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Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

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Waffenstillstand aushandle, werden meine Burgen und Ländereien nicht konfisziert.«
    »Man drohte dir?«
    »Nicht ausdrücklich, doch wurde angedeutet, dass mein Besitz gesichert wäre, wenn meine Verhandlungen erfolgreich verlaufen. Ich weiß, dass ich auf deine Verschwiegenheit bauen kann, Brianna. Jane darf es nicht erfahren. Lincoln kehrte von Farnham zurück, um mich zu warnen, dass der Besitz unseres Nachbarn, der an unseren grenzt, von Despencer eingezogen wurde.«
    »Dieser gemeine, habgierige Schurke! Wenn diejenigen, die sich gegen diese Tyrannei verschwören, an dich heranträten - würdest du mit ihnen gemeinsame Sache machen?«
    Lynx erstarrte. Seine Miene verhärtete sich. »Brianna, ich habe nicht die Absicht, mit dir Hochverrat zu erörtern. Halte dich aus den Angelegenheiten der Männer heraus. Du bist, Gott sei es geklagt, wie deine Mutter. Sei versichert, dass ich das tun werde, was für meine Familie das Beste ist.«
    »Ja, natürlich. Verzeih mir.«
    Seine Miene wurde weich. »Jane wird dir mit Freuden Dumfries zeigen, und vielleicht kannst du mit Lincoln Wigton Castle besuchen, das gegenüber von Janes Elternhaus auf der anderen Seite des Solway Firth liegt.«
    Brianna, die schon widersprechen wollte, besann sich sogleich anders. Sie hatte eingewilligt, die Auflösung der Verlobung nicht zu erwähnen, bis Jane aus Schottland zurückkäme.
    »Wann soll es losgehen?«
    »Wir nehmen uns vor, nächste Woche in See zu stechen. Ich möchte spätestens in der ersten Septemberwoche unterwegs sein. Der Herbst kommt in Schottland sehr früh, und der Winter lässt dann nicht lange auf sich warten. Vergiss nicht, deine Pelze mitzunehmen.«
    Der Abend blieb Brianna völlig nebelhaft in Erinnerung. Als Lynx und Jane sich früh zurückzogen, argwöhnte sie, dass sie ihr und Lincoln Robert das Alleinsein ermöglichen wollten. »Ich bin müde. Ich glaube, ich gehe auch hinauf.«
    Allein in ihrem schönen Gemach, das ihrer Mutter gehört hatte, stellte sie fest, dass sie nicht mehr klar denken konnte. Als sie sich fürs Bett zurechtmachte, tastete sie nach dem Wolfskiesel. Sie umfasste den Stein fest. Bitte, führe mich auf den richtigen Weg.
    Für Lynx und Jane stand fest, dass sie mit ihnen nach Schottland gehen würde, in Wahrheit verspürte sie aber nicht die geringste Neigung dazu. Da sie eingewilligt hatte, die Verlobung erst nach der Rückkehr zu lösen, bedeutete dies, dass sie jeden Tag der Reise eine Lüge leben musste, etwas, wovor sie zurückschreckte. Lass die Heuchelei, Brianna. Dass du sehr gut lügen und betrügen kannst, hast du bewiesen, als du über Monate hinweg Isabelle und Mortimer beistandest.
    Als sie über ihrem Dilemma grübelte, wurde ihr klar, dass sie, wenn sie ihre Absicht bezüglich der Verlobung nicht preisgeben wollte, einen plausiblen Vorwand brauchte, um Lynx und Jane zu erklären, warum sie nicht nach Schottland fahren konnte.
    Sie zog einen Morgenmantel über ihr Nachthemd und ging den langen Korridor zum großen Schlafgemach entlang. Die Tür stand ein wenig offen, und als sie ihren Namen hörte, stutzte sie und lauschte Lynx' Worten.
    »Brianna hat Roberts keltische Augen - große, sanfte, braune Augen. Schon vor langer Zeit kam mir der Gedanke, dass Bruce ihr Vater sein könnte.«
    »Das darfst du nicht sagen. Viele Menschen haben braune Augen«, ermahnte Jane ihren Gemahl.
    Brianna hörte es und war wie betäubt. Ich kann doch unmöglich die Tochter des Königs von Schottland sein! Sie stand im halbdunklen Korridor wie angewurzelt da. Ihr Herz hämmerte, in ihrem Kopf drehte sich alles. Als das Schwindelgefühl nachließ, zog sie sich leise zurück und lief in ihr Gemach.
    Sie trat vor den Spiegel, hob die dichten, dunklen Wimpern und sah die großen, braunen keltischen Augen, die sie anstarrten. Briannas Finger schlössen sich um den Wolfskiesel. Du brachtest mir geheimes Wissen. Das Spiegelbild des Raumes hinter ihr rief ihr ihre Mutter ins Gedächtnis. Jorys Geist schien in der Luft greifbar.
    Du hast Schottland verlassen und sofort Guy de Beauchamp geheiratet. Der Earl of Warwick ist nicht mein Vater! Wut und Schmerz ergriffen von ihr Besitz. Wie konntest du nur? Wie konntet ihr beide mich so hintergehen?

23
     
    »Simon, dürfte ich Euch bitten, diesen Brief für mich nach Hedingham zu bringen? Die de Warennes luden mich ein, mit ihnen nach Schottland zu fahren, und feige, wie ich bin, fällt es mir leichter, meine Entschuldigung schriftlich als persönlich

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