MAYA LINDON: Und die Macht der Magie (German Edition)
an.
„ Was hältst du davon, dich mit Kevin zu verabreden?“
Ich verschluckte mich an meinem Kaffee und musste kräftig husten.
„ Spinnst du? Erst sagst du mir, dass er etwas Übernatürliches an sich hat und dann soll ich mich mit ihm treffen. Außerdem müsste ich ihn dazu anrufen. Wie du weißt, hat er sich seit unserem letzten Date nicht mehr gemeldet.“
Nina seufzte.
„ Jetzt überleg doch mal. Du hattest dir eh deine Fragen für das zweite Date aufgespart, was ich im Übrigen bescheuert finde. Ohne zweites Date … keine Antworten.“
Mit ausgebreiteten Armen und zuckenden Schultern stand sie vor mir.
„ Was, wenn er gar nicht will?“
Nina drehte sich um, griff nach meinem Handy und hielt es mir entgegen.
„ Finden wir es heraus.“
„ Wir könnten doch einfach Marc fragen“, sagte ich flehend.
„ Oh nein. Ihm hast du fürs Erste oft genug vor den Kopf gestoßen. Bevor du ihn wieder als Lügner oder eifersüchtigen Kranken bezeichnest, sollten wir herausfinden, was Kevin weiß oder zu sagen hat.“
Mir war klar, dass ich hier mit Diskussionen nicht weiter kam.
„ Na gib schon her.“
Ich nahm mein Handy, wählte Kevins Nummer und hoffte inständig er würde nicht rangehen. Nach dem vierten Klingeln hob er ab. Mir wurde schlagartig übel.
„ Hallo Kevin, ich bin's Maya.“
„ Guten Morgen. Schön, dass du dich meldest!“
Er hörte sich nicht verschlafen an, wenigstens schien ich ihn nicht geweckt zu haben.
„ Na ja, ich dachte, wenn du dich schon nicht meldest, dann muss ich das wohl mal übernehmen!“
Er lachte.
„ Ich muss gestehen, ich hab auf deinen Anruf gewartet.“
Das hörte sich ganz und gar nicht so an, als hätte er vor, die Einladung, die ich gleich aussprechen würde, abzulehnen. Ich atmete noch einmal tief durch. Einen Jungen zu einem Date einzuladen, war schon unter normalen Umständen nicht leicht, aber das Ganze auch noch unter einem Vorwand … mein Magen fing an, sich zusammenzuziehen.
„ Ich dachte, wir könnten uns mal wieder treffen. Auf einen Kaffee oder so.“
Nina stieß mir mit der Hand gegen die Schulter. Ich schaute sie mit schmalen Augen an und schüttelte den Kopf.
„ Sehr gerne. Wann hättest du denn Zeit?“, wollte Kevin im gleichen Moment wissen.
„ Mir egal. Heute oder morgen.“
Mit der Handfläche schlug sich Nina gegen die Stirn, während sie wie ein eingesperrter Tiger in meinem Zimmer umherlief. Ich zuckte mit den Schultern und schaute sie fragend an.
„ Heute hätte ich Zeit, aber erst gegen Abend!“
„ Super, dann heute Abend!“
Nina begann zu strahlen. Warum hatte sie es damit so verdammt eilig?
„ Alles klar! Soll ich dich abholen?“
„ Mich abholen … hmm“, ich suchte Ninas Blick. Sie nickte hastig mit dem Kopf.
„ ... das wäre prima. So gegen 17 Uhr?“
„ Ich könnte um 19 Uhr bei dir sein, früher werde ich es kaum schaffen“, erwiderte Kevin.
„ In Ordnung! Dann um 19 Uhr bei mir.“
„ Ich freu mich! Bis später.“
„ Ich mich auch, ciao“, log ich und legte auf.
„ Man, Nina! Das nächste Mal machst du das gleich selbst.“
Ich drehte mich beleidigt ab.
„ Warum muss bei dir immer alles sofort passieren?“
„ Weil du schon viel zu viel Zeit vergeudet hast mit Nichtstun“, sagte sie vorwurfsvoll.
„ Spitze! Also ich hab die Verabredung. Würdest du mir nun vielleicht noch verraten, wie dein Plan weitergeht?“
„ Du wirst dich hier abholen lassen, um mit ihm irgendwo was trinken zu gehen. Ich werde meinen Eltern sagen, dass ich heute Abend ihr Auto brauche und euch dann hinterherfahren. Du stellst ihm alle möglichen Fragen. Wenn es dir zu bunt wird, bringst du das Date unter einem Vorwand zu Ende. Ich werde draußen im Auto auf dich warten. Danach sehen wir weiter.“
„ Und wenn er den Fragen ausweicht?“
„ Dann bohrst du so lange, bis er was sagt. Maya, bitte gib dich jetzt nicht dümmer als nötig.“
Sie schnaufte tief aus.
„ Ja klar! Du sitzt wartend im Auto, während ich Kevin am Hals habe. Du kannst leicht reden.“
„ Versuch ihn einfach zu überzeugen, dass ihr hier in Walls bleibt. Du weißt, ich fahr nicht gerne lange Strecken.“
„ Sonst noch Wünsche?“, fragte ich ironisch. Ich wusste, dass Nina nicht gerne Auto fuhr, was mitunter ein Grund dafür war, dass wir das meistens Chris erledigen ließen. Abends zu fahren, wenn es dunkel war, war noch eine zusätzliche Herausforderung für sie.
„ Was, wenn deine Eltern dir das Auto nicht geben? Du
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