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McCorkle und Padillo 03 - Die Backup-Maenner

McCorkle und Padillo 03 - Die Backup-Maenner

Titel: McCorkle und Padillo 03 - Die Backup-Maenner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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ich.
    »Aufgegeben habe ich bei sechs, aber weiter bis vierzehn gezählt, dann ließ ich es bleiben, weil ich bei Nummer fünfzehn oder sechzehn oder auch zweiunddreißig die gleiche Silbe zur Antwort bekommen hätte. Ich habe also heute morgen nicht viel herausbekommen, von ihr nicht, von Ihnen nicht, nicht einmal von den Leuten, die hier im Haus das Sagen haben, außer ein paar schlechten Ratschlägen, aber die kann ich jeden Tag von denen hören.«
    »Sie haben noch etwas bekommen«, sagte Padillo.
    »Was?«
    »Eine Nachricht für mich.«
    Ein breites weißes Lächeln zerteilte Schoolcrafts dunkles Gesicht. Es war eigentlich das Lächeln eines Jungen, eines glücklichen Jungen, und ich spürte, daß er nur selten Gelegenheit bekam, es jemandem zu zeigen.
    »Das stimmt«, sagte er. »Die habe ich bekommen. Eine beachtliche Nachricht. Sind Sie bereit, sie zu hören?«
    »Bin ich«, sagte Padillo.
    »Ich soll Ihnen sagen: ›Drin oder draußen bis vier in sechszwei-eins.‹ Ist das nicht eine Nachricht?«
    »Das ist eine Nachricht«, stimmte Padillo zu.
    »Haben Sie es verstanden?«
    »Hab ich.«
    »Wissen Sie, was es bedeutet?«
    »Ja.«
    »Wollen Sie es mir sagen?«
    »Nein.«
    »Soll ich Ihnen sagen, was es heißt?«
    »Bitte.«
    Schoolcraft setzte seine Füße auf den Boden, stand auf und beugte sich über seinen Schreibtisch Padillo zu. »Es bedeutet, daß Sie und ich uns noch sehr oft sehen werden.«

7
    Es war vierzehn nach drei, als wir aus dem Polizeipräsidium kamen und auf die Suche nach einem Taxi gingen. Ich wollte Padillo gerade sagen, daß ich glaubte, ich hätte den Sinn von Wanda Gothars Nachricht verstanden, und ihn fragen, ob er vor ihrem Hotel abgesetzt werden wollte, als ein grüner Chrysler mit einer New Yorker Nummer wenige Schritte vor uns anhielt und der Beifahrer ausstieg.
    Padillo ergriff mich am Ärmel und sagte: »Wenn ich sage jetzt, renn los.«
    »Freunde von dir?«
    »Bekannte.«
    Der Mann, der aus dem Chrysler ausstieg, hatte einen spatenförmigen Bart, der grau zu werden begann und den Hochglanz seiner cremefarbenen Kopfhaut beinahe ausglich. Eine dunkle Brille saß auf seiner langen weißen Nase, und sein Mund schien Padillo durch den Bart anzulächeln. Er war weder groß noch klein und bewegte sich so mühelos, als ob er immer noch harten körperlichen Einsatz schätzte, obwohl er schon über fünfzig war.
    Als er dicht an uns herangekommen war, unterbrach er sein Lächeln lange genug, um zu sagen: »Wie geht’s, Padillo?« Dann setzte er, bevor Padillo antworten konnte, das Lächeln wieder auf.
    Sonst bemerkte ich an dem Mann nur noch, daß er seine Hände völlig regungslos und deutlich sichtbar weit vom Körper entfernt hielt.
    »Bist du hier, um einen Strafzettel zu bezahlen?« sagte Padillo, wobei er dem Mann seine linke Seite zudrehte, die Hände entspannt, aber in Gürtelhöhe, so daß er entweder eine Linke abwehren oder auch einem Taxi winken konnte.
    »Eigentlich sind wir auf der Suche nach dir«, sagte der Mann, bot ihm aber nicht die Hand, lächelte jedoch weiter, während er seine Hände langsam und vorsichtig auf den Rücken legte.
    »Warum?« fragte Padillo.
    »Wir meinten, eine Unterhaltung könnte nicht schaden.«
    »Über Walter Gothar?«
    Der Mann brachte seine Hände wieder in Sicht und benützte sie, um sein Schulterzucken zu unterstützen. »Walter – und anderes.«
    »Wo?«
    Wieder war das Lächeln da, ein Schimmern von weißem Porzellan durch einen wohlgepflegten Wald aus Grau und Schwarz. »Du kennst meine Vorlieben.«
    Padillo fragte, ohne die Augen von dem Mann zu wenden: »Weißt du, wo hier in der Nähe eine schäbige Kneipe ist, Mac? Mr. Kragstein hat bei geschäftlichen Gesprächen eine Vorliebe dafür. Je schäbiger, desto besser.«
    »In der Sixth Street«, sagte ich. »Dort kenne ich mehrere.«
    »Nenn eine.«
    »Die Chatterbox.«
    »Schäbig?«
    »Schmutzig«, sagte ich.
    »Ausgezeichnet«, sagte Kragstein.
    »Er kommt nämlich mit«, sagte Padillo und nickte in meine Richtung.
    »Natürlich, natürlich«, murmelte Kragstein und wandte sich dem Chrysler zu. Er öffnete die hintere Tür. Ehe wir einsteigen konnten, sagte Padillo: »Mein Partner, Mr. McCorkle; Franz Kragstein.«
    »Hallo«, sagte Kragstein, reichte mir aber nicht die Hand. Es störte mich nicht. Er zeigte auf den Mann am Steuer. »Du kennst Arnos, oder nicht, Padillo?«
    »Wir sind uns begegnet«, sagte Padillo und bückte sich, um hinten einzusteigen. Ich folgte ihm, und als

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