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McCreadys Doppelspiel

McCreadys Doppelspiel

Titel: McCreadys Doppelspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederick Forsyth
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linken Brusttasche kamen, die schräge Ordenskette und die Spitze seines Wolsey-Helms schimmerten im Sonnenlicht. Die Schärpe um seine Taille war blau.
    Haverstock war ebenfalls in Weiß, seine flache Offiziersmütze hingegen war blau und hatte einen schwarzen Schirm. Über dem Schirm ragte der doppelköpfige Adler der Queen’s Dragoon Guards empor. Die Achselschnüre und die Achselklappen waren gleichfalls vergoldet. Ein glänzender schwarzer Lederriemen war quer über Brust und Rücken gespannt, und daran hing ein schmaler Munitionsbeutel, auch aus schwarzem Leder. Auf der Brust trug er seine beiden militärischen Auszeichnungen.
    »So, Mr. Jones, gehen wir«, sagte McCready. »Wir müssen unsere Pflicht gegenüber der Königin erfüllen.«
    Chief Inspector Jones war stolzgeschwellt. Noch nie in seinem Leben war er ersucht worden, seine Pflicht gegenüber der Königin zu erfüllen. Der Konvoi, der den Vorhof verließ, wurde vom Jaguar des ehemaligen Gouverneurs angeführt. Oscar saß am Steuer, ein Polizist neben ihm. McCready und Haverstock, die Helme auf den Köpfen, nahmen den Fond ein. Hinter ihnen kam der Landrover, gesteuert von einem zweiten Constable, neben dem Jones saß. Die Rücksitze waren mit Favaro und Reverend Drake besetzt. Ehe sie das Government House verließen, hatte Sergeant Sinclair Favaro einen geladenen Colt Cobra zugesteckt, den der Amerikaner sich unter den Hosenbund geklemmt hatte, unsichtbar unter dem darüberhängenden Hemd. Der Sergeant hatte auch Reverend Drake einen Revolver angeboten, doch dieser hatte mit einem Kopfschütteln abgelehnt.
    Die beiden Transporter wurden von den beiden anderen Constables gesteuert. Newson und Sinclair kauerten neben den geöffneten Türen an den Seiten der Fahrzeuge. Die Polizei- Sergeants saßen im zweiten Transporter.
    Mit gemessener Geschwindigkeit rollte der Jaguar nach Shantytown hinein. Längs der langen Hauptstraße blieben die Leute stehen und starrten auf den Konvoi. Die beiden Gestalten im Fond des Jaguar saßen kerzengerade da und blickten starr nach vorne.
    Am Eingangstor zu Mr. Horatio Livingstones Grundstück befahl McCready dem Fahrer der Limousine anzuhalten. Er stieg aus. Lieutenant Haverstock folgte seinem Beispiel. Aus den Gassen der Umgebung strömten mehrere Hundert Barclayaner zusammen und beobachteten sie mit offenstehenden Mündern. McCready bat nicht, eingelassen zu werden; er stand nur vor den beiden Torflügeln und wartete.
    Die Sergeants Newson und Sinclair joggten zu der Mauer hin. Newson verschränkte die Finger seiner Hände, Sinclair stellte einen Fuß hinein, und Newson stemmte ihn hoch. Sinclair, der leichtere der beiden, überwand die Mauer, ohne die Glasscherben zu berühren, die oben einzementiert waren. Das Tor wurde von innen geöffnet. Sinclair trat zurück, während McCready und an seiner Seite Haverstock hineingingen. Die Fahrzeuge folgten ihnen im Schrittempo.
    Drei Männer in grauen Safarianzügen, ein Stück weit weg, rannten auf das Tor zu, als McCready erschien. Sie blieben stehen und starrten zu den zwei weiß uniformierten Männern hin, die entschlossen auf den Hauseingang zugingen. Sinclair verschwand. Newson flitzte durch das offenstehende Tor und war gleichfalls nicht mehr zu sehen.
    McCready stieg die Stufen zur Veranda hinauf und trat ins Haus. Haverstock hinter ihm blieb auf der Veranda stehen und blickte zu den drei grauen Safarianzügen hin. Sie hielten Distanz. Favaro und Drake, Jones, die beiden Polizei-Sergeants und die drei Constables entstiegen ihren Fahrzeugen und kamen nach. Ein Constable blieb zurück. Dann schloß sich Haverstock der Gruppe drinnen im Haus an. Sie waren jetzt zehn Männer, dazu einer draußen.
    Im großen Empfangsraum bezogen die Polizisten an den Türen und Fenstern Posten. Eine Tür ging auf, und Horatio Livingstone trat in den Raum. Er musterte die Eindringlinge mit unverhohlenem Grimm.
    »Sie können doch nicht einfach so hereinkommen. Was soll denn das?« brüllte er.
    McCready streckte ihm seine Ernennungsurkunde hin.
    »Würden Sie das freundlicherweise lesen«, sagte er.
    Livingstone las das Dokument und schleuderte es dann verächtlich auf den Boden. Jones hob es auf und gab es McCready zurück, der es wieder in die Tasche steckte.
    »Ich hätte gerne, daß Sie alle Ihre Leute, die von den Bahamas stammen, hierherholen lassen, samt ihren Pässen, wenn es Ihnen recht ist, Mr. Livingstone.«
    »Wer ermächtigt Sie dazu?« fuhr ihn Livingstone an.
    »Ich selber,

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