Medizin der vier Temperamente
tasten, auch an die inneren Sinne! Wenn sich nun die inneren Sinne melden, dann sollten Sie diese trainieren: durch das Betrachten von Kunst, durch das Lauschen auf gute klassische Musik, durch die Lektüre inspirierender Literatur. Aber Vorsicht: Wie beim Fitnesstraining droht die Gefahr des Übertrainierens! Ein Zuviel an Bildern, Musik oder Texten lähmt erneut die Innenwelt.
Den inneren Sehsinn trainieren
Betreiben Sie zunächst einen Tag lang Bilderfasten und entziehen sich der visuellen Berieselung durch Fernsehen, DVD, Internet …
Besuchen Sie tags darauf ein Museum oder eine Gemäldegalerie für höchstens eine Stunde, nicht länger!
Lustwandeln Sie durch das Museum und lassen Sie die Bilder an sich vorüberziehen, bis Sie den Eindruck haben, ein Bild spricht zu Ihnen und Sie möchten es näher anschauen. Gehen Sie auf das Bild zu, das Sie betrachten wollen.
Suchen Sie sich die richtige Position! Die meisten Museumsbesucher stehen viel zu nahe am Bild, sodass sie nur noch Details sehen, aber keinen Überblick mehr gewinnen können. Probieren Sie verschiedene Standpunkte vor dem Bild aus, bis der Lichteinfall und der Abstand zum Bild intuitiv für Sie passen.
Schauen Sie zunächst eher analytisch auf Motiv, Personen, Landschaft. Sie können dazu immer wieder auf das Bild zugehen, um Details zu betrachten, und sich dann wieder entfernen, um Überblick zu gewinnen. Welche Geschichte erzählt das Bild?
Schauen Sie dann in einem zweiten Schritt eher intuitiv: Betrachten Sie Farben, Formen, Rhythmen. Genießen und »verkosten« Sie das Bild, ohne es zu analysieren! Lassen Sie sich im Herzen davon ansprechen.
Nachdem Sie das Bild für etliche Minuten betrachtet haben, können Sie gemütlich weiter schlendern und sich ein weiteres Bild aussuchen. Sobald Sie sich müde fühlen, sollten Sie sofort eine kurze Pause einlegen, frische Luft schnappen oder eine Tasse Tee oder Kaffee trinken.
Wenn Sie circa zehn Bilder gesehen haben, können Sie Ihren Museumsbesuch beenden oder weitere Bilder eher oberflächlich betrachten. Mehr als zehn Bilder am Stück kann kein Mensch intensiv aufnehmen und anschauen!
Wenn wir modernen Menschen heute auch stark visuell geprägt sind, so spielen doch auch äußerer und innerer Hörsinn eine große Rolle – insbesondere im Zusammenhang mit Musik. Literatur und Malerei sind anspruchsvolle Künste: Man muss sie erst lesen und entziffern lernen. Musik ist hingegen Klang gewordene Emotion, die unmittelbar von Herz zu Herz spricht. Lauschen Sie deshalb auf qualitätsvolle Musik, lassen Sie den Alltag hinter sich und betreten Sie das geheimnisvolle Reich der Harmonie!
Musik ist eine höhere Offenbarung als alle Weisheit und Philosophie.
LUDWIG VAN BEETHOVEN
Die Musiktherapie
Wir sind heute gewohnt, bei Musik zunächst an Spaß, Unterhaltung, Entertainment oder Untermalung zu denken. Alte Kulturen, etwa die der Ägypter, Griechen und Perser, haben von Musik viel größer gedacht. Für sie war Musik eine geheimnisvolle Kunst, die ganz unmittelbar mit Medizin, Wohlbefinden und Spiritualität zu tun hatte. Diese spirituelle und heilende Dimension von Musik hat aber auch im Abendland eine lange Tradition. Das polnische Judentum (Chassidismus) hat eine eigene spirituelle Musik hervorgebracht. Bis heute singen islamische Sufis ihre mystischen Gebetsgesänge (zikr). Und der Gesang der christlichen Mönche (Gregorianik) taucht regelmäßig in den internationalen Charts auf. Gregorianik ist die Wurzel europäischer Musik. Ihre Tonleitern finden sich auch im Jazz. Daneben steht der überreiche Schatz der klassischen Musik zur Verfügung. Entdecken Sie die heilende Dimension von Musik! Nutzen Sie diese Kraftquelle für sich.
Musik und die Energiezentren
Energie-Zentrum
Wirkung von Musik
Aspekte
Bauch: Basal-Energie
physisch
Tanz, Spüren der Musik mit dem ganzen Leib
Herz: Vital-Energie
emotional
emotionales Empfinden
Kopf: Geist-Energie
kognitiv
Meditation, Einsicht
Die Hirnforschung konnte durch verschiedene Studien nachweisen, was Musiker und Hörer aller Jahrhunderte immer schon wussten: Musik hat mit Sprache und Intellekt genauso zu tun wie mit Gefühl und Emotion. Wenn nämlich musikalische Informationen durch Schallwellen über den Hörnerv an das Gehirn weitergereicht werden, dann aktivieren sie im Thalamus und in den Schläfenlappen Areale, in denen das Sprachzentrum sitzt und die für Emotionen wichtig sind. Musik kann also weit mehr als nur gute Laune vermitteln: Sie wirkt auf die
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