Maximum Warp
außerhalb der vielen sozialen Verstrickungen auf der
Excalibur
steht Soleta, ihres Zeichens Wissenschaftsoffizierin. Die halb vulkanische, halb romulanische Forscherin, die sogar als Dozentin an der Sternenflotten-Akademie arbeitete, hat es bereits früher zwecks geologischer Forschungen nach Thallon verschlagen.
4.1.2
AUTOR IM GESPRÄCH
Interview mit Peter David
von Julian Wangler
Er hat nicht nur
Star
Trek-Geschichte geschrieben, sondern die Welt der franchisebasierten Romane verändert. Seine (zunächst leise) Revolution um die erste eigenständige Serie
New Frontier
sorgte dafür, dass
Titan, Destiny
und Co. das Licht der Welt erblicken konnten. Umso mehr verwundert es, dass Peter David ein zurückhaltender Mann ist, der nicht oft für ein Interview zur Verfügung steht. Mit uns hat er gesprochen 2 .
Im Reich der
Star Trek
-Romane sind Sie so bekannt wie kaum ein anderer Schriftsteller, Mister David. Wie fühlt es sich an, eine lebende Legende zu sein?
Sie schmeicheln mir, aber sehen Sie: Ich
bin
kein lebende Legende. Wenn überhaupt, ist Calhoun eine. Ich durfte nur ein Zuschauer in der ersten Reihe sein.
Dann wollen wir einmal über diesen »Zuschauer« reden: Mittlerweile haben Sie an die hundert
Star Trek
-Bücher, Kurzgeschichten, Comics, PC-Spiele und Hörbücher produziert oder wenigstens daran mitgewirkt. Wie fanden Sie ursprünglich Ihren Weg ins
Star Trek
-Universum? Wie, glauben Sie, hat diese Welt Sie im Laufe der Jahre verändert?
Ich wurde ursprünglich von Bob Greenberger entdeckt, der damals die
Star Trek
-Comics für den Verlag DC betreute. [David schrieb jahrelang die Skripte für DCs TOS-Comics. Anm. d. Red.] Dies führte mich nach einer Weile zu [Lektor] Dave Stern, der wollte, dass ich Romane für ihn schreibe. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, schrieb ich meine erste richtige
Star Trek
-Geschichte allerdings für das Fanmagazin
Space Time-Continuum
, eine leicht schnulzige Liebesgeschichte rund um Uhura. Und von dort aus ging es immer weiter.
Zu Ihrer zweiten Frage: Ich denke,
Star Trek
hat mich sehr geprägt. Wenn man sich so viel mit einem Franchise-Universum und dessen eigenen Regeln und Gesetzen beschäftigt, dann hinterlässt das natürlich Spuren. Doch ich denke, das sind gute Spuren; ich bereue nicht, in diese Welt eingetaucht zu sein. Sie hat mich bereichert.
New Frontier
war seinerzeit ein Neuanfang für die
Star Trek
-Romane. Wie ist das Projekt entstanden, und wie kamen ausgerechnet Sie dazu, Autor der ersten unabhängigen Serie in Buchform zu werden? Erzählen Sie uns ein wenig aus dem Nähkästchen.
Es war das Jahr 1997, und die eigentliche Idee kam von Romanlektor John Ordover bei Pocket Books.
Star Trek
hatte damals zwei laufende (DS9,
Voyager
) und eine kürzlich beendete Serie (TNG), und es war immer ein Problem, bei den Romanen nachhaltige Veränderungen vorzuschlagen. Theoretisch hast du bei
Star Trek
alle Freiheiten; du kannst die verrücktesten Dinge anstellen. Der größte Nachteil war aber eben immer, dass diese verrückten Dinge nicht fortwähren konnten, weil man auf diese Weise die Kontinuität durcheinander gewirbelt hätte. Gerade die Charaktere waren heilige Kühe.
Die
Star Trek
-Romane waren in den vergangenen Jahrzehnten immer weiter expandiert, aber irgendwann an einen toten Punkt ihrer Entwicklung gelangt. John wollte damals dieses Dilemma in den Griff kriegen. Er wandte sich an Paula Block von Paramount und unterbreitete ihr die Idee eines Was-wäre-wenn-Szenarios: Was wäre, wenn wir eine eigene Buchserie hätten, mit eigenen Charakteren auf einem eigenen Schiff in einem eigenen Stück Weltraum, und was wäre, wenn wir damit alles anstellen könnten, was wir wollen? Glücklicherweise war Paula nicht abgeneigt.
Natürlich schwirrten bereits ein paar vage Einfälle in der Luft, wie diese neue, eigenständige Serie aussehen mochte, aber
New Frontier
war damit noch nicht wirklich geboren. John wollte zum einen mehr Humor, mehr unterschiedliche Charaktere und mehr Sex, und er wollte eine Parallele zum (damals noch aktuellen) Kollaps des Sowjetimperiums, weshalb er auf diese ganze Geschichte um Sektor 221-G bzw. den Zusammenbruch des Thallonianischen Imperiums kam. Irgendwann zu diesem Zeitpunkt holte er mich mit ins Boot. Mein Job bestand zunächst darin, die Figur Calhouns zu entwickeln und die Maschen der allgemeinen Handlung enger zu spannen.
Paramount war letztlich mit dem Konzept einverstanden, bestand aber darauf, bestimmte
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