu machen
(Der Wächter, Die Schlacht von Maxia
), oder die Episode
Die Verschwörung
–, tendierten die Produzenten später etwas zu stark in die andere Richtung.
Die Serie wurde für den Rest ihrer Laufzeit zu statisch. Einschneidende Ereignisse waren z. B. der Weggang von Wesley Crusher, die Phase mit Ensign Ro und Alexander Rozhenko oder die Worf-Troi-Romanze, aber das waren eigentlich eher Nebenaspekte, wenn man es auf TNG im Ganzen bezieht. Die Balance der Serie wurde niemals großartig verändert. Erst der Schluss von
Nemesis
war ein Wink in diese Richtung – und genau daran knüpft nun TNG an: Die Romane starten die Reise der
Enterprise
neu, beantworten offen gebliebene Fragen und lösen alte Gewohnheiten auf. Das macht diese Buchreihe meiner Meinung nach ungemein spannend und lohnenswert. Anhand der Person Picards kann man den Wandel des typischen TNG-Feelings sehr gut nachvollziehen.
In der TNG-Fortsetzung stirbt ein Hauptcharakter in den Romanen? Was sagt das über diese Fortsetzung aus?
Das ist der beste Beweis für das, was ich gerade angesprochen habe: Es gibt keine sicheren Prognosen mehr. Das ist die Botschaft der TNG-Bücher an den Leser bzw. an den
Star Trek
-Fan. Im Grunde wusste jeder, dass die Helden nie
richtig
in Gefahr waren. Das ist nun nicht mehr der Fall: Schlüsselfiguren können sterben, wichtige Planeten zerstört werden, politische Alliierte können sich trennen, und neue politische Machtblöcke können sich – in unglaublicher Schnelligkeit sogar – formieren.
Ist das ein riskanter Schritt? Oh ja, er ist sogar sehr riskant. Ich denke,
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