Mecklenburger Winter
seinem Nacken wiederfand. Kai versuchte all seinem Sehnen und der Liebe Ausdruck zu geben. Egal, was du mir zu geben bereit bist, ich werde alles annehmen, solange du bei mir bist. Millimeter für Millimeter näherte er sich Leon, bis er wenige Zentimeter vor dessen Gesicht verhielt.
„Küsst du mich noch einmal?“, fragte er rau, beherrschte den Impuls, die verführerischen Lippen zu vernaschen. Leon war am Zug, war heute der Pacemaker. Er hatte kaum ausgesprochen, da lagen die Lippen auf seinen. Instinktiv zog er Leon näher heran. Hände lagen auf seinen Schultern, glitten hinab zum Rücken, während sie sich küssten. Ruhiger, inniger, zärtlicher, als vorhin.
Jeder Kuss durchdrang Kai, entzündete Nervenbahnen, von deren Existenz er theoretisch wusste, die sich bislang hingegen nie in sein Bewusstsein gedrängt hatten. Er hatte das Gefühl, sein Körper würde glühen, explodieren. Vermutlich war der Hormonspiegel weit über die normale Marke geklettert, die zulässige Gesamtmenge überschritten und er würde gleich verdampfen. Puff, aus ist es mit Kai Strelmann.
Zu seinem Glück löste sich Leon von ihm, bevor er zischend verglühte und japste nach Luft.
„Bislang zufrieden mit deinem Geburtstagsgeschenk?“ Kai rang nach Luft. Mann, ist mir heiß. Und sein Penis stand noch immer wie eine Eins. Leons auch.
Leon nickte, umfasste spontan Kais Gesicht. „Du bist so klasse“, flüsterte er. „Mit dir ist es … irgendwie alles okay.“
„Besser als letztes Mal?“ Kai verzog den Mund. „Es tut mir echt leid, dass die Pferde so mit mir durchgegangen sind. Ich gelobe Besserung, auch wenn es gerade wieder so ausschaut, als ob ich megascharf auf dich bin. Das täuscht. So bin ich gar nicht. Also nicht immer. Eigentlich kann ich auch ganz gut mit ein bisschen Küssen und regelmäßigen Streicheleinheiten leben.“ Atemlos brach Kai ab. Würde ihm Leon glauben?
„Nur lass mich nie wieder im Ungewissen, ja?“ Er servierte Leon sein Herz auf einem silbernen Tablett und hoffte inständig, dieser würde nicht das Tranchiermesser nehmen und es in hübsche, handliche Stücke schneiden. Gott, so hatte er sich noch nie einem anderen Mann ausgeliefert. Bislang war auch keiner wie Leon gewesen. Und es würde auch keinen anderen geben.
„Das war nicht … deine Schuld“, erklärte Leon betreten, ohne sein Gesicht loszulassen. Kai fühlte die Anspannung in dem festen Griff seiner Hände. Feiner Schweiß lag auf seinen Wangen, die Wärme von Leons Handflächen erhitze sein Gesicht. Der Geruch ihrer Erregung lag schwer in der Luft. „Ich … ich war nur zu feige, habe mich gar nichts getraut“, gab Leon zu. „Ich hatte viel zu viel Schiss und du wusstest so genau, was du wolltest, das hat mich einfach erschreckt. Aber es war … gut und ich ...“ Erneut leckte er sich über die Lippen, lehnte seine Stirn gegen Kais, seine kurzen Bartstoppeln strichen für einen Moment rau über dessen Wange. „Ich möchte es noch einmal mit dir machen.“
Puff!
Kai vernahm ganz genau das ohrenbetäubende Geräusch der Explosion und blickte sich um, verwundert, dass er nicht bröckchenweise von den Wänden tropfte. Scheinbar war er noch immer hier, in einem Bett mit Leon. Nackt, mit einem Steifen, kochte vor innerer Hitze und hatte sich bestimmt gerade verhört.
„Wirklich?“, krächzte er. Komisch, sogar die Stimmbänder waren noch heil. Selbst sein Herz funktionierte, wenngleich es gerade weit jenseits der maximalen Herzfrequenz schlug. Was gar nicht möglich ist. Theoretisch. Dafür hast du eindeutig gerade die anaerobe Schwelle neu definiert. Tolles Training.
Leon nickte, stieß gegen Kais Stirn und löste sich erneut von ihm. Seine Hände legten sich an Kais Brust und dieser stöhnte überrascht auf, als die Finger über seine Brustwarzen strichen. Scheinbar hatte Leon beschlossen, vermehrt die Initiative zu ergreifen.
„Na dein Kamerad würde sich über ein wenig mehr Zuwendung bestimmt auch nicht beschweren“, japste Kai und tastete nach den Boxershorts. Leon half ihm, sie auszuziehen. Oh ja, sein prachtvoller Schwanz freut sich eindeutig, ans Licht zu kommen.
„Es ist dein Geburtstag“, murmelte Kai und schob Leon zurück, drückte ihn sanft, jedoch entschlossen aufs Bett. „Ich möchte dir ein ganz besonderes Geschenk machen. Aber wenn ich aufhören soll, sagst du es, okay?“ Leon schaute ihn mit großen Augen an. Sein Gesicht war gerötet, ein paar seiner dunkelblonden Haare klebten ihm bereits
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