Medienmuendig

wenn Sie hinterher wieder ausschalten. Zeigt Ihr Kind lebhaftes Interesse am PC, könnten Sie gemeinsam ein altes Gerät auseinanderbauen, oder es könnte schon einmal mit einem 10-Finger-Tippkurs beginnen.
     
    25 − 34 Punkte: PC-Reife
    Herzlichen Glückwunsch: Ihr Kind kann mehr als so mancher Erwachsene und Sie können es an den PC lassen, zunächst besser in Begleitung als allein, vor allem wenn der PC Internetanschluss hat. Wichtig sind ausgewählte Inhalte und klare Zeitbegrenzungen. Besser als technische Lösungen sind dabei menschliche: Statt Filterprogramm und Kindersicherung mit Zeitbegrenzung könnte der PC einfach an einer Stelle stehen, wo immer wieder jemand vorbeikommt (Küche?). Die Freiheiten Ihres Kindes sollten immer mit seinen Fähigkeiten wachsen, Verantwortung selbst zu übernehmen.
     
    Ab 35 Punkte: Beim Ankreuzen gemogelt?
    Entweder Sie haben den Test wirklich für Ihr Kind angekreuzt, dann Hut ab! Volle PC-Reife beim Kind und ein Kompliment an Sie als medienmündige Eltern, die dem Frühförderungswahn so aufrecht entgegengetreten sind. Jetzt ist es Zeit für den PC.
    Oder Sie haben für sich selbst angekreuzt. Das kann auchnicht schaden, denn medienmündige Eltern haben bessere Chancen, dass ihre Kinder auch medienmündig werden. Bleiben Sie dran! Zum Beispiel mit dem kostenlosen Medienmündigkeitstest für Erwachsene:
    Exklusiv für Sie gratis mit im Paket: Kostenloser Medienmündigkeitstest für Erwachsene. Dazu brauchen Sie nur Durchhaltevermögen, gute Fähigkeiten zur Selbstbeobachtung und – eine Woche Zeit. Sie verzichten eine ganze Woche lang auf Fernsehen, DVDs, Computer, iPhone, einfach komplett auf alles, was Bildschirme hat. Wie lange halten Sie durch?
     
Null bis einen Tag: Schwerer Fall von Bildschirmjunkie
Zwei bis vier Tage: Lesen Sie dieses Buch noch einmal, es scheint nicht gewirkt zu haben.
Fünf bis sechs Tage: Eingeschränkt medienmündig
Die ganze Woche: Herzlichen Glückwunsch, Sie haben bestanden!
     
    Der Test wird zur jährlichen Wiederholung empfohlen.

Dauerkniefall vor der Industrie bei FSK, USK und Flimmo?
    Wenn Sie wissen wollen, ab wie viel Jahren ein Film geeignet ist, schauen Sie auf das FSK-Siegel. Oder etwa nicht? Die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmindustrie, abgekürzt FSK, ist eine Tochtergesellschaft der Spitzenorganisation der deutschen Filmwirtschaft. Sie geriet im Oktober 2010 zum wiederholten Mal in die Kritik, als Redakteure der F. A. Z. 100 Filme unter die Lupe nahmen, die allesamt von der FSK ab zwölf Jahren freigegeben worden waren. Knapp die Hälfte dieser Filme, nämlich 46, wurde von den Journalisten als ungeeignet für diese Altersstufe eingeschätzt. Dazu ein Leserbrief:
     
    Leider taugt die FSK nicht als verlässlicher Ratgeber für verantwortungsvolle Eltern. Haben sich die Werte der 260 Beurteilernach vermutlich Tausenden betrachteten Filmen derart stark verschoben, dass sie sich von der Realität entfremdet haben? Oder sind die Resultate Ausdruck eines Dauerkniefalls vor den Interessen der Zahlenden, der Filmindustrie? Und wem bitte schadet es, wenn Jugendliche einen Film erst vier Jahre später, dann mit 16 sehen dürfen? Doch allenfalls den Gewinnern ebendieser Industrie. 10
     
    In einem anderen Leserbrief beschreibt eine Mutter, wie in einem ab 12 freigegebenen Film Kinder entführt, wimmernd vor Angst in Käfige gesperrt und zerhackt werden, wobei der Täter sich völlig mit Blut bespritzt. Sie empört sich: »Diesen Film für zwölfjährige Kinder zu empfehlen ist ein Unding!«
    Und wie sieht es aus mit der USK, der Schwester der FSK im Computerspielbereich? Während die USK auf der einen Seite Altersbeschränkungen für Computerspiele erteilt, hat sie auf der anderen Seite vor einigen Jahren eine Plakatserie herausgegeben, mit der die öffentliche Meinung über Computerspiele und Computerspieler verbessert werden sollte.
    Bei einer externen Überprüfung ihrer Alterseinstufungen erging es der USK auch nicht besser als der FSK. Ein Forscherteam, das eine Auswahl an 62 Computerspielen durchspielte und bewertete, kam nur bei einem Drittel der überprüften Spiele zu der Auffassung, die Alterseinstufung sei richtig. Bei einem weiteren knappen Drittel hatte das Team Zweifel an der Einstufung, beim letzten Drittel waren die Einstufungen eindeutig unpassend, weil zu niedrig.
     
    Sehr problematisch erscheint zudem, dass sie [die USK-Prüfer] nach eigenen Angaben teilweise für die Herstellerfirmen als Produktionsberater