MAYA LINDON: Und die Macht der Magie (German Edition)
bittest sie so gut wie nie darum!“
„ Mach dir darüber mal keine Gedanken, denn genau aus dem Grund werden sie nicht verneinen.“
„ Na, hoffentlich hast du Recht!“
„ Wir sollten auf jeden Fall noch mal schauen, ob wir was Neues im Internet herausfinden können!“
„ Sag mir mal bitte ganz ehrlich, was du tatsächlich denkst.“
„ So verrückt sich das vielleicht jetzt anhört, aber ich vermute wirklich, dass wir es hier mit etwas zu tun haben, dass man auf Anhieb nicht versteht oder nicht verstehen will.“
„ Also glaubst du ernsthaft, es könnte irgendetwas Übernatürliches sein? Aber wie passen Marc und Chris in dieses Bild. Wir kennen sie doch nun fast schon unser gesamtes Leben.“
„ Nun ja, auf alles hab ich natürlich auch noch keine Erklärung. Ich gehe jedoch stark davon aus, dass dein Date mit Kevin uns weiterhelfen wird. Wir sollten erneut im Web nachschauen, was es mit dem Symbol auf sich hat, das er auf seinem Ring trägt. Vielleicht bringt uns das ja noch ein Stück weiter“, sagte Nina und setzte sich vor den PC.
Wir verbrachten den restlichen Vormittag damit, im Internet zu surfen und Informationen zu dem Symbol zu suchen. Wir fanden heraus, dass es sich hierbei um einen so genannten Hexenstern handelte. Im Web fanden wir noch Dutzend andere Namen, zum Beispiel Pentagramm oder Drudenfuß. Das Symbol wurde als Schutz oder Bannsymbol benutzt. Ebenso hatte es wohl eine große Bedeutung bei mächtigen Ritualen oder Opfergaben. Laut Internet ist es eins der bedeutsamsten Symbole der Hexerei - sofern man an das alles glaubte.
Je mehr wir uns mit diesem Thema beschäftigten, desto mysteriöser und unglaubwürdiger wurde das, was wir lasen. Die Recherche war durchaus interessant und die Zeit verging wie im Flug, aber bei dem Gedanken an mein Date mit Kevin, wurde mir immer mulmiger.
„ Spitzenklasse! Jetzt fühl ich mich gleich viel wohler in meiner Haut!“, sagte ich ironisch und grinste Nina an.
„ Ich bin doch in der Nähe, da wird schon nichts schief gehen. Außerdem muss man ja nicht alles eins zu eins glauben, was man da liest. Denk bei dem Date einfach an
Jeannie aus der Flasche
oder an den Film
Eine Hexe zum Verlieben
.“
Wir schauten uns an und mussten herzhaft lachen.
„ Alles klar! Die Vorstellung, dass Kevin ein Dschin mit einem Turban und orientalischem Gewand ist … das hat was.“
Wir lachten noch eine halbe Ewigkeit über dieses Bild. Nacheinander gingen wir unter die Dusche und zogen uns an. Ich schminkte mich bei weitem nicht so aufwendig wie bei unserem ersten Date. Eine Jeans und ein alter Pulli sollten reichen.
„ Kann ich so gehen?“
Ich stand vor Nina und drehte mich einmal im Kreis.
„ Klar, vergiss nur dein Handy nicht! Ich mach mich jetzt auch auf den Weg. Ich habe meine Mom noch gar nicht gesehen. Wenn ich nun hinein flitze, den Autoschlüssel hole und direkt wieder verschwinde, wird sie bestimmt sauer sein.“
„ Okay. Ich beseitige in der Zeit unser Chaos und warte dann auf Kevin. Rufst du an, sobald du unten vor dem Haus stehst?“
„ Mach ich. Sowie ich in Position bin, klingle ich dich an. Während ich auf dich warte, werde ich versuchen, Marc oder Chris zu erreichen!“
Ich schaute sie fragend an.
„ Na ja, ich habe keinen Streit mit ihnen. Zumindest Marc wird sich schon fragen, warum ich mich nicht melde. Außerdem ist mir dann auch nicht so langweilig und ich kann mal hören, wie er sich mir gegenüber verhält.“
„ Gut, so machen wir das.“
Ninas Idee, sich bei Marc zu melden, war absolut einleuchtend. Sie drehte sich um und verschwand aus der Tür. Einen Augenblick später hörte ich, wie die Haustür ins Schloss fiel. Es war 18 Uhr. Ich verbrachte die letzte Stunde damit, aufzuräumen. Mom rief ich auch noch schnell an, um ihr zu sagen, dass wir heute Abend nicht zum Essen da sein würden. Bei dem Telefonat fiel mir auf, dass sie etwas merkwürdig war. Sie wollte wissen wo, mit wem und was genau wir vorhatten. Ich sagte ihr, wir würden zu Charlies gehen, was sie beruhigte. Diese Fragen waren ganz und gar untypisch für sie. Möglicherweise lag das an dem Artikel, an dem sie schrieb, der extrem aufwendig zu sein schien. Als ich die letzten Teller in die Spülmaschine stellte, wurde mir bewusst, dass wir vor lauter Internet gar nichts
Richtiges
gegessen hatten.
Ich überprüfte noch mal rasch die Uhrzeit am Herd und beschloss meine Jacke zu holen. Ich wollte draußen auf Kevin warten.
Der Plan
P unkt 18:50 Uhr
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