Medizin der vier Temperamente
Schwinghangeln. Dieses spielerische, scherzhafte Herumtollen in den Bäumen hat den Menschen von Anfang an fasziniert. Mit großem Erstaunen hat man zudem wahrgenommen, dass bei einigen Arten ein sexuell sehr aktives Männchen Mittelpunkt einer größeren Haremsgruppe ist. In negativer Auslegung sah man darin die Fehlhaltung des wilden, blinden Sich-Auslebens symbolisiert, des exzessiven Amüsements.
Die Fehlhaltung
Was ist nun der springende Punkt dieser Sucht nach grenzenlosem Sich-Ausleben beim Menschen? Ansatzpunkt ist wiederum der Mensch als ein Wesen der Sehnsucht. Zur Kompensation seiner großen Sehnsucht eignet sich nicht nur das Fressen, sondern auch ein Exzess mit Alkohol und Drogen sowie ein egoistisches Sich-ständig-amüsieren-Müssen. Auch hier liegt die psychosomatische Dimension auf der Hand: Wer sich über die Maßen auslebt, der muss sich über körperliche und seelische Ermüdung – und im Falle von Drogenkonsum über Vergiftungssymptome – nicht wundern.
Das Heilmittel
Auch hier ist eine positive Energie blockiert, die es zu befreien gilt, denn Drogenrausch ist ganz gewiss kein Weg zum Glück. Was den Menschen letztlich glücklich macht, das sind gelungene Sozialbeziehungen in den verschiedensten Formen. Auch diese positive Dimension ist am Symboltier Affe ablesbar: Affen sind sehr verantwortungsbewusste und soziale Tiere. Gerade am Affen kann man studieren, dass man lustvolles Spielen und Herumtollen mit verantwortlichen Sozialbeziehungen verbinden kann. Entdecken auch Sie in Ihrem Leben die Balance zwischen der spielerischen Dimension des Lebens und der Verantwortung für sich und andere Menschen.
Der beste Weg zu einer Balance aus Spiel und Verantwortung ist nun nicht ein planloses Sich-Engagieren, sondern die Meditation. Wer meditiert, der entdeckt schon bald, dass die vordergründigen Versprechungen der Spaßgesellschaft nicht tragfähig sind und das Leben sehr viel mehr als nur »Spaß« zu bieten hat (siehe zum Beispiel Herzmeditation Seite 89 und Seelentiermeditation Seite 143)!
Der Maulwurf
Engagement statt Habsucht
Der Maulwurf ist ein erstaunliches Tier: Er verbringt den Großteil seines Lebens in einem selbst gegrabenen, unterirdischen Gangsystem. Weil der Maulwurf keinen Winterschlaf pflegt und täglich essen muss, um nicht zu verhungern, lagert er große Vorräte in den unterirdischen Kammern seines Gangsystems ein. Diese Lebensweise hat die Phantasie des Menschen beschäftigt: ein kleines Tier, das im Unsichtbaren riesige Schätze anhäuft. In negativer Auslegung konnte man darin die Fehlhaltung der Habsucht symbolisiert sehen. Der wunde Punkt des Maulwurfs ist das Dagobert-Syndrom.
Die Fehlhaltung
Auch der Mensch ist, wie der Maulwurf, ein Sammler und Anleger von Vorräten. Daran ist zunächst nichts auszusetzen. Wer allerdings in ein grenzenloses »Immer-Mehr« abrutscht, sodass das Anhäufen von Gütern zum Selbstläufer wird, der hat bald nur noch seine Gier zum Freund wie die berühmte Komikfigur Onkel Dagobert. Die Psychosomatik der Habsucht ist besonders interessant: Wer immer rafft und nicht mehr loslassen kann, bei dem kann sich die Habsucht auch in Form von Verstopfung, Verspannung und Atembeschwerden leibhaftig zeigen. Diese Kausalität funktioniert aber nur in eine Richtung. Man kann aus einer Verstopfung nicht mit Sicherheit auf die Fehlhaltung der Habsucht schließen.
Das Heilmittel
Auch in der Habsucht ist eine positive Energie blockiert, denn das Sammeln von Ressourcen ist ja nicht schlechterdings falsch. Der Fehler in der Logik liegt im Zweck: Ressourcen sind nicht dazu da, eingelagert zu werden, sondern müssen reinvestiert werden, was übrigens auch am Verhalten des Symboltieres Maulwurf sichtbar ist. Er hortet die Vorräte ja nicht dauerhaft, sondern setzt sie sinnvoll wieder ein: Mit der Energie der Nahrungsvorräte kann das Tier bis zu sieben Meter Gang in einer Stunde graben. Das ist auch die Zielvorgabe für den Menschen – Ressourcen sinnvoll reinvestieren! Gleichzeitig hat ein Mensch mit einem gewissen Reichtum automatisch eine soziale Verpflichtung. Er soll durch absichtsloses Schenken diejenigen, die der Hilfe bedürfen, an seinem Reichtum teilhaben lassen, und zwar ohne sich zu rühmen – sonst wäre dieses Schenken wiederum nichts anderes als eine besonders raffinierte Form von geistiger Habsucht.
Der Bär
Tapferkeit statt Zorn
Der Bär ist ein Raubtier, das normalerweise gemächlich vor sich hintrottet und recht gemütlich wirkt. Wenn
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