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Meade Glenn

Meade Glenn

Titel: Meade Glenn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unternehmen Brandenburg
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rechtzeitig gefunden. Keine Sorge, Joe, sie wird wieder gesund.«
    Bargel lächelte, und Volkmann drehte langsam den Kopf. Er versuchte, den Raum zu erkennen, aber er sah alles wie durch einen Weichzeichner. Behutsam drehte er sich wieder zu Bargel um.
    »Sie hat geglaubt, Sie wären übergeschnappt, als Sie Schmeltz und sie in dem Berghaus stellten.« Bargel zögerte.
    »Aber Sie wußten nicht, ob Sie ihr noch trauen konnten, stimmt’s, Joe?«
    Volkmann schüttelte langsam den Kopf. »Ich wußte nicht, was ich glauben sollte.«
    Bargel nickte. »Sie hatten viel Blut verloren. Es war ein Wunder, daß Sie sich überhaupt noch auf den Beinen gehalten haben. Und das Mädchen hat ihre eigenen Qualen durchgemacht. Man hat sie mit der Wahrheitsdroge vollgepumpt, damit sie redete.« Bargel schüttelte den Kopf. »Sie hat nie zu ihnen gehört.«
    »Hat Sie Ihnen von Schmeltz erzählt?«
    Bargel nickte wieder. Er war blaß und sah Volkmann ernst an.
    »Sie hat uns alles erzählt, was sie wußte. Den Rest konnten wir uns dann zusammenreimen.«
    »Wie lange war ich bewußtlos?«
    »Zwei Tage.«
    »Sagen Sie mir, was passiert ist.«
    Bargel brauchte fünf Minuten, um alles zu erklären. Döllmann und sein Kabinett waren tot, bis auf Weber. Der saß in Moabit im Hochsicherheitstrakt. Der Bundespräsident hatte vorübergehend die Pflichten des Kanzlers übernommen, und ein Übergangskabinett erledigte die anfallenden Regierungsaufgaben. Sie hatten eine Liste mit den Namen der Verschwörer im Safe von Grinzingers Arbeitszimmer gefunden, und alle, deren man habhaft werden konnte, leisteten Weber in Moabit Gesellschaft. Von Lubschs Leuten war einer bei dem Schußwechsel ums Leben gekommen, die anderen waren vor der Landung der Allwetter-Hubschrauber in die Berge geflohen.
    Als Bargel Iwan Molkes Schicksal erwähnte, verzog Volkmann voll Trauer den Mund.
    »Iwan war ein guter Mann, Joe. Und ein guter Deutscher.«
    Volkmann wandte den Blick ab und sah an die weiße Wand.
    Bargels Stimme holte ihn wieder in die Realität zurück.
    »Was Lubsch und seine Leute getan haben, ist wirklich bemerkenswert. Es gibt mir Vertrauen in die Zukunft unseres Landes, auch wenn sich das gerade aus meinem Munde vielleicht merkwürdig anhört.«
    Der Verfassungsschützer beugte sich vor. »Als das Mädchen uns erzählt hat, wer Schmeltz war, habe ich ihr zuerst nicht geglaubt. Es klang so verdammt absurd. Ich dachte, ihre Qualen hätten ihr einen Knacks versetzt. Die Geschichte klingt einfach unmöglich, völlig unglaublich.«
    »Und wieso glauben Sie ihr jetzt?«
    »Einer der Nazis auf Grinzingers Liste hat geplaudert. Ein Heeresoffizier namens Lindner. Alles, was Sie vermutet haben, und alles, was das Mädchen uns gesagt hat, stimmt. Geli Raubal hatte tatsächlich einen Sohn. Die Geschwister Schmeltz haben ihn 1931 mit nach Südamerika genommen und ihn an Kindes Statt aufgezogen, bis die › Spinne ‹seine weitere Erziehung übernahm.«
    »Was ist mit der Leiche?«
    »Sie wurde an einem geheimen Ort beigesetzt.«
    »Wo?«
    Bargel schüttelte den Kopf. »Das kann selbst ich nicht sagen, Joe.« Bargel hielt kurz inne. »Die Bundeswehr kontrolliert die Straßen und sorgt mit Polizei und BGS für Ordnung. Die meisten Leute wissen gar nicht, was eigentlich los war. Es wurde eine absolute Nachrichtensperre verhängt, bis die Lage sich vollkommen beruhigt hat. Dieses Land war kurz davor, einen Sprung von sechzig Jahren in der Geschichte zu machen.
    Sechzig Jahre zurück. Die Maßnahmen, die wir ergriffen haben, sind sicher extrem, aber wir wollen dafür sorgen, daß sich so etwas nicht noch einmal wiederholt.«
    Volkmann sah aus dem Fenster. »Eins verstehe ich nicht«, sagte er schließlich und blickte Bargel an. »Erikas Vater gehörte doch auch zur Leibstandarte-SS. Er war ein Stabsoffizier.
    Warum hat man nicht auch zu ihr Kontakt aufgenommen?«
    Bargel nickte. »Sie stand durchaus auf der Liste. Aber es war eine recht lange Liste, und es standen viele Namen darauf. Ich vermute, daß Winter selbst Kontakt mit ihr aufnehmen sollte, und zwar kurz, bevor er ermordet wurde. Vielleicht hat er sie nicht als höchste Priorität angesehen. Vielleicht glaubte er, daß Mädchen sei nicht wichtig genug. Oder er kannte sie noch aus Heidelberg und wußte, daß sie der Sache seiner Gesinnungsgenossen nicht helfen würde. Außerdem hatte Winter selbst schon keine Lust mehr, lange bevor seine Leute beschlossen haben, ihn mundtot zu machen. Er muß gewußt haben, daß

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