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Mea Suna: Seelensturm Band 1 (German Edition)

Mea Suna: Seelensturm Band 1 (German Edition)

Titel: Mea Suna: Seelensturm Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Any Cherubim
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können,« meinte Onkel Finley.
    Ich war mir sicher, dass es so war. So wie ich die Taluris einschätzte, würden sie alles auch nur mögliche tun und in Bewegung setzen, um an ihr Ziel zu kommen.
    »Durch die Stahltür können wir nicht fliehen. Da würden wir ihnen direkt in die Hände laufen«, sagte Onkel Finley nachdenklich.
    Ich sah mich um. Die dicken Betonwände schützten uns zwar, jedoch wussten wir nicht, für wie lange. Onkel Finley presste seine Lippen aufeinander und mehrere Falten bildeten sich auf seiner Stirn.
    »Es gibt einen Weg hier raus. … Es gibt einen geheimen Tunnel, den ich damals extra für solch einen Fall habe bauen lassen«, begann er langsam. Aufmerksam schaute ich ihn an. Er überraschte mich immer wieder.
    »Es gibt einen geheimen Tunnel?«, fragte ich verwundert und sah mich suchend danach um.
    Onkel Finley schwieg und tigerte unruhig umher. Ich beobachtete ihn und die Zeit, die er brauchte, um einen neuen Fluchtplan zu schmieden, zog sich endlos. Außerhalb des Sicherungsraums war es immer noch still. Nichts war mehr zu hören. Ich betete inständig, dass Onkel Finley einen Weg hier raus finden würde. Bald würde ich es nicht mehr aushalten und verrückt werden. Es wunderte mich schon, dass Amy noch keine Panikattacke erlitten hatte, wahrscheinlich war ihr Schock dafür viel zu groß.
    »Was glaubst du, ist mit Mr. Chang, Luca und den Gorillas? Meinst du … jemand hat überlebt?«, wollte ich vorsichtig wissen. Onkel Finley sah mich traurig an und mir wurde klar, dass auch er am Ende war. Er hatte nicht nur Tom, sondern auch Alegra verloren.
    »Ich weiß es nicht, Jade. Vielleicht ist es ihnen geglückt zu fliehen, doch wenn das so wäre, dann wäre bestimmt die Polizei hier. … Weißt du, welche Autos in der Garage stehen?«, fing er plötzlich an. Ich war seit Tagen nicht mehr in der Garage gewesen. Onkel Finley besaß mehrere ganz unterschiedliche Autos. Zwei Sportwagen, eine Limousine und einen Pick-up, aber auch einen Transporter für unsere Angestellten.
    »Warum willst du das wissen?«
    »Der Tunnel führt direkt in die Garage und wir sollten wissen, falls wir es dorthin schaffen, mit welchem Auto wir fliehen können«, meinte er.
    Ich dachte nach, doch ich kam zu keinem klaren Ergebnis.
    »Ich weiß nicht, aber ich denke die Sportautos und die Limousine werden drin stehen.« Onkel Finley nickte nachdenklich. »Die Sportautos sind zwar schnell, aber wir drei haben darin keinen Platz«, sagte er. Der Transporter blieb nur nachts in der Garage, tagsüber wurde er öfters gebraucht, somit blieb nur noch der Pick-Up. Er lief zur Küche, nahm eine Taschenlampe, ein Taschenmesser und eine Pistole mit Munition aus dem Küchenschrank. Er legte alles auf den Tresen.
    »Was tust du da?«, wollte ich wissen und folgte ihm in den Schlafraum. Aus einem weiteren Schrank nahm er einen kleinen schwarzen Rucksack und lief zur Küche zurück, verstaute alle Sachen außer der Pistole darin. Er lud sie und steckte sie sich in den Hosenbund. Eine Handvoll Munition ließ er lose in die Tasche fallen.
    Genau in dem Augenblick donnerte etwas gegen die Stahltür. Diesmal war die Erschütterung so stark, dass die Betonwand Risse bekam. Der Knall war so gewaltig, dass Amy, Onkel Finley und ich heftig zu Boden geworfen wurden. Das Geschirr im Küchenschrank klirrte und Betonstaub rieselte vom ganzen Raum auf uns herab. Wir husteten den Staub aus der Lunge und richteten uns wieder auf.
    »Seid ihr verletzt?«, fragte er und sah uns nach Verletzungen suchend an. Uns fehlte nichts, doch wir waren von der Druckwelle der Explosion geschockt.
    »Die Zeit drängt, also hört zu! Hier im Boden ist der Abgang zum Tunnel versteckt. Er wird durch einen Mechanismus im Bilderrahmen geöffnet. Sobald ich den Mechanismus in Gang setze, haben wir genau 12 Minuten Zeit, das Grundstück zu verlassen. Das heißt also, wir müssen uns beeilen«, sagte er und hustete hin und wieder dabei.
    Neugierig sah ich zu unserem Familienfoto, konnte aber nichts Ungewöhnliches entdecken. »Was passiert, wenn wir es nicht schaffen?«, wollte ich wissen.
    Onkel Finley hielt kurz inne und sah mich ernst an. »Die ganze Villa wird in die Luft gehen und wir mit ihr.«
    Sprachlos brauchte ich einen kurzen Moment, bis ich verstand, welche Konsequenzen das hätte. Unser Haus und auch dessen Inhalt würde für immer zerstört werden. Und …, oh Gott!
    »Aber, … aber das heißt ja, … falls noch jemand überlebt hat und vielleicht

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