Meade Glenn
Funktionäre reinen Wein einschenken, wenn die Sache funktionieren soll. Sind Sie sicher, dass wir uns auf seine Diskretion verlassen können?«
»Absolut, Mr. President.«
»Hat noch jemand Fragen oder dem etwas hinzuzufügen?…
Ja, General Horton?«
»Glauben Sie nicht, das Militär sollte sofort an der Suche beteiligt werden, Sir? Durch die zusätzlichen Mannschaften könnten wir die Sache viel schneller voranbringen.«
»Je weniger Uniformierte auf den Straßen zu sehen sind, desto besser. Wenn sich etwas an unserer Situation ändert, müssen wir die Armee und die Nationalgarde in die Sache einbeziehen.«
»Mr. President, ich habe eine Frage.« Rivermount meldete sich zu Wort.
»Ja, Mr. Rivermount?«
»Was ist, wenn Hasim infolge unserer Suche die Nerven verliert? Was geschieht, wenn die Terroristen das große Polizeiaufgebot auf den Straßen bemerken, sich ausmalen, was wir suchen, und ihre Bombe hochgehen lassen? Oder wenn wir bei der Suche über ihr Versteck stolpern und sie zwingen, die Bombe absichtlich oder versehentlich zu zünden?«
»Darauf kann ich Ihnen keine Antwort geben. Wir müssen es versuchen.«
Das Telefon des Präsidenten blinkte. Er hob den Hörer ab, lauschte und sagte: »Bringen Sie es sofort hierher.«
Als die Tür kurz darauf geöffnet wurde, erschien ein Berater, reichte dem Präsidenten einen verschlossenen Umschlag und zog sich augenblicklich wieder zurück. Der Präsident öffnete den Umschlag, nahm einen Zettel heraus, las ihn durch und schaute hoch. »Es sieht so aus, als hätte al-Qaida eine zweite Botschaft für uns. Vor ein paar Minuten wurde in der Kommunikationszentrale des Weißen Hauses ein Anruf entgegengenommen. Der Anrufer behauptete, ein weiteres Paket an einem genau benannten Ort in der Nähe von Washington hinterlegt zu haben. Ein Team aus Geheimdienst- und FBI-Agenten ist in diesem Moment bereits unterwegs.«
14.10 Uhr
Fünfundvierzig Minuten nach dem Anruf im Weißen Haus hielten ein blauer Dodge-Van und zwei schwarze Geländewagen mit getönten Scheiben zwölf Kilometer von Washington entfernt vor einem Friedhof in Floraville. Als die zwei Dutzend Geheimdienst- und FBI-Agenten an diesem Nachmittag ungeduldig aus den Wagen stiegen, befanden sich auf dem kleinen Friedhof keine Besucher und Trauernden. Der Eingang wurde sofort abgesperrt, worüber sich ein älterer Mann, der das Unkraut auf dem Rasen jätete, sehr wunderte. Er ging mit einer Harke auf die Beamten zu, um sie zu befragen. »He, würdet ihr mir mal sagen, was zum Teufel ihr hier treibt?«
»Sind Sie der Friedhofswärter?«, fragte einer der Beamten.
»Genau der bin ich.«
»Eine Frau namens Margaret Coombs. Wo liegt sie begraben?«
»Sie meinen Maggie Coombs?«
»Vermutlich.«
»Die müssen Sie wohl meinen. Ist die einzige Margaret Coombs, die wir hier beerdigt haben. Letzten Herbst gestorben.«
Der Mann zeigte auf eine Stelle ein Stück entfernt, an der neuere Gräber lagen. »Ihr Grab ist da hinten. Schöne r Granitstein, würde ich sagen. He, wer seid ihr überhaupt?«
Einer der FBI-Agenten zückte seine Dienstmarke. Der alte Mann riss neugierig die Augen auf. »Oh, was hat die arme Maggie denn ausgefressen, bevor sie gestorben ist?«
»Nichts, Sir, soweit ich weiß. Es wäre nett, wenn Sie uns die genaue Stelle zeigen würden. Und gehen Sie nicht näher als fünf Meter ans Grab heran.«
Der Friedhofswärter runzelte die Stirn. »Klar, wird gemacht.
Folgen Sie mir und bleiben Sie auf den Wegen.« Ein Dutzend Agenten, unter deren Schritten der Kies knirschte, folgte dem Mann den Weg entlang. Als sie in der Nähe des Grabes ankamen, blieb er stehen und zeigte auf einen polierten Granitstein, auf dem Margaret Coombs stand. »Hier liegt Maggie. Hätte nie gedacht, dass sie je Scherereien mit der Polizei kriegen könnte. Hat ihre alten Tage in einem Altenheim am Stadtrand verbracht. Eine gute Frau. Eine raffinierte Pokerspielerin. Was hat sie getan?«
Einer der Geheimdienstbeamten ging vorsichtig ein paar Schritte näher ans Grab, kniete sich hin und sah sich das Grab, das mit einer Steinkante eingefasst war, aufmerksam an. Er zog einen Notizblock aus der Tasche und verglich die Notizen mit den Daten auf dem Grabstein. Kurz darauf stand er auf und ging zu seinen Kollegen. »Das ist es. Die Experten sollen mit ihren Geräten hierher kommen.«
Ein FBI-Agent eilte zu den Wagen, die vor dem Eingang parkten. Ein Geheimagent wandte sich an den Friedhofswärter.
»Die Dame hatte keinen
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