Meditation
ihr, worum es auf dem buddhistischen Weg geht, nämlich einfach um Tugend, Konzentration und Weisheit. Wer die große Weisheit erreicht, der hat Frieden, was auch immer dem Körper geschehen mag. Sicher, ihr versorgt den Körper auch dann noch, aber ihr macht kein Aufhebens mehr darum, weil das alles einfach die Natur des Körpers ist. Ihr übt den wunderbaren mittleren Weg.
Einer, der den mittleren Weg geht, ist jemand, der nach und nach verschwindet. Nur wer sich in der Mitte hält, kann verschwinden. Alle Extreme – zu groß oder zu klein, zu dick oder zu dünn – fallen auf. Das war das Großartige an Ajahn Tate damals in Thailand. Man hatte ihn in diesen Prunkbau gesetzt, aber er selbst war verschwunden. Als ich den Raum betrat, erschien er mir leer, ich musste zweimal hinsehen, bis ich den kleinen alten Mönch in der Ecke sah. Das ist jetzt eure Aufgabe: wie Ajahn Tate zu sein und aus der Welt des Leidens zu verschwinden.
Abkürzungen für die zitierten buddhistischen Werke
ABKÜRZUNGEN FÜR DIE ZITIERTEN BUDDHISTISCHEN WERKE
AN Anguttara-Nikaya
Dhp Dhammapada
DN Digha-Nikaya
MN Majjhima-Nikaya
SN Samyutta-Nikaya
Sn Sutta Nipata
Thi Therigatha
Ud Udana
Für das Anguttara-Nikaya, Digha-Nikaya, Majjhima-Nikaya und Samyutta-Nikaya folgen die Verweise dem Sutta-Nummerierungsschema der im Verlag Wisdom Publications erschienenen englischen Übersetzung. In allen anderen Fällen liegt das Nummerierungsschema der von der Pali Text Society herausgegebenen Pali-Texte zugrunde.
Die meisten der angeführten Texte stehen in deutscher Übersetzung im Internet unter www.palikanon.com zur Verfügung.
Glossar
GLOSSAR
Abhängiges Entstehen wird eine Kausalkette genannt, die aus zwölf Gliedern besteht und insgesamt das Entstehen des Leidens aus Verblendung aufzeigt.
Achtfacher Pfad:
1. Rechte Anschauung oder rechtes Verstehen
2. Rechtes Denken oder rechte Absicht
3. Rechte Rede
4. Rechtes Handeln
5. Rechter Lebenserwerb
6. Rechtes Bemühen
7. Rechte Achtsamkeit
8. Rechte Konzentration (d. h. Jhana ).
Ajahn Chah (1918–1992) : Ein thailändischer Mönch, der von vielen als der größte thailändische Meditationsmeister des zwanzigsten Jahrhunderts angesehen wird.
Ajahn Jagaro: Einer der ersten westlichen Schüler Ajahn Chahs, erster Abt des Klosters Bodhinyana, 1983–1995.
Ajahn Sumedho: Erster westlicher Schüler Ajahn Chahs.
Ajahn Tate (1902–1994) : Der erste Schüler von Ajahn Mun (1870–1949), der von vielen als Vater der sogenannten Wald-Tradition Thailands angesehen wird. Ajahn Tate gilt als einer der größten thailändischen Meditationsmeister neuerer Zeit.
Anagami: Ein »Nicht-Wiederkehrer«. Jemand, der die dritte Stufe der Erleuchtung erlangt hat.
Anagarika: Ein »Hausloser«. In westlichen Theravada-Klöstern wird darunter jemand verstanden, der sich zum Halten der Acht Gebote verpflichtet hat und sich auf die Novizen-Ordination vorbereitet.
Analaya: Loslösung, Unabhängigkeit, wörtlich »Nicht-Sitzenbleiben«; die vom Buddha genannte vierte Bedingung für das Aufhören des Leidens (dritte Edle Wahrheit).
Anapanasati: Achtsamkeit auf den Atem. Die Atemmeditation. Die wichtigste Anleitung dazu ist das Anapanasati-Sutta, MN 118.
Anatta: Nicht-Ich, Abwesenheit eines dauerhaften Ich.
Anavajjasukha: Das Glück der Unbescholtenheit, des reinen Lebenswandels.
Arahant: Ein voll Erleuchteter; die vierte Stufe der Erleuchtung.
Ariya: Ein Edler. Jemand, der zumindest den Stromeintritt, also die erste der vier Stufen der Erleuchtung erreicht hat.
Aruppa: Immateriell, zum Beispiel bei den nichtmateriellen Stufen der Verwirklichung.
Asava: Wörtlich »Ausströmungen«, und zwar des Geistes in die Welt. In den Suttas werden drei Arten angegeben:
Kamasava – mit sinnlichem Begehren verbunden;
Bhavasava – mit dem Verlangen nach Sein oder Existenz verbunden;
Avijjasava – durch Verblendung oder Unwissenheit bedingt.
Atta: Das Ich oder Ego.
Bodhinyana: Das buddhistische Kloster in Perth, Australien, dessen Abt Ajahn Brahm ist.
Cetana: Absicht, Intention, Wille.
Dhamma: Die Lehren des Buddha; die Wahrheit; wie die Dinge wirklich sind.
Dukkha: Leid oder Ungenügen.
Edlen Wahrheiten, Die Vier: Der übergreifende Bezugsrahmen der buddhistischen Lehre:
1. Die Wahrheit vom Leiden
2. Die Wahrheit von den Ursachen des Leidens
3. Die Wahrheit vom Aufhören des Leidens
4. Die Wahrheit vom Weg zum Aufhören des Leidens
Hindernisse oder Hemmnisse, Die fünf:
1. Sinnliches Begehren
2.
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