Maxwell 01 - Nur du kannst die Menschheit retten
so denken würden«, sagte Johnny. Er blickte aus dem Cockpit. Die Tanker kamen langsam näher.
»Ihr seid Säugetiere. Schnell und heißblütig. Wir sind Amphibien. Langsam und logisch. Einige von uns werden es schaffen. Wir ve
r
mehren uns schnell. Für uns ist es das Vernünftigste. Für mich ist es das Vernünftigste.«
Das Gesicht des Captains rutschte in eine Ecke des Bildschirms. Wobbler, Bigmac und Yo-less tauchten in den anderen drei Ecken auf.
»Das waren brillante Abschüsse«, sagte Bigmac. »Wenn ich erst mal in der Armee bin…«
»Da ist ein Frosch auf meinem Bildschirm«, sagte Wobbler.
»Das ist…
sie
ist der Captain«, sagte Johnny.
»Eine Frau an der Spitze?« sagte Yo-less.
»Kein Wunder, daß die Außerirdischen immer verlieren«, sagte Wobbler.
»Ihr müßtet mal den Wagen meiner Mutter sehen.«
»Äh… sie kann euch hören, glaube ich. Benutzt bitte keine sexistischen Ausdrücke«, sagte Johnny.
Der Captain lächelte.
»Ich möchte deine Kameraden bitten, ihre willkommene Lieferung abzuladen«,
sagte sie.
Nach langem Hin und Her fanden sie schließlich heraus, wie man das anstellte. Der gesamte Mittelteil der Tanker ließ sich wie ein Container herausnehmen. Kleine ScreeWee-Schiffe, die aus nicht sehr viel mehr bestanden als aus einem Sitz, einer Pilotenkuppel und einem Motor, schoben die Container in die Laderäume der größten Schiffe. Ohne die Container waren die Tanker nur noch ein großes, leeres Trägergestell mit Cockpit und Antrieb.
Johnny sah zu, wie der Container von Yo-less’ Tanker sanft durch die Ladeluke des Kontrollschiffs glitt.
»Äh… wenn ihr, du weißt schon… wenn ihr das Zeug aus der Verpackung kippt«, sagte Johnny, »und dabei irgendwas aus Plastik in eure Schüsseln fällt… tja, äh, das ist nur ein Witz. Hat nichts Böses zu bedeuten.«
»Danke.«
»Wenn ihr alle Verpackungsdeckel aufhebt, könnt ihr wahrscheinlich einen Ford Sierra gewinnen« sagte Yo-less. Seine Stimme überschlug sich leicht, während er versuchte, wie jemand zu klingen, der jeden Tag mit Außerirdischen sprach. »Dann drucken sie vielleicht auch Fotos von euch im
Comp
e
titor’s Journal
ab«, fügte er hinzu.
»Das wäre nicht schlecht. Ein paar von den Korridoren in diesem Schiff sind sehr lang.«
»Sei nicht blöd« sagte Bigmac. »Er… sie würde nie an Ersatzteile rankommen.«
»Wirklich? Na, dann nehmen wir doch lieber die sechstausend Topfsets«,
sagte der Captain.
»Wie kommen wir zurück?« fragte Wobbler.
»Wie seid ihr hergekommen?«
Wobbler runzelte die Stirn.
»Wie wir hergekommen sind?« sagte er. »Gerade war ich noch… war ich noch… und dann war ich plötzlich hier. Waren
wir
hier.«
»Wo wir schon mal dabei sind«, sagte Bigmac, »wo kommen überhaupt die ganzen Hamburger und die Milch her?«
»Ist doch klar«, sagte Yo-less. »Ich hab’s euch doch schon erklärt. Wir sind nicht wirklich hier. Wir sind nur Projektionen. Ich hab das in einem Buch gelesen.«
»Dann bin ich ja erleichtert« sagte Wobbler. »So was ist gut zu wissen, wenn man Milliarden Meilen von der Erde entfernt im Weltraum schwebt. Trotzdem… wie kommen wir denn nun zurück?«
»Ich weiß nicht«, sagte Johnny. »Ich mach das normalerweise, indem ich sterbe.«
»Gibt es noch eine andere Möglichkeit?« fragte Yo-less nach einer langen, nachdenklichen Pause.
»Nicht für mich, befürchte ich. Das hier ist ein Computer-Universum. Man muß sterben, um rauszukommen«, sagte Johnny. »Ich glaube,
ihr
könnt einfach zurückfliegen. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob
euch
was passieren würde. Ihr spielt ja nicht… in euren Köpfen, meine ich.«
»Tja, also…« begann Wobbler.
»Aber an eurer Stelle würde ich mich beeilen«, sagte Johnny. »Bevor noch andere Spieler auftauchen.«
»Wir würden gerne noch hierbleiben und helfen«, sagte Wobbler, »aber diese Dinger hier haben keine Waffen, verstehst du?«
Er klang besorgt.
»Ja. Dumm von mir, daß ich keine Waffen drangeträumt habe«, sagte Johnny verständnisvoll.
»Vielleicht hat Yo-less ja recht, und wir sind nur irgendwas in deinem Kopf«, sagte Wobbler. »Aber ich schätze, selbst in Träumen sterben die Leute nicht so gerne.«
»Stimmt.«
»Kommst du morgen wieder zur Schule?«
»Mal sehen.«
»Okay! Bis dann… tschau.«
»Bis dann.«
»Und laß, laß dich nicht unterkriegen, Johnny, okay?« sagte Yo-less besorgt.
»Ich werd mir Mühe geben.«
»Genau. Mach diesen komischen Außerirdischen die Hölle heiß,
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