MAYA LINDON: Und die Macht der Magie (German Edition)
Hatte Marc nicht etwas von hellseherischen Fähigkeiten und Gedankenlesen gesagt? Verlegen und mit hochrotem Kopf löste ich mich aus der Umarmung. Ich trat einen Schritt zurück.
‘ Mensch, Maya, du Schussel! Musst du an so was denken? Nein und auch nicht daran! Denk an Wassermelonen oder Kürbiskerne‘,
ermahnte ich mich. Ich hoffte, dass nun niemand meine Gedanken las.
Marc schaute mich mit schmalen Augen fragend an.
„ Was ist los, Maya?“
Ich hielt meine Arme, mit den Handflächen nach außen, abwehrend vor mich.
„ Stopp!“, stotterte ich, während mich alle verwirrt ansahen.
„ Bevor wir weiter machen, muss noch eine Sache im Vorfeld geklärt werden!“
Ich atmete tief ein und aus.
„ Und die wäre?“ Marc sah mich argwöhnisch an.
„ Ich muss wissen, wie der ganze Hokuspokus hier abläuft! Könnt ihr oder einer von euch unsere Gedanken lesen?“
Ich betete, dass es keiner von ihnen konnte, denn das wäre durchaus peinlich. Marc und Chris schauten sich an, dann lachten sie lauthals drauf los.
„ Was ist daran jetzt bitte so lustig?“ Ich war leicht verärgert.
„ Nicht sauer sein, Maya. Nur, dass diese Frage so selbstverständlich aus deinem Mund kommt, damit hätte keiner von uns gerechnet. Aber ich kann dich beruhigen, wir können weder deine, noch Ninas Gedanken lesen. Wir schützen uns und unsere unmittelbaren Freunde mit einem Zauber davor.“
Ich sah Marc mit zusammengekniffenen Augen misstrauisch an.
„ Ach ja, mit einem Zauber. Bedeutet das, dass, wenn wir nicht mit einem Zauber belegt wären, ihr unsere Gedanken lesen könntet, oder wie soll ich das jetzt verstehen?“
„ Theoretisch ... ja, aber da wären wir wieder bei der Frage - vertraust du mir?“
Marc schielte mich frech an.
„ Okay, gewonnen. Sollte ich dennoch mitbekommen, dass auch nur einer von euch probiert, in meinen Kopf zu schauen … dann Gnade euch Gott!“, sagte ich ernst. Wir sahen uns alle vier an und mussten lachen.
„ Wo wir schon beim Thema sind, uns einfach Schlaftabletten unterzujubeln, ist auch nicht die feine englische Art, oder?“, sagte Nina und stieß Chris unsanft mit dem Zeigefinger gegen die Brust.
„ Wir wollten nur sichergehen, dass ihr nach dem gestrigen Abend und eurem plötzlichen Gehen euren wohlverdienten Schlaf bekommt“, erwiderte Chris mit seinem Hundeblick.
„ Nina, hilfst du mir, noch Kaffee zu holen? Ich denke, das wird ein langer Tag werden.“
Mit schmalen Augen schaute sie zu Chris.
„ Wir sind noch nicht fertig, Freundchen“, dann sprang sie vom Bett auf. „Ja, klar.“
Wir gingen nach unten, um für genügend Kaffee zu sorgen.
Zehn Minuten später saßen wir alle gemeinsam auf dem Fußboden meines Zimmers.
„ In Ordnung. Ich würde sagen, ihr stellt Fragen, wir beantworten sie“, sagte Chris auf dem Rücken liegend.
Nina musste nicht lange nachdenken.
„ Ich würde gerne wissen, was ihr seid?“, fragte sie.
Marc saß im Schneidersitz auf dem Fußboden und schnippte mit dem Finger.
„ Eine gute erste Frage“, grinste er uns an. „Wir sind Menschen mit ein paar außergewöhnlichen Fähigkeiten.“
„ Was für Fähigkeiten? Und warum nennt ihr die anderen immer wieder
Nosteme
, wenn ihr auch Menschen seid?“, wollte ich wissen.
„ Na gut, dann gleich das komplette Programm? Also, der Unterschied zwischen Nina und mir liegt einzig und allein in den Fähigkeiten, die ich habe und sie nicht. Wir sind keine Aliens oder sonst was. Wir müssen essen, trinken, schlafen und aufs Klo“, dabei grinste er. Er versuchte, das Ganze ein bisschen witzig zu erklären.
Ich runzelte die Stirn.
„ Was sind das für Fähigkeiten?“
„ Die Fähigkeiten, die wir besitzen, sind völlig verschieden.“
Ich überlegte kurz.
„ Und wie viele Menschen mit diesen Fähigkeiten gibt es? Sind die WAUs auch wie ihr?“
„ Ja, das sind sie und es gibt mehr von uns, als ihr vielleicht vermuten würdet.“
„ Welche Fähigkeiten habt ihr zwei? Und wovon hängt das ab?“
In meinem Kopf überschlugen sich die Fragen.
„ Dazu müsste ich jetzt sehr weit ausholen.“
Chris setzte sich ruckartig auf.
„ Mensch Marc! Deshalb sind wir hier. Schenk den zwei Mädels reinen Wein ein und quatsch nicht um den heißen Brei.“
Marc erwiderte seinen Blick verärgert, Chris jedoch ließ sich dadurch nicht beeindrucken.
„ Wir sind Hexer! So werden wir seit Tausenden von Jahren genannt, ob in Büchern, in Filmen oder dem Internet.“
Er grinste Marc zufrieden an
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