MAYA LINDON: Und die Macht der Magie (German Edition)
plötzlich eingeschlafen, obwohl ich eigentlich dachte, das würde nie passieren.“
„ Das waren Schlaftabletten, oder? Deshalb habe ich es gestern Abend nur noch gerade so ins Bett geschafft.“
Wir schauten uns beide mit hochgezogenen Augenbrauen an. Ich stand auf und ging zu meinem Kleiderschrank, um mir etwas zum Anziehen rauszuholen. Als ich mir eine Jeans und einen Pullover ausgesucht hatte und mich umdrehte, saß Nina mittlerweile aufrecht im Bett. Ich stieg in die Jeans und grinste sie dabei an.
„ Wow! Gut gelaunt bist du heute trotzdem. Du kannst dich noch an gestern erinnern, oder?“ Sie schaute mich misstrauisch an.
„ Natürlich kann ich mich noch an gestern erinnern. Aber die Tatsache, dass meine Kopf- und Nackenschmerzen weg sind, find ich prima.“
„ Wie spät haben wir‘s eigentlich?“
„ Keine Ahnung. Schau mal auf mein Handy, das liegt da auf dem Nachttisch.“
„ Okay, wir haben kurz nach halb elf. Also noch eine halbe Stunde, bevor die Jungs kommen.“ Nina stieg aus dem Bett und setzte sich auf den kleinen Sessel vor dem Schreibtisch.
„ Ich hole schnell mal zwei Muntermacher aus der Küche. In der Zeit kannst du dich schon mal anziehen. Vielleicht kannst Du mir gleich erklären, wie dein Plan so dermaßen in die Hose gehen konnte. Und erzähl mir ja nicht, dass dir das Benzin ausgegangen ist.“
Ich lief aus dem Zimmer, die Treppe hinunter in die Küche. Es war definitiv von Vorteil, wenn die Eltern früh arbeiten gingen, so war der Kaffee bereits beim Aufstehen fertig. Mit zwei vollen Tassen eilte ich wieder zurück in mein Zimmer. Ich war nun völlig klar und ausgeschlafen.
„ Also, gestern ist es wirklich dumm gelaufen“, sagte Nina. Ich stellte die Tassen auf meinen Schreibtisch und schaute sie an.
„ Dumm gelaufen?“, wiederholte ich. „Das ist wahrhaftig noch milde ausgedrückt. Ich hab um Punkt sieben unten gestanden und auf dich und Kevin gewartet. Der Einzige, der kam, war Kevin. Was war denn los?“
Unschuldig sah sie mich an.
„ Ob Du es mir nun glaubst oder nicht, der blöde Volvo ist nicht angesprungen.“
„ Na, dann hättest du doch wenigstens anrufen oder mir eine SMS schreiben können, damit ich weiß, was los ist.“
„ Das war alles gar nicht so einfach. Als ich gemerkt habe, dass die blöde Karre nicht anspringen will, musste ich erst mal überlegen, was ich als Nächstes mache. Ich wollte eigentlich zu dir nach Hause rennen, um dir Bescheid zu sagen. Also rannte ich zurück zu meinen Eltern, warf ihnen den Autoschlüssel entgegen und sagte ihnen, dass das Auto nicht anspringt. Als ich aus der Haustür ging, sah ich gerade Kevin an mir vorbei fahren. Ich wusste, dass ich es niemals mehr schaffen würde. Ich nahm mein Handy aus der Tasche und genau in dem Moment rief mich Marc an.“ Sie seufzte. „Alles, was danach kam, war absolut hektisch. Marc wollte wissen, wo du bist. Als ich es ihm gesagt hatte und ihm von unserem Plan erzählte, wurde alles nur noch chaotischer. Bis zu diesem Zeitpunkt war mir auch überhaupt nicht bewusst, was tatsächlich vorging.“
„ Was heißt, bis zu diesem Zeitpunkt? Weißt du jetzt, was passiert ist?“
„ Na ja, wirklich viel weiß ich nicht. Aber da du gestern doch einige Zeit geschlafen hast, haben mir Chris und Marc schon das eine oder andere erzählt beziehungsweise erklärt.“
„ Was haben sie dir erzählt?“
„ Ich denke, das können die Zwei dir gleich viel besser erklären als ich. Denn, wenn ich ehrlich bin, konnte ich nach den ersten zwei Sätzen nicht mehr richtig zuhören.“
„ Diese Ferien sind der reinste Alptraum. Wenn sie vorbei sind, kann ich ein Buch schreiben!“ Grinsend band ich mir die Haare zusammen. Ich griff nach meiner Tasse und nahm einen kräftigen Schluck Kaffee, als es auch schon an der Haustür klingelte.
Nina sprang auf. Ein paar Sekunden später hörte ich, wie sie die Haustür öffnete. Kurz darauf kamen Marc, Chris und Nina in mein Zimmer. Ich spürte, wie Nervosität in mir aufstieg. Wir hatten einiges zu besprechen. Aber abgesehen davon musste ich mich noch bei den Jungs offiziell entschuldigen. Wir begrüßten uns und Nina setzte sich auf mein Bett. Chris nahm sich meinen kleinen Sessel, um es sich bequem zu machen, nur Marc blieb stehen. Er stellte sich mit dem Rücken ans Fenster. Für eine gefühlte Ewigkeit sprach keiner von uns ein Wort. Es schien, als wolle keiner den Anfang machen. Ich holte tief Luft, bevor ich zu reden anfing.
„ Na ja, da wohl
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