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Maya und der Mammutstein

Maya und der Mammutstein

Titel: Maya und der Mammutstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Allan
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verteidigten, waren die wildesten, gefährlichsten Tiere auf der ganzen weiten Welt.
    »Schneller!«
    Maya hielt einen Moment inne, während der Atem in ihrer Brust rasselte.
    Sie klammerte sich an einen Zweig, der vielleicht fünfzehn Fuß über dem Erdboden hing. Dicht über ihrem Kopf suchte Knospe auf immer dünner werdenden Zweigen festen Halt, während sie sich höher und höher in die Sicherheit des Baumwipfels emporkämpfte.
    Ihre Bewegungen führten dazu, daß der Hickorybaum leicht schwankte.
    Maya warf einen Blick zurück auf den Boden. Beide Löwenjungen hockten am Fuß des Baumes, den Blick ihrer grünen Augen fest auf die beiden Mädchen hoch oben gerichtet. Eins der Jungen erhob sich und hieb die Krallen der Vorderpfoten in den Baumstamm, jedoch unfähig, daran hochzuklettern. Als Maya sah, wie weit das Tier auch so hochreichte -
    fast sieben Fuß -, blickte sie nach oben und sagte: »Wir klettern besser noch ein Stückchen höher rauf, Knospe.«
    Das jüngere Mädchen war hysterisch vor Angst. Sie wimmerte auf und schüttelte wild den Kopf. »Wir werden sterben l Sie werden uns beide auffressen!«
    »Nein, werden sie nicht«, hielt Maya dagegen, so ruhig sie konnte. »Wir sind hier oben in Sicherheit; klettere nur immer weiter hoch.« Doch noch während sie das sagte, stiegen Zweifel daran in ihr auf, ob sie recht behalten sollte. Diese jungen Löwen sahen aus, als könnten sie genausogut klettern wie die beiden Mädchen - auch wenn sie sich im Moment noch damit zufriedengaben, sie aus der Ferne zu beobachten.
    Dann schlug ihr das Herz plötzlich bis zum Hals, als die Mutter der Löwen durch das Gehölz auf die Lichtung brach; ihr tie fes, warnendes Knurren hallte wie Donnergrollen in ihren Ohren. Die große Katze blieb am Fuße des Baums stehen, wobei sie den Blick keine Sekunde lang von den beiden Mädchen über ihr nahm. Sie stupste ihre Jungen mit der Schnauze an, als wolle sie sich vergewissern, daß alles in Ordnung sei.
    Und dann sammelte sie sich zum Sprung und schnellte hoch.
    Maya kreischte unwillkürlich auf, als die große Katze auf dem Ast nicht mehr als drei Fuß unter dem ihren landete. Gigantische Krallen fuhren aus, als Mutter Löwe Halt auf dem Ast unten suchte. Und dann, fast noch bevor sie sicheren Halt gefunden hatte, peitschte die Vorderpfote der Löwenmutter in einem tödlichen Hieb vor, der auf Mayas herunterbaumelnde Beine gezielt war.
    Aufschreiend fuhr Maya hoch und prallte direkt gegen Knospes Hinterteil. Sie stemmte ihre Schulter dagegen und drückte. »Weiter!«
    kreischte sie gellend aus voller Lunge, in der Hoffnung, ihre Schwester aus der tödlichen Erstarrung zu lösen, die diese befallen hatte. Kurz darauf merkte sie, daß Knospe sich endlich rührte. Immer noch von unten drückend und schiebend, drängte Maye die Jüngere höher in den Baum hinauf.
    Mutter Löwes gewaltiger Satz hatte sie ein gutes Stück den Baum hinaufkatapultiert, doch nun bekam sie Schwierigkeiten. Die Zweige über ihr trugen nicht gut - einige begannen sich gefährlich durchzubiegen, sogar zu brechen, als sie danach tastete, und sie begann zurückzurutschen.
    Das Tier fauchte vor Enttäuschung und konzentrierte sich darauf, einen besseren Halt auf dem Baumstamm zu finden. Fürs erste war den beiden zu Tode geängstigten Mädchen über ihr eine Atempause gegönnt, aber die Gefahr war für sie trotzdem nicht gebannt.
    Nachdem Knopses Lähmung einmal gebrochen war, bewegte sie sich mit der Schnelligkeit eines zu Tode geängstigten Eich hörnchens. In wenigen Sekunden war sie weitere zehn Fuß höher geklettert, fast bis in die Krone des Hickorybaumes.
    Maya stieß einen tiefen Seufzer der Erleichterung aus und folgte ihr, sich der großen Katze unter sich nur allzu deutlich bewußt, die vergeblich um sich hieb.
    Schließlich hielt Maya inne, klammerte sich an einen Ast direkt unter dem Baumwipfel. Knospes Beine, die sie des besseren Halts wegen um den Stamm geschlungen hatte, stießen gegen ihre Schulter. Der Stamm hier oben war entschieden dünner, und das Gewicht der Mädchen ließ ihn gefährlich hin und her schwanken. Höher konnten sie nun nicht mehr, denn über ihrem Kopf teilte sich der Stamm endgültig in eine Verästelung feinster Zweiglein, die viel zu dünn waren, um ihr Gewicht auszuhalten.
    Maya blickte nach unten, wo Mutter Löwe sich immer noch abmühte. Sie hoffte, die Katze würde nicht in der Lage sein, so hoch zu klettern, daß sie sie erreichen konnte. Wachsam beobachtete sie

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