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Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

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schön zu sein und zutiefst geliebt zu werden.
    Später lagen sie eng umschlungen da, und Brianna wusste, dass er ihr Leben für immer verändert hatte. Sie fühlte sich völlig sicher und behütet in seinen Armen, gewärmt von seinem kraftvollen Körper. Sein schwerer, starker und sicherer Herzschlag wiegte sie in den Schlaf.
    Als Brianna im ersten Morgengrauen die Augen öffnete, spürte sie den Verlust sofort. Von Panik erfasst, setzte sie sich auf, wohl wissend, dass er sie schon verlassen hatte. Auf ihrem Kissen lag der Wolfskiesel, den sie ihm so impulsiv an dem Tag gegeben hatte, als er Shadow ihrer Obhut überlassen hatte. Als ihre Finger sich über dem Stein schlössen, flössen ihre Augen über. »Gott behüte sie alle beide.«

22
     
    »Ich muss Lincoln Robert gegenübertreten und ihn bitten, mich aus unserem Verlöbnis zu entlassen.« Als Brianna ihr Haar vor dem Spiegel bürstete, führte sie ein Selbstgespräch.
    Sie hatte kein schlechtes Gewissen, weil sie Wolf Mortimer liebte, und sie empfand nicht das leiseste Bedauern, dass sie die letzten zwei herrlichen Tage und Nächte zusammen verbracht und diese Liebe ausgekostet hatten. Vom Augenblick ihrer ersten Begegnung an hatten die Funken zwischen ihnen gesprüht, und mit jeder Begegnung war die gegenseitige Anziehung stärker aufgeflammt und tiefer gegangen, bis sie zu einem Feuer aufloderte, das ewig brennen würde. Wiewohl sie es geleugnet hatte, hatte ihr Herz von Anfang an gewusst, dass sie sich in ihn verliebt hatte, und als sie es sich schließlich eingestand, war es für sie wie eine Befreiung gewesen.
    Brianna empfand jedoch großes Bedauern, was Lincoln Robert betraf. Sie hatte gelobt, ihn zu heiraten, und jetzt musste sie ihm eine tiefe Kränkung zufügen, indem sie ihn bat, sie freizugeben. Ihr war jetzt klar, dass das, was sie für Lincoln empfand, die Art Zuneigung war, die man einem Bruder oder Vetter entgegenbringt.
    Da sie nun schon in Surrey war, beschloss Brianna, die wenigen Meilen nach Farnham Castle zu reiten und Lincoln Robert von Angesicht zu Angesicht zu sagen, dass sie ihn nicht heiraten konnte.
    Auf Farnham angekommen, sah sie, dass der Besitz noch schöner war, als Lincoln ihn in seinen Briefen beschrieben hatte. Sie ließ ihren Blick über das Rittergut schweifen, auf dem sie und ihr Verlobter ihr Eheleben beginnen sollten.
    Lynx und Jane waren sehr großzügig, uns diese Burg zu überlassen, die dem verstorbenen Earl of Surrey gehörte. Sie werden mich für undankbar halten, wenn ich nun um Entlassung aus dem Verlobungsvertrag bitte.
    Im Hof wurde sie vom Steward von Farnham begrüßt.
    »Guten Morgen. Könnt Ihr mir sagen, wo ich Lincoln Robert finden kann?«
    »Er kehrte gestern nach Hedingham zurück, Lady Brianna. Es wird ihm sehr leid tun, Euch verfehlt zu haben. Er sprach so oft von Eurem Besuch. Tretet doch ein und nehmt Farnhams Gastlichkeit in Anspruch.«
    »Habt Dank für die liebenswürdige Einladung, doch tue ich gut daran, zu meinen Pflichten nach Windsor zurückzukehren.« Im Grunde war Brianna erleichtert, dass die Konfrontation mit ihrem Verlobten aufgeschoben war. Als sie ging, tönte es in ihrem Inneren: Feigling!
     
    »Wohin bist du verschwunden, um Himmels willen?«, fragte Isabelle Brianna nach ihr Rückkehr nach Windsor.
    »Ich ritt nach Farnham Castle, um Lincoln de Warenne zu besuchen. Ich verschob meinen lange geplanten Besuch auf nach dem ersten August.« Eigentlich ist es keine Lüge - ich ritt tatsächlich nach Farnham.
    Sie sah Besorgnis in der Miene der Königin. »Keine Angst, Isabelle. Ich verriet meinem Verlobten keine Geheimnisse.«
    »Danke, Brianna. Wir dürfen niemandem trauen. Ich habe eine Neuigkeit für dich. In deiner Abwesenheit entdeckte man, dass Mortimers Söhne und die Brüder de Bohun nicht mehr auf Windsor sind. Wie durch ein Wunder konnten sie aus ihrer Haft entfliehen.«
    »Eine große Erleichterung - wir müssen jedoch völlige Gleichgültigkeit vortäuschen.«
    »Es war mein Sohn, Prinz Edward, der es mir berichtete. Er war sehr glücklich, dass sie ihrer Gefangenschaft entfliehen konnten. Es würde mich nicht wundern, wenn er seine Hände im Spiel hatte und seinen königlichen Vettern zur Flucht verhalf.«
    Brianna beschloss, sie nicht von ihrer Vermutung abzubringen.
     
    Zwei Tage später trafen König Edward und Hugh Despencer in London ein, außer sich vor Wut, weil Roger Mortimer aus dem Tower ausgebrochen war. Der König ließ Segrave in Eisen legen und die ganze

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