Meckerfritz - 3: Bissige und ironische Betrachtungen des Alltags. (German Edition)
klingeln, ohne einen triftigen Grund vorbringen zu können, wird mindestens mit dem Siegel des Todes gekennzeichnet, oftmals jedoch sofort erwürgt. Spenden und Sammlungen für irgendwelche Vereine, Parteien und sonstige finanzielle Transaktionen, führt man ohnehin nicht an der Türe durch.
Religiöse Konversionen sind jetzt auch nicht wichtig und der Pizzabote hat sich hoffentlich in der Türe geirrt, sonst kann er mit seinem Nasenbluten die Dekoration der eigenen Ware ergänzen.
Der Film beginnt wie üblich mit dem Vorstellen aller Beteiligten der Wichtigkeit und der Aufenthaltsdauer auf der Leinwand, bzw. des heimischen Bildschirms nach. Jetzt sollte man schon konzentriert dasitzen und mitlesen, ob sich unter den aufgeführten Namen nicht auch ein weiblicher befindet. Getarnt sind sie oftmals oder unbekannt. Ganz fies wird’s, wenn der Vorname als Abkürzung aufgelistet wird.
Es ist eigentlich völlig egal, um was es in spannenden Filmen geht. Spionage, Entführung, Verfolgung oder Erpressung. Aber sobald sich der Hauptdarsteller in eine Frau verliebt, eine Frau plötzlich in Erscheinung tritt, oder ihr in sonstiger Weise Aufmerksamkeit zuteil wird, ist der Rest des gesamten Streifens schrottreif und kann dem Müll bedenkenlos übereignet werden.
Der Blutdruck des Betrachters eines solchen Films rast wie der Teufel auf Rollschuhen daher und dann plötzlich fällt der Puls ins Koma.
Ein Blick auf die Leinwand oder auf den Bildschirm bestätigt diese Insuffizienz, denn eine Frau betrat geradewegs die Szene und das geschulte Auge des Betrachters ahnte schon, die sich daraus ergebenden Konsequenzen.
Die Handlung verliert schlagartig an Dynamik, die Dramaturgie scheint im Urlaub zu sein oder konsumiert unkontrolliert Mengen an Valium, die Szenerie wirkt insgesamt recht schläfrig und die Kamera deutet nicht unbeabsichtigt auf ein rein zufällig dort stehendes Doppelbett mit zurückgeschlagenen Seidenlaken in blassem brombeer oder kräftigem vanille.
Im Zelt, auf einer Burg, in einer Villa oder auf der Rückbank eines Kleinwagens, überall wittert man plötzlich ein Doppelbett, wenn Frauen die Handlung eines Thrillers ausbremsen und die Existenzberechtigung des Drehbuchautors gefrieren lassen.
Die Attraktivität des Protagonisten ist dabei nicht einmal von Rang. Ein Hauptdarsteller, der im direkten Vergleich mit dem hässlichen Entlein den zweiten Platz belegen würde, rollt sich spätestens nach der Pause mit dem Luder in den Laken. Nicht mit irgendjemandem, nein, mit einer drallen Blonden, die dem Inhalt und dem Ergebnis des Streifens überhaupt nichts zuführt, außer ihrer Oberweite.
Tausche Gaumenfreuden gegen Sandmännchen
Als geduldeter Mitbewohner eines Stubentigers weiß man, dass die Auswahl und Geschmacksvarianten der Katzennahrungsmittelhersteller schier unerschöpflich zu sein scheinen. Kilometerlange Regalgänge erstrecken sich in den Geschäften, die selbst von den dort Beschäftigten, nur noch mittels eines Tretrollers und ausreichend Proviant absolviert werden.
Der Besuch eines Damenschuhgeschäfts wirkt dagegen schon langweilig, was die Vielfalt angeht. Als Unbeteiligter ist das Erstaunen jedenfalls riesig, warum nicht zuletzt die Frage entsteht, ob eine derartige Vielfältigkeit auch Sinn macht. Die dann erfolgende Antwort ist kaum zu glauben, aber dem Gaumen wird es langweilig und Vielfalt unterbindet dieses Verhalten. Potzblitz – Katzengaumen sind verwöhnt und benötigen abwechslungsreiches Futter als Pausenclown für den Geschmackssinn.
Professionelle und auf Geschwindigkeit gedrillte Esser wissen es genau: Wer langsam isst langweilt nicht nur seinen Gaumen, sondern verliert obendrein das Turnier!
Fährt man nun unter Zuhilfenahme Darwin’scher Einflüsse die Evolutionstrecke rückwärts, so kommt man irgendwann an die Weggabelung der Trennung. Dort also, wo sich aus dem Ast der Säugetiere der Mensch von den Katzen trennte. Gottlob ist das geschehen, sonst könnten Katzen womöglich sprechen und das wäre nicht zu jeder Sekunde willkommen. Vielleicht könnten sie sogar schreiben und übergäben ihre Wünsche schriftlich und in Form eines Einkaufszettels, was in ihrem Napf zu landen hat und was nicht.
So ein Einkauf, der sich lediglich auf felltragende Vierbeiner mit unerbittlichem Herrscheranspruch beschränkt, kann gut und gerne den Preis eines hochseetauglichen Öltankers erreichen, wenn man sich nicht bremsen kann. Da sind
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