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MAYA LINDON: Und die Macht der Magie (German Edition)

MAYA LINDON: Und die Macht der Magie (German Edition)

Titel: MAYA LINDON: Und die Macht der Magie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Atzeni
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Ich werde die Tanzfläche unsicher machen, um den Schock von eben zu verdauen. Wenn was ist, weiß ich ja, wo ich euch finde.“
    Ihr Blick wanderte zur Empore, dann drehte sie sich ab und bewegte sich rhythmisch zur Musik von uns weg. Ich wusste, dass sie leise triumphierte. Im ersten Moment war ich vollkommen überfordert. Ich verfluchte Nina, dass sie mich im Regen stehen ließ. Ich war schon nicht in der Lage, mit Fremden ein lockeres Gespräch zu führen, aber mit Kevin schien es mir absolut unmöglich. Er machte mich allein durch seine Anwesenheit ganz unruhig. Was sollte ich jetzt machen? Das Angebot abzulehnen, wäre ziemlich dämlich, weil ich mir eigentlich wünschte, den Abend mit ihm zu verbringen. Es jedoch einfach so anzunehmen, war mir unangenehm. Wie sollte ich das ausdrücken, ohne dabei zu überschwänglich zu klingen?
    „ Na ja, okay ...“, sagte ich nach einer gefühlten Ewigkeit. „Wenn es für die anderen auch in Ordnung ist?“
    Verlegen biss ich mir auf die Unterlippe.
    „ Das geht schon klar, sonst hätte ich nicht gefragt.“
    Ohne Vorwarnung nahm er meine Hand. Mein Puls war kurz davor, zu explodieren. Entlang der Bar bis zur Treppe, die zur Empore führte, liefen wir die Stufen hinauf, an den Security-Männern vorbei und standen auch gleich in einer der kleinen Nischen, die alle durch einen schmalen Gang miteinander verbunden, dennoch mit schlichten Sesseln und einer Ledercouch separiert waren. Kevin ließ meine Hand los und ging zu den anderen. Alica nickte mir zu, als sie mich sah. Die anderen nahmen keine Notiz von mir. Sie ignorierten mich, so wie sie es in der Schule ebenfalls taten. Sofort bereute ich meine Entscheidung. Ich fühlte mich absolut fehl am Platz. Unsicher stellte ich mich ganz vorne an das Geländer, weit weg von den WAUs. Ich schaute hinunter auf die Tanzfläche, wo sich alle gleichmäßig zur Musik bewegten. Auch Nina konnte ich erkennen. Sie stand bei einem Jungen und unterhielt sich angeregt mit ihm. Durch ihre aufgeschlossene und liebenswürdige Art war es für sie ein Leichtes, neue Kontakte zu knüpfen.
    Es dauerte nicht lange, da postierte sich Kevin direkt neben mir. Wo eben noch Unsicherheit war, machte sich sofort Herzklopfen breit. Angestrengt versuchte ich mich, zu beruhigen. Zu gerne hätte ich ein Gespräch angefangen, lies es jedoch nach meinem letzten Einsatz lieber bleiben. Wenn ich nur wie Nina wäre, würden wir jetzt eine lustige Unterhaltung führen. Stattdessen standen wir wortlos nebeneinander. Ich stellte mir noch einmal vor, wie er seine Hände um meine Taille legte und welches Gefühl es in mir auslöste. Wie es wohl wäre, wenn er mich küssen würde? Erschrocken über meine eigenen Gedanken, zuckte ich zusammen. Wieso musste ich geradewegs ans Küssen denken? Bisher hatte ich erst ein einziges Mal derartige Gefühlsausbrüche, nämlich bei Marc. Aber abgesehen davon, dass daraus nie mehr geworden war, weil ich es nie fertiggebracht hatte, ihm zu sagen, was ich für ihn empfand, lag das auch schon über ein Jahr zurück.
    „ Ich bin gleich wieder da!“
    Aus meinen Gedanken gerissen, sah nur noch Kevins Rücken. Toll! Ich dachte an Berührungen und er verschwand. Kaum war er weg, stolzierte plötzlich Dala auf mich zu. Ihr Blick war wie immer abwertend. Ihre Bewegungen, ihr Gesichtsausdruck, dieses Selbstbewusstsein, das sie ausstrahlte, wirkten in befremdlicher Weise bedrohlich auf mich. Ich traute ihr nicht über den Weg. Sie beugte sich zu mir.
    „ Denk nicht mal daran. Er ist nichts für dich. Nicht, dass du dir am Ende noch die kleinen, zerbrechlichen Finger verbrennst!“, flüsterte sie mir ins Ohr. Als sie mich erneut ansah, blitzten ihre Augen auf. Sie drehte sich mit Schwung ab. Ihre blonde Mähne wirbelte umher und sie ging wieder zurück zu Pierre. Mit offenem Mund stand ich da und starrte ins Leere. Ich kam mir durchschaut vor. So als hätte jemand mein Tagebuch gelesen. Wie, zum Henker, kam Dala dazu, so etwas zu sagen? Sie kannte mich überhaupt nicht. Woher auch. Sie hatte bisher nicht ein Wort mit mir gewechselt. War es so offensichtlich, dass ich Kevin gut fand? Und wenn schon! Sie war doch mit Pierre zusammen, oder etwa nicht? Dieser Abend entwickelte sich immer mehr zu einem Desaster und ich wäre am liebsten abgehauen.
    Plötzlich fing es in meinem Kopf heftig an, zu pochen. Mir wurde schrecklich übel. Ich klammerte mich am Geländer fest, um nicht umzufallen. Mit aller Kraft versuchte ich, mich zu sammeln, als ich

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