Maximum Warp. Der Guide durch die Star-Trek-Romanwelten: Von Nemesis zu Typhon Pact! (German Edition)
mein
Quintessenz
haben Wert darauf gelegt, Picard und Q zusammenzuhalten. Sicher war es nett, Q im Sinne eines Gastauftritts einmal auf DS9 zu erleben, aber weitere Auftritte hätten dort nicht gut funktioniert. Das hängt wohl damit zusammen, dass Qs kosmische Natur weniger mit dem bodenständigeren, realistischeren Ansatz von DS9 harmoniert. Mein Kritikpunkt bei
Voyager
ist, dass man mit Q einen etwas zu großen Platzhirsch in die Show brachte, dem niemand richtig ebenbürtig war. Und vor allem: Warum hat er die
Voyager
nicht einfach nach Hause geschickt?
Wir sind besonders an den
Star Trek
-Romanen interessiert. Können Sie uns einen Überblick geben, wie Q in der ST-Literatur bislang realisiert wurde und was Ihr Werk in diesem Zusammenhang bedeutet?
Sicher wurde Q in Romanen und Comics aus einem ähnlichen Grund verwendet, aus dem er auch in den TV-Shows auftauchte. Er ist einfach ein wundervoller Kerl, den man mit viel Freude zur Entfaltung bringen kann. Allerdings boten die Romane Möglichkeiten, Charakterfacetten und andere Aspekte seiner Natur zu erforschen, die im Fernsehen vernachlässigt wurden. In
Q
verknüpfte Peter David ihn mit einem vergleichbaren Charakter aus der Originalserie, Trelane. Auch kombinierte er in
Eine Lektion in Liebe
mit Q und Lwaxana Troi zwei wiederkehrende Figuren, die Picard mit Vorliebe das Leben schwer machten. Greg Cox untersuchte in seiner
Q-Kontinuum
-Trilogie nicht nur die Ursprünge der Q, sondern versuchte diese omnipotenten Wesen auch in ein Milieu kosmischer Kreaturen einzubetten.
Kommen wir zum Schöpfungsprozess von
Quintessenz.
Können Sie uns schildern, wie Sie Idee und Buch entwickelten und wie lange die Arbeiten dauerten?
Um ehrlich zu sein, kam mir die Idee zu
Quintessenz
schon vor einigen Jahren. Als Margaret Clark mit dem Angebot auf mich zukam, anlässlich des zwanzigjährigen Jubiläums der Serie einen der TNG-Fortsetzungsromane zu schreiben, machte ich ihr prompt den Vorschlag einer Q-Story. Schließlich hat TNG doch mit Q angefangen und geendet. Das bedeutete für mich, dass wir beinahe zwangsläufig ein Buch über ihn schreiben mussten. Der Entwicklungsprozess selbst nahm einige Monate in Anspruch; eine normale Zeitspanne bei mir. Margaret hatte einige wirklich gute Ergänzungen zu meinem ursprünglichen Vorschlag.
Quintessenz
hat den Anspruch, sämtliche Q-Folgen rückwärtig umzudeuten. Am Ende des Buches erscheinen sie nicht mehr als Einzelgeschichten, sondern als roter Faden. Aus welchem Grund sehen Sie dies als Fortschritt für die Q-Erzählung an?
Es erschien mir unglaubwürdig, dass ein solch omnipotentes Wesen wie Q wieder und immer wieder ein derartiges Interesse an einem einzigen Raumschiff hat, wenn nicht mehr dahinter steckt. Sicher gab es das Problem, dass Q im Laufe der Serie in sehr unterschiedlichen Zusammenhängen aufgetaucht ist – manchmal aus mehr persönlichen Gründen, dann wieder um die Menschheit zu testen. Mich reizte der Gedanke, all das zu verbinden – und ich war überrascht, wie gut es funktioniert hat. Ich wollte eine glaubwürdige Erklärung für alles, was Q getan hat.
Wir würden es gerne vom Autor hören: Was hat Picards Lachen zum Schluss zu bedeuten?
In meinem Verständnis macht es die Menschheit einzigartig und wunderbar, dass sie imstande ist, über sich selbst zu lachen und das Absurde im Leben zu schätzen. Ich dachte mir, dies darzustellen, sei ein weit besserer Weg als hoch gestochene Losungen über Selbstverbesserung und Erforschung, um den Wert der Menschheit zu demonstrieren. Der Kern des Romans ist doch, dass jene namenlosen Wesen, die auch das Q-Kontinuum bedrohen, nach etwas in unserem Universum suchen, das anders ist als sie. Und mit Picards Lachen finden sie etwas, das dieses Universum seiner Existenz würdig macht.
Die Q-Geschichte gelangt in
Quintessenz
an ein Ende. Wird es ein Wiedersehen geben?
Es spricht nichts dagegen, Q noch einmal auftauchen zu lassen. In jedem Fall würde es viel Spaß bedeuten – für den Charakter, für den Autor und hoffentlich auch für die Leser.
Mehr über Keith R. A. DeCandido finden Sie auf seiner offiziellen Internetpräsenz:
www.decandido.net
4.4
NUMMER EINS AUF EIGENEN BEINEN
Titan
(2379 bis 2383)
von Jörn Podehl und Julian Wangler
Gutes, so sagt man, passiert denen, die Geduld haben. Fünfzehn Jahre hat es gedauert, bis William T. Riker bereit war, »ohne Netz zu operieren«. Am Ende des letzten TNG-Kinofilms
Nemesis
sahen wir, wie er als frisch
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