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Meckerfritz - 3: Bissige und ironische Betrachtungen des Alltags. (German Edition)

Meckerfritz - 3: Bissige und ironische Betrachtungen des Alltags. (German Edition)

Titel: Meckerfritz - 3: Bissige und ironische Betrachtungen des Alltags. (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz Spilker
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Konstellation eher selten. Nicht alle bringen zur gleichen Zeit die gleichen Voraussetzungen zum Erleben eines gleichen Empfindens mit. Glück wird nicht erwähnt. Man redet übers Wetter, über den Verein, über die Familie, über den letzten oder den anstehenden Urlaub, über alles Mögliche, nur nicht über Glück. Glücklich zu sein ist irgendwie tabu. Man fragt bei Begegnungen lapidar, wie es einem anderen geht, aber niemand fragt einen anderen, ob dieser evtl. glücklich ist.
     
    Geluk, null Püntjes…
     
    Die Menschen in der Steinzeit, die Kreuzritter, die Sieger irgendwelcher Kämpfe und seien es bloß Wahlkämpfe; sind oder waren die Menschen glücklich? Man sieht es niemandem an, ob er wirklich glücklich ist. Glückliche Menschen lächeln so zufrieden. Ja, das tun Tote im aufgebarten Sarg auch. In Märchen liest man häufig, dass es da einen König gibt, der über ein glückliches Volk herrscht. In diesem Märchen achtete der Autor auf die Erwähnung der Glücklichen.
     
    Welcher Regent herrscht jedoch momentan über ein glückliches Volk und befindet sich nicht im Märchen? Es wird verdrängt. Es gerät nicht ins Bewusstsein, es wirkt blass und völlig ermattet, dieses Glück. Es ist irgendwie lästig und doch begehrt. Man kann es nicht bestellen und man kann es nicht einsperren. Man sucht danach und so man es findet, tritt man womöglich drauf, zerstört es und flucht. Waren die Götter des Olymp glücklich, oder die Wahnenheimer, die Walhaller? Immerhin waren es Götter!
     
    Und die Kehrseite der Medaille heißt dann Pech? Keinesfalls. Kein Glück zu haben bedeutet nicht automatisch Pech zu haben. Gewissen Redewendungen nach wäre es jedoch so. Manche Leute fühlen sich vom Pech verfolgt. Pech ist ein Stalker? Manche Leute haben zwei linke Hände. Und manche Leute haben – wie schon erwähnt – kein Glück. Es ist nicht einfach, Menschen davon zu überzeugen, dass Pech nichts mit Glück zu tun hat. Pech ist auch kein anderes Wort für Unglück. Salz ist schließlich auch kein anderes Wort für das Fehlen von Zucker.
     
    Zucker schmeckt süß und Süße erzeugt Glückshormone. Man fühlt sich gut und sogar besser. Und was fühlt man bei Salz? Jedenfalls kein Glück. Na so’n Pech.

Wie man es macht
     
    Zwei Dinge werden weltweit gleich verstanden: Musik und Lachen. Die Musik beruht auf Noten, und die werden gespielt. Wie sie gespielt werden, gibt der Komponist schriftlich vor. Man sieht also sofort, ob das Stück langsam oder schnell, tragend oder freudig, laut oder leise gespielt werden muss. Sicher, die Voraussetzung ist hier das Notenlesen, aber dann klingt das Stück weltweit gleich.
     
    Mit dem Lachen ist es ebenso. Lachen bekundet Freude, Frohsinn und Heiterkeit, wie auch Schabernack, Überlegenheit und List. Wem jetzt gar nicht zum Lachen zumute ist, weil er Liebeskummer hat und seiner Angebeteten ein paar Zeilen zukommen lassen will, steht vor einer recht komplizierten Sache. Niemand weiß nämlich, wie der andere, also der Leser, das Geschriebene oder Gedruckte liest und somit auffasst.
     
    Als „Besonderes“ kann man den Liebesbrief betrachten. Er wird bestimmt von Hand geschrieben und damit fallen einige Attribute weg, die dem Gedruckten zur Verfügung stehen. Man schreibt nicht kursiv und auch nicht fett . Man kann ein Wort oder eine Passage unterstreichen , aber man kann nicht sicher sein, dass der Leser es so empfindet, wie man es selbst empfand, als man es schrieb.
     
    Sehnsucht in Hülle und Fülle.
     
    Auch werden Gefühle wie Sehnsucht, Gemeinsamkeit und Liebe oft auf der Strecke bleiben. Reden ist nicht Schreiben und ein gesprochenes Wort unterscheidet sich vom Geschriebenen erheblich. Einem Brief entnimmt man keinen Schluchzer des Autors und auch Wehleid steht maximal zwischen den Zeilen. Die Schrift, ob gedruckt oder per Hand verfasst, weist hier – im Gegensatz zur Notenschrift – erhebliche Defizite auf.
     
    Man kann den Leser nicht anweisen einen bestimmten Satz so und so zu lesen, weil man ihn so und so geschrieben hat. In der Musik ist das möglich und dem Komponisten stehen genügend Zeichen zur Verfügung, seinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Die Bedienungsanleitung für einen Küchenmixer liest sich wahrscheinlich völlig anders, als ein Roman. Und ein formales Rundschreiben besitzt wohl kaum den Charakter einer persönlichen Ansichtskarte aus dem Urlaub.
     
    All diese genannten Informationen auf schriftlicher Basis müssen jedoch gleich verstanden

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