MAYA LINDON: Und die Macht der Magie (German Edition)
hatte ich in letzter Zeit zu oft in Frage gestellt. Ich ging davon aus, dass er mir die Bedeutung der Münze noch erklären würde.
„ Bis morgen und danke für alles.“
Ich lief den Weg zur Haustür, wo Nina zitternd auf mich wartete. Ich holte meinen Hausschlüssel aus der Jackentasche und schloss auf. Mom und Dad schienen bereits im Bett zu sein, denn im Haus war es komplett dunkel. Leise schloss ich die Tür, machte das Licht an und wir huschten auf Zehenspitzen die Treppe hinauf. In meinem Zimmer angekommen, schlüpften wir erst einmal aus unseren feuchten Jacken und Schuhen. Marcs Münze legte ich auf den Nachttisch.
„ Ich geh rasch duschen, magst du auch noch?“, fragend schaute ich Nina an.
„ Nein danke, ich war daheim schon.“
Während sie das sagte, streifte sie sich schon ihr Schlafzeugs über.
„ Chris hat mir noch zwei Schmerztabletten gegeben. Wir sollen die gegen unsere Kopfschmerzen nehmen.“
Ich sah sie verwirrt an.
„ Hast du auch Schmerzen? Entschuldige, ich hab gar nicht gefragt, wie es dir überhaupt geht.“
„ Kein Thema. Bei mir war es, im Gegensatz zu dir, eher langweilig. Kopfschmerzen habe ich trotzdem von der ganzen Aufregung.“
„ Das höre ich gerne.“
Sie lächelte mich an und hielt mir die Tablette entgegen.
„ Aber ich hab doch schon welche genommen!“ Ich sah sie stutzig an.
Nina zuckte mit den Schultern. Ich nahm sie an mich. Nina legte sich ihre in den Mund und schluckte sie runter.
„ Okay, ich beeil mich mit dem Duschen. Die Schmerztablette nehm ich eventuell später.“
Ich legte sie auf den Schreibtisch, griff nach meinem Schlappershirt und ging ins Bad.
Das warme Wasser tat meinen Körper gut. Nach einiger Zeit schaltete ich das Wasser ab und stieg aus der Duschkabine. Ich wickelte mich in ein großes Badetuch, trocknete mich ab und zog dann schnell mein Schlafshirt über. Mit den nassen Haaren in ein Handtuch gewickelt stand ich vor dem Badezimmerspiegel. Mit kreisenden Bewegungen lockerte ich die Verspannungen in meinem Nacken. Er tat nach wie vor höllisch weh. Was für ein Tag! Ich dachte an Kevin. Ob er Bescheid wusste, was heute Abend geschehen war? Ich nahm das Frotteehandtuch vom Kopf, kämmte mir die Haare und ging zurück in mein Zimmer. Eigentlich wollte ich noch das eine oder andere mit Nina besprechen, aber sie lag bereits zusammengerollt im Bett und schlief. Lächelnd setzte ich mich auf den kleinen Sessel vor meinem Schreibtisch und ließ im Schnelldurchlauf den Abend noch einmal Revue passieren. Es gab eine einzige Erklärung für das alles: Wir hatten es in der Tat mit etwas Übernatürlichem zu tun. Die winzige Tablette sprang mir ins Auge und ich beschloss, sie doch noch einzunehmen. Lieber eine mehr, als diese Nackenschmerzen, dachte ich. Dann holte ich einen Zettel sowie einen Stift aus der Schublade und begann abermals, Marcs Fragen aufzuschreiben. Nach diesem Abend und den Entdeckungen im Internet würden meine Antworten nun ganz anders aussehen. Beim Notieren der letzten Frage gelang es mir kaum noch, die Augen aufzuhalten. Ich wurde von einer Müdigkeit übermannt, die ich so noch nie erlebt hatte. Ich legte den Stift aus der Hand, machte alle Lichter aus und schlüpfte neben Nina unter die Bettdecke.
KLICKKLACK! Das permanente Klicken holte mich aus dem Schlaf. Ich suchte auf meinen Nachttisch nach meinem Handy, um zu sehen, wer mich so früh anschrieb. Mit einem Auge blinzelte ich auf das Display.
Eine neue WhatsApp- Nachricht
Ich drückte die Taste zum Lesen der Nachricht. Sie war von Marc!
Marc: Guten Morgen! Bist du schon wach?
Ich drückte auf Antwort senden.
Maya: Mehr schlecht als recht...ich fühl mich als wäre ein Laster über mich gerollt
Eine neue Nachricht
Marc: Das liegt bestimmt an der tablette von chris. Wir würden gerne bei euch vorbei kommen.
Ich drückte erneut auf
Antwort senden
.
Maya: okay um 11 Uhr bei mir!
Ich legte mein Handy zurück auf den Nachttisch und drehte mich um, um nach Nina zu sehen. Sie schaute mich bereits mit offenen Augen an.
„ Guten Morgen“, sagte ich und zwickte ihr in die Nase.
„ Guten Morgen. Wer war das denn eben?“
Nina streckte sich im Bett und rieb sich die Augen.
„ Marc! Er und Chris werden um 11 Uhr herkommen. Fühlst du dich auch noch so ein bisschen lädiert?“
„ Ein bisschen benebelt ja, warum fragst du?“
„ Marc hat geschrieben, es würde an Chris‘ Tabletten von gestern liegen.“
„ Ja klasse, darum bin ich gestern auch so
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