MAYA LINDON: Und die Macht der Magie (German Edition)
schüttelte ich den Kopf. Nina hob fassungslos die Augenbrauen und schob sich die Gabel in den Mund. Als wir unsere Teller leer gegessen hatten, brachten wir sie runter in die Spülmaschine. Meine Eltern hatten sich bereits vor den Fernseher zurückgezogen. Wir wünschten ihnen eine gute Nacht und verschwanden wieder in meinem Zimmer.
„ Schön! Dann lass uns mal mit der Internetrecherche beginnen.“
Ich holte einen zweiten Stuhl aus der Ecke und stellte ihn vor meinen Schreibtisch. Wir setzten uns und öffneten als Erstes das Fenster einer Suchmaschine.
„ Mit was fangen wir an?“, fragte ich Nina. Die Ellenbogen auf dem Tisch und die Gesichter in die Hände gestützt, starrten wir zusammen auf den Bildschirm.
„ Tipp mal
Skrulks
ein“, sagte Nina.
Ich nahm die Tastatur, zog sie etwas näher zu uns und tippte S K R U L K S ein. Ganze sieben Ergebnisse bekamen wir gemeldet, und nicht einer davon schien nützlich. Ich überlegte kurz und tippte dann das Wort ÜBERNATÜRLICHES ein. 504.00 Treffer wurden uns angezeigt mit verschiedenen Verlinkungen zu paranormalen Seiten. Ich ging mit der Maus zurück zum Eingabefeld der Suchmaschine und gab erneut das Wort MYSTERIÖSES ein. 590.000 Treffer zeigte uns das Netz jetzt an.
„ Es sind einfach zu viele Treffer!“
Ich schaute Nina fragend an.
„ Okay, wir müssen das alles etwas deutlicher beschreiben.“
Nina zog ihre Beine an, stellte sie auf den Stuhlsitz, umarmte sie mit den Armen und legte ihr Kinn auf die Knie.
„ Probier es doch mal mit der Zahl 333!“, sagte sie schließlich.
Ich ging mit der Maus zurück zum Eingabefeld und tippte die Zahlen ein. Dieses Mal waren es 1.020.000 Treffer. Wir schauten uns die einzelnen Links an. Sie verwiesen auf Seiten, die die Zahl mit Politik und Weltgeschichte in Zusammenhang brachten.
„ Hm … wieder nichts. Versuchen wir es noch konkreter.“
Nina zog die Tastatur zu sich, löschte erneut die Zeile des Suchfeldes und gab
die Bedeutung der Zahl 333
ein.
Anstatt die Treffer zu minimieren, erhöhten sie sich aufs Neue. Es war aber auch wirklich schwierig, etwas zu finden, wenn man eigentlich gar nicht wusste, wonach man suchte. Nina ging die einzelnen Links durch. Sie leiteten uns auf esoterische, biblische und nichtbiblische sowie mystische Seiten.
„ Das ist doch schon ein bisschen interessanter“, murmelte Nina vor sich hin.
Ich schaute zu, wie sie sich von Querverweis zu Querverweis klickte. Wie so oft war alles reine Ansichtssache. Je nachdem, in welchem Forum man sich gerade befand, bekam man die unterschiedlichsten Erklärungen über die Zahl 333. Nach etlichen Klicks landeten wir auf einer Seite, die diese Zahl mit Hexen und Hexerei in Verbindung brachte. Unter dem Aspekt der Mystik war die Zahl immer wieder ein positives Zeichen, eine Glücks- oder Schutzzahl.
„ Ist doch echt seltsam, oder? Die Zahl 333 steht im Zusammenhang mit Schutzzauber. Hatte Marc da nicht irgendetwas gesagt?“
Nina schaute mich nicht an, sondern las, während sie das fragte, weiter.
„ Er hatte gesagt, dass seine hellseherischen Fähigkeiten bei mir nicht funktionieren, weil ich unter einem Schutzzauber stehe.“
Als ich das sagte, lief mir ein kalter Schauer über den Rücken.
Völlig in dieses Thema vertieft, landeten wir auf immer neuen Internetseiten. Einer dieser Seiten, eine sogenannte WICCA-Seite, erklärte ausführlich einzelne Bedeutungen sowie Symbole der Hexerei. Nina klickte den Reiter für
Symbolbeschreibung
an, da fiel mir plötzlich etwas ins Auge.
„ Stopp Nina! Geh noch mal zurück.“
„ Was hast du gesehen?“, sie sah mich aufgeregt an.
„ Da, dieses Symbol dort.“ Ich zeigte auf den Bildschirm. „Das habe ich schon mal gesehen!“
„ Und wo?“, wollt sie wissen.
Ich schaute mir das Symbol intensiv an und überlegte. Es war eine Art Stern. Ich war mir sicher, es vor kurzer Zeit irgendwo gesehen zu haben. Ich lehnte mich in meinem Sessel zurück, verschränkte die Arme und starrte das Bild an. Woher kannte ich dieses Symbol? Plötzlich fiel es mir ein. Ich konnte es regelrecht vor meinem inneren Auge sehen. Meine Augen wurden größer.
„ Und?“ Nina rutschte nervös auf ihrem Stuhl rum.
„ Kevin! Er hat einen Ring, auf dem genau dieses Symbol ist.“
„ Einen Ring?“, wiederholte sie enttäuscht.
„ Ja! Er hat gesagt, es sei ein Familienerbstück. Er reagierte eher abweisend auf meine Fragen diesbezüglich. Was bedeutet es?“, fragte ich aufgeregt.
„ Hier steht … es
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