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McCreadys Doppelspiel

McCreadys Doppelspiel

Titel: McCreadys Doppelspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederick Forsyth
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McCready, »famos!«
    Um acht Uhr aß er mit Eddie Favaro im Hotel zu Abend. Beim Kaffee fragte er: »Was haben Sie morgen vor?«
    »Nach Hause fliegen«, sagte Favaro. »Ich habe mir nur eine Woche Urlaub genommen und muß am Dienstagmorgen wieder auf dem Posten sein.«
    »Ach so. Wann geht Ihre Maschine?«
    »Ich habe ein Lufttaxi für zwölf Uhr bestellt.«
    »Sie könnten es nicht auf vier Uhr verschieben?«
    »Ich denke schon. Warum fragen Sie?«
    »Weil ich Ihre Hilfe gebrauchen könnte. Sagen wir, um zehn Uhr im Government House, ja? Danke, seh Sie also morgen. Verspäten Sie sich nicht. Der Montag wird ein sehr ereignisreicher Tag werden. «
    Er stand um sechs Uhr auf. Das rosige Frühlicht berührte draußen auf dem Parliament Square die Wipfel der Palmen. Es herrschte eine köstliche Kühle. Er wusch und rasierte sich und ging hinaus auf den Platz, wo ihn das bestellte Taxi bereits erwartete. Seine erste Pflicht bestand darin, von einer alten Freundin Abschied zu nehmen.
    Er verbrachte eine Stunde mit seiner Freundin, von sieben bis acht, trank Kaffee, aß dazu heiße Brötchen und sprach dann seine Abschiedsworte.
    »Also, vergessen Sie es nicht«, sagte er, als er aufstand, um zu gehen.
    »Machen Sie sich da keine Gedanken«, sagte Missy Coltrane. »Ich vergesse es schon nicht. Und passen Sie auf sich auf, Sam. Sie waren immer ein ganz reizender kleiner Junge.«
    Er beugte sich hinab und küßte sie auf die Stirn.
    »Und ich«, sagte er, »hatte die schönsten Ferien meines Lebens hier auf Sunshine, bei Ihnen und Onkel Robert.«
    Um halb acht kehrte er zum Parliament Square zurück und machte einen kurzen Besuch bei Chief Inspector Jones. Er zeigte dem Polizeichef seinen Brief vom Außenministerium.
    »Seien Sie bitte um zehn Uhr im Government House«, sagte er. »Bringen Sie Ihre beiden Sergeants, die vier Constables, Ihren Landrover und zwei einfache Transporter mit. Haben Sie einen Dienstrevolver?«
    »Ja, Sir.«
    »Den bringen Sie bitte auch mit.«
    In London war es zu dieser Stunde halb ein Uhr, doch in der ballistischen Abteilung des Forensischen Laboratoriums des Innenministeriums, in Lambeth, dachte Mr. Alan Mitchell nicht ans Mittagessen. Er starrte in ein Mikroskop.
    Unter dem Vergrößerungsglas lag, von einer Zwinge sanft gehalten, eine Bleikugel. Mitchell betrachtete die Riefen längs des Bleiprojektils, die sich um das Metall wanden. Sie waren die Spuren der Züge in dem Lauf, aus dem die Kugel abgefeuert worden war. Zum fünften Mal an diesem Tag drehte er die Kugel behutsam unter dem Mikroskop und betrachtete die anderen Kratzspuren, die >lands<, die für den Lauf der Waffe ebenso eigentümlich waren wie ein Fingerabdruck für eine menschliche Hand. Schließlich war er zufriedengestellt. Er stieß einen überraschten Pfiff aus und ging eines seiner Handbücher holen. Alan Mitchell besaß eine ganze Bibliothek solcher Bücher, denn schließlich galt er in Europa als der kundigste Waffenexperte.
    Trotzdem waren noch andere Tests durchzuführen. Es war ihm bewußt, daß irgendwo, viertausend Meilen jenseits des Atlantiks, ein Kriminalpolizist ungeduldig auf die Untersuchungsergebnisse wartete, aber er wollte nichts überstürzen. Er mußte sich sicher, hundertprozentig sicher sein.
    Zu viele Anklagen waren vor Gericht zusammengebrochen, weil andere, von der Verteidigung aufgebotene Experten nachweisen konnten, daß das Beweismaterial des Gutachters, den die Staatsanwaltschaft zugezogen hatte, nicht beweiskräftig war.
    Die winzigen Spuren von verbranntem Pulver, die noch an dem stumpfen Ende des Projektils hafteten, mußten untersucht werden. Tests über Herkunft und Zusammensetzung des Bleis, bereits an der verformten Kugel ausgeführt, die er schon seit zwei Tagen hatte, mußten an der zweiten wiederholt werden. Das Spektroskop würde die Molekularstruktur des Metalls enthüllen, das ungefähre Alter und in manchen Fällen sogar die Fabrik identifizieren, in der die Kugel produziert worden war. Alan Mitchell zog das Handbuch, das er brauchte, aus dem Regal, setzte sich und begann zu lesen.
    McCready entließ das Taxi am Eingang zum Government House und klingelte. Jefferson erkannte ihn und ließ ihn eintreten. McCready sagte zu ihm, er müsse über die von Bannister installierte internationale Verbindung einen weiteren Anruf machen und habe dafür Mr. Hannahs Erlaubnis. Jefferson führte ihn in das private Arbeitszimmer und ließ ihn allein.
    McCready kümmerte sich nicht um das Telefon,

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