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Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

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Wachgarnison bestrafen, wiewohl der Constable seine Unschuld beteuerte und Alspaye der Beihilfe zur Flucht des berüchtigten Gefangenen bezichtigte.
    König Edward war der Panik nahe. Seine Armee schrumpfte mit jedem Tag. Ein in Freiheit befindlicher Mortimer konnte Mittelpunkt einer vereinten Opposition gegen seine Herrschaft werden. Er gab Befehl, Roger Mortimer müsse tot oder lebendig wieder gefasst werden, und ließ im ganzen Land nach ihm fahnden. Überzeugt, dass der berüchtigte Verräter nach Wales oder nach Irland entflohen sein musste, befahlen Edward und Despencer Pembroke, bewaffnete Suchtrupps in diese Gegenden zu entsenden.
    »Es hätte zu keinem ungünstigeren Zeitpunkt passieren können. Ich werde von allen Seiten bedrängt«, tobte der König vor Pembroke. »Ihr wart mit mir oben im Norden. Kein Tag, an dem die verfluchten Schotten nicht in England einfallen! Eure Armee taugt nichts, Pembroke. In den Kämpfen gegen Bruce konnten wir keinen einzigen Sieg erringen!«
    Der Earl of Pembroke, recht betagt und nicht bei bester Gesundheit, wagte es, Edward die Wahrheit zu sagen. »Sire, der Krieg mit Schottland ist nicht zu gewinnen. Euren Vater kostete die Unterwerfung der Schotten Englands Staatsschatz, sie aber weigerten sich, unterworfen zu bleiben.«
    »Immer wenn wir einen Waffenstillstand unterzeichnen, brechen ihn die verdammten Schotten. Gott möge ihre verfluchten Seelen verrotten lassen! Ihr müsst hingehen und mit Robert Bruce einen langdauernden und beständigen Waffenstillstand aushandeln, der nicht nach einigen Monaten wieder gebrochen wird.«
    »Sire, darf ich vorschlagen, dass Ihr die Earls of Surrey und Arundel mit mir nach Schottland schickt? Sie sind von Jugend an mit Robert Bruce befreundet. Wenn jemand Bruce zu einem dauerhaften Frieden mit England überreden kann, ist es Lynx de Warenne.«
    Edward wandte sich an Despencer, der damit beschäftigt war, Urkunden mit dem königlichen Siegel von England zu versehen. »Was meinst du, Hugh? Mir ist dein Rat in diesen Angelegenheiten unentbehrlich.«
    Hugh Despencer hatte den König völlig in der Hand. Dieser hatte ihm den gesamten beschlagnahmten Grundbesitz der Mortimers, d'Amorys und Audleys übertragen und ihn zum unbestrittenen Herrn von Südwales gemacht. Damit nicht zufrieden, war der unersättliche Despencer ständig darauf aus, noch mehr Rittergüter, Ländereien und Reichtümer in seinen Besitz zu bringen, um seine Macht zu festigen. Da er Frauen hasste, wurden vor allem Witwen und andere wehrlose weibliche Wesen, die über Besitz verfügten, Opfer seiner geradezu sadistischen Habgier. Er verfügte über ein Netzwerk von gut bezahlten, ergebenen Vollstreckern seines Willens, die auch vor Gewalt nicht zurückschreckten, sodass die bedauernswerten Frauen schließlich genötigt waren, sich von ihren Häusern und Gütern zu trennen. Das Volk fürchtete und hasste ihn, und sehnte insgeheim seinen Sturz herbei.
    Hugh Despencer hatte das Gespräch aufmerksam verfolgt. »Seitdem de Warenne die Grafschaft Surrey bekam, tat er wenig, um seine Treue zur Krone unter Beweis zu stellen.«
    »Er eilte mit seinen Truppen herbei, um bei der Belagerung von Leeds Castle Hilfe zu leisten«, hob Pembroke hervor.
    »Das beweist nur seine Loyalität zur Königin, nicht zum König«, erklärte Hugh. »Lass ihn kommen und erläutere ihm seine Aufgabe. Wenn er zögert, kann man sanfte Überredung zur Anwendung bringen.«
     
    Rickard de Beauchamp suchte den Londoner Kaufmann de Botton auf und nahm aus Frankreich angelangte, geheime Korrespondenz in Empfang. Mortimer bat Rickard, Nachrichten an seinen Sohn Wolf und an Adam Orleton, den Bischof von Hereford, weiterzuleiten. Und er bat ihn, die Königin davon in Kenntnis zu setzen, dass er wohlbehalten in Paris eingetroffen wäre.
    Brianna, die sich in Begleitung von Simon Deveril befand, traf ihren Bruder Rickard im Wald am Fluss. Sie sah, dass er sich einen Bart hatte wachsen lassen, um sich unkenntlich zu machen.
    »Roger schickte der Königin eine Botschaft. Er traf am Königshof in Paris ein und wurde von Isabelles Bruder Charles herzlich willkommen geheißen.«
    »Danke, Rickard. Sie wird sehr erleichtert sein. Hat er eine Nachricht für Wolf?«
    »Allerdings«, bestätigte Rickard.
    »Dann weißt du, wo er ist!«, rief Brianna.
    »Ich weiß, wie man ihn erreicht«, erwiderte er ausweichend. »Er ist ständig unterwegs, von Ort zu Ort. Seine Mission ist ähnlich wie meine - er soll alle Gegner der

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