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McCorkle und Padillo 03 - Die Backup-Maenner

McCorkle und Padillo 03 - Die Backup-Maenner

Titel: McCorkle und Padillo 03 - Die Backup-Maenner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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von 1898 mit dem Indianerkopf.«
    »Sag bloß.«
    »Und da ist das Originalmanuskript meines preisgekrönten Aufsatzes mit dem Titel ›Was Amerika für mich bedeuten den ich mit neun Jahren geschrieben habe.«
    »Unschätzbar.«
    »Dann mein Entlassungsschein vom Militär und zwanzig Aktien der Idaho Power and Light und tausend Dollar in kleinen Scheinen als Notgroschen. Und für den Fall, daß Fredl etwas zustoßen sollte, hat sie mir das einzige schriftliche Exemplar ihres Geheimrezepts für Denver Chili gegeben.«
    »Der Brief wird sich da richtig zu Hause fühlen«, sagte Padillo.
    »Wenn er nicht wiedergewählt wird, ist der Brief natürlich nicht sehr viel wert.«
    »Das Problem hab ich gelöst.«
    »Und wie?«
    »Wenn er das nächstemal kandidiert, stimme ich für ihn.«
    Wir deponierten den Brief aus dem Weißen Haus bei meiner Bank auf dem Weg zum Polizeipräsidium, wo wir eine Stunde damit verbrachten, vor Lieutenant Schoolcraft Aussagen zu machen. Sergeant Vernon war nicht anwesend, aber ich interessierte mich nicht genug für ihn, um zu fragen, ob er seinen freien Tag hatte.
    Padillo und ich diktierten unsere jeweiligen Aussagen auf Tonband, und während wir darauf warteten, daß sie geschrieben wurden, saßen wir in einem kleinen Zimmer im dritten Stock des Gebäudes der Metropolitan Police an der Indiana Avenue. Die Zeit vergeht langsam, wenn man es mit der Polizei zu tun hat. Sie vergeht sogar noch langsamer, wenn es den Leuten gelingt, einen irgendwo unterzubringen, wo sie hinter einem den Schlüssel umdrehen können. In dem Büro, in dem wir warteten, gab es nichts, was den Ablauf der Zeit hätte beschleunigen können. Es enthielt drei Schreibtische, drei Telefone, ein paar altersschwache Schreibmaschinen, einige Stühle und Lieutenant Schoolcraft.
    Er saß hinter einem der Schreibtische. Padillo und ich saßen auf zwei Stühlen, die weder zueinander noch zu irgendeinem anderen Möbelstück im Raum paßten. Seit einigen Minuten hatte keiner mehr etwas gesagt, möglicherweise weil keinem etwas einfiel, das für die anderen ermutigend oder erhellend gewesen wäre. Oder auch nur angenehm.
    »Es ist genauso, wie ich es mir gedacht habe«, sagte Schoolcraft schließlich und legte die Füße auf die Ecke seiner Schreibtischplatte.
    »Was?« fragte Padillo.
    »Wie ihr beiden Kerle euch in der vergangenen Nacht benommen habt. Richtig kühl und gefaßt. Zu kühl und gefaßt genaugenommen – ganz so, als ob es nichts Neues wäre, von der Arbeit nach Hause zu kommen und eine Leiche im Wohnzimmer vorzufinden. Oder vielleicht in der Badewanne.«
    »Wir haben beide niedrigen Blutdruck«, sagte Padillo.
    »Das war nicht der Grund, weshalb man mich heute morgen um sechs anrief, um mir etwas von Ihnen zu erzählen.«
    »Was hat man Ihnen erzählt?« fragte ich.
    »Es ging weniger um Sie, McCorkle, als um Ihren Partner hier. Wissen Sie, daß Sie eine ganz besondere Sorte Partner haben? Von der Sorte, für die man Vorschriften umgeht?« Schoolcrafts Ton war fast so erbittert wie sein Gesichtsausdruck. »Wenn ich mich recht erinnere, wies man mich an – man bat mich nicht, man wies mich an – »ihm jede Höflichkeit zu erweisen‹ und ›das normale Ermittlungsverfahren zu beschleunigen^ Es war so, als ob Padillo mehr wäre als zur Hälfte Besitzer eines schicken Lokals.«
    »Er hat jede Menge Freunde«, sagte ich.
    »Hmh-mhm«, sagte Schoolcraft, schloß die Augen und massierte sie mit Daumen und Zeigefinger. »Nun, nachdem ich den Anruf erhalten hatte, konnte ich nicht wieder einschlafen. Ich bin nicht so kühl und gefaßt wie Sie beide. Ich bin irgendwie leicht erregbar.«
    Ich entschied, er sei etwa so erregbar wie eine Tapete.
    »Also jedenfalls konnte ich nicht wieder einschlafen, darum kam ich gegen halb acht hierher, um mich zu vergewissern, daß alle Ihnen gegenüber auch höflich genug sein würden. Jetzt raten Sie mal, wer fünf Minuten später kam.«
    »Wanda Gothar«, sagte Padillo.
    Schoolcraft gefiel Padillos Antwort nicht, und es schien ihm gleichgültig zu sein, ob wir beide das bemerkten oder nicht. Vielleicht hatte er es satt, höflich zu sein. Oder vielleicht hatte er auch nur genug von einem Fall, der ihm um sechs Uhr morgens Telefonanrufe eintrug, in deren Verlauf er angewiesen wurde, nett zu Personen zu sein, zu denen er nicht nett sein wollte. Sein dunkles Gesicht verzog sich zu einer Grimasse, die fast in eine Maske des Hohns ausartete. Dann entspannte es sich und nahm seinen normalen,

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