Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Maxwell 01 - Nur du kannst die Menschheit retten

Maxwell 01 - Nur du kannst die Menschheit retten

Titel: Maxwell 01 - Nur du kannst die Menschheit retten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
Vom Netzwerk:
sie. »Hast du dich jemals gefragt, was das ScreeWee-Wort für ScreeWee ist?«
     
    Er mußte geschlafen haben, aber er hatte nicht geträumt. Er wachte erst am frühen Nachmittag auf.
    Ein riesiger, weißglühender nuklearer Feuerball, mehrere Millionen Grad heiß, schien grell am Himmel.
    Das Haus war leer. Seine Mutter hatte ein Frühstückstablett für ihn stehen lassen. Mit anderen Worten: Sie hatte eine neue Packung Cornflakes und eine Schüssel mit einem Löffel hingestellt und einen Zettel dazugelegt, auf dem stand: »Milch im Kühlschrank.« Unten auf den Zettel hatte sie noch ihre Büronummer geschrieben. Die wußte er sowieso auswendig, aber manchmal benutzte sie ihre Telefonnummer wie andere Leute ein Hansaplast.
    Er öffnete die Packung und fischte darin herum. Der Außerirdische befand sich in einem hygienischen, kleinen Papiertütchen. Er war gelb und sah dem Captain tatsächlich ein bißchen ähnlich, wenn man die Augen fast zumachte.
    Johnny stromerte ziellos durch die Räume. Zu dieser Tageszeit gab es nie etwas Gutes im Fernsehen. Da waren immer nur Frauen, die auf Sofas herumsaßen und mit anderen Frauen redeten. Er warf einen verstohlenen Blick aus dem Fenster auf die Straße, nur für den Fall, daß da die fünfhundert Meter langen Brennspuren eines Raketenantriebs zu sehen waren. Dann ging er wieder nach oben, setzte sich auf den Stuhl und starrte auf den stillen Computer.
    Okay.
    So… einschalten. Und da war das Spiel.
    Irgendwie fühlte er sich noch schlimmer, wenn er daran dachte, daß er sich jetzt nur vor den Computer setzen mußte, um es zu spielen.
    Andererseits war es hellichter Tag, und die meisten würden in der Schule oder zumindest anderweitig beschäftigt sein. Johnny war sich nicht sicher, ob die Zeit im Spiel und die wirkliche Zeit parallel liefen, aber vielleicht hörten die Angriffe auf, wenn die Kids in die Schule mußten. Aber nein, in Amerika, Australien oder sonstwo spielten sie es wahrscheinlich auch.
    Und überhaupt, wenn man im Schlaf starb, wachte man auf, was also würde jetzt mit ihm passieren, wenn er starb, während er wach war?
    Aber da draußen wurden ScreeWee abgeschlachtet. Oder da
drinnen.
Oder
hier
drinnen.
    Es war dumm vom Captain, nicht zurückzufeuern.
    Seine Hand schaltete den Computer an, ohne daß sich sein Kopf dessen wirklich bewußt war.
    Der Titel leuchtete auf. Dieselbe alte Botschaft lief über den Bildschirm. Inzwischen kannte er sie auswendig. Retter der Zivilisation. Sicherer Untergang.
    Nur du kannst die Menschheit retten.
    Wenn nicht du, wer dann?
    Er kniff die Augen zusammen. Die Botschaft verschwand über den oberen Bildschirmrand. Er konnte sich diesen letzten Satz doch nicht eingebildet haben… oder?
    Dann tauchten dieselben alten Sterne auf.
    Er berührte weder die Tasten noch den Joystick. Er war sich nicht sicher, in welche Richtung er fliegen sollte. Im Allgemeinen schien
immer geradeaus
das beste. Und das stundenlang.
    Er warf einen Blick auf die Uhr. Es war kurz nach vier. Bald würden die anderen aus der Schule kommen. Sie würden sich
Cobbers
und
She’ll be Apples
und
Moonee Fonds
im Fernsehen anschauen. Bigmac würde mit offenem Mund bei seinem Bruder vor der Glotze sitzen. Wobbler würde hin und wieder mal reinschauen, während er versuchte, einen weiteren armen Computerspiele-Autor um seine wohlverdienten Einkünfte zu bringen. Yo-less machte immer zuerst seine Hausaufgaben, wenn er aus der Schule kam, und ließ sich von nichts ablenken, bis sie zu seiner Zufriedenheit erledigt waren. Aber alle sahen sich
Co
b
bers
an.
    Außer Johnny. Jedenfalls heute. Er war irgendwo stolz auf sich. Der Fernseher blieb aus. Er hatte andere Dinge zu tun.
    Irgendwann während der letzten zehn Minuten hatte er eine Entscheidung getroffen. Er war sich noch nicht ganz sicher, welcher Art die Entscheidung war, aber daß er sie getroffen hatte, stand fest. Also mußte er es jetzt durchziehen. Was immer es auch war.
    Er ging ins Bad und nahm das Fieberthermometer aus dem Schränkchen. Es war ein elektronisches, das seine Mutter aus einem Katalog bestellt hatte, und es zeigte auch die Zeit an.
A
l
les
aus dem Katalog hatte eine eingebaute Digitaluhr. Selbst der Golfschläger-Regenschirm, der sich zu einem handlichen Picknicktisch aufklappen ließ. Und das Ding, mit dem man Socken entflusen konnte.
    »Schluß mit dem ständigen Problem, nicht jederzeit zu wissen, wie spät es ist«, murmelte Johnny leise und steckte sich das Thermometer für die

Weitere Kostenlose Bücher