Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Me(e)hr Mann fürs Herz

Me(e)hr Mann fürs Herz

Titel: Me(e)hr Mann fürs Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
Vom Netzwerk:
Wer immer dort draußen stand, er wollte sie offenbar sehr dringend sprechen (oder ihre Toilette benutzen). Sie rollte sich aus dem Bett und wankte zur Tür.
    „Schon gut, mach dir nicht in die Hose!“ Sie riss die Tür auf, und plötzlich packte sie jemand, riss sie in die Höhe und drückte sie an sich.
    Sie boxte den Prinzen des Unterseevolkes auf das linke Auge, und er setzte sie wieder ab. „Ach, meine Rika. Wie schön, dass du da bist.“ Er betastete sein Auge, das schon anzuschwellen begann. „Liebenswürdig wie immer.“
    „Du hast es nicht anders verdient, du Grabscher.“ Sie versuchte, böse zu klingen, aber eigentlich freute sie sich, ihn wiederzusehen. Und er sah umwerfend aus, wie immer. Groß. Kraftvoll. Haare und Bart in diesen unglaublichen Rottönen. Wie König Neptun in Person. Seine Person allerdings war gekleidet (nur spärlich allerdings) in zerschlissene Khakishorts. Und sonst nichts. Er wackelte mit den sandigen Zehen, wie um sie zu grüßen. „Warum die Eile?“, fragte sie.
    „Nur, um dich zu sehen, kleine Rika. Ich freue mich, dass du unsere Einladung angenommen hast.“
    „Das ernste Duo hat sich nicht so angehört, als hätte ich eine Wahl.“
    „Ernst?“ Artur legte die Stirn in Falten. Dann hellte sich sein Gesicht auf. „Ah, Tennian und dieser andere Typ. Wie heißt er noch mal?“
    „Es beruhigt mich, dass auch du sie dir nicht alle merken kannst. Die beiden sind im Stechschritt bei mir aufgetaucht.“
    Artur warf den Kopf zurück und lachte. „Als wenn man dich zu etwas zwingen könnte, Fredrika Bimm!“
    „Ich nehme das mal als Kompliment.“
    Er lächelte sie strahlend an. „Und wie geht es deiner Frau Mutter?“
    „Sehr gut. Sie und mein Stiefvater nehmen jetzt Pflegekinder bei sich auf.“
    Artur runzelte die Stirn. „Pflege …?“
    „Kinder, die von ihren Eltern geschlagen werden oder Waisen sind oder so.“
    „Dein Volk … schlag: Kinder? Die eigenen Kinder?“
    „Nun ja.“ Sie hüstelte. „Ja. Manche von ihnen. Von uns.“
    Artur mühte sich sichtlich, sich sein Entsetzen nicht anmerken zu lassen. „Nun, dann tut deine Mutter eine gute Tat. Sie ist eine wunderbare Frau.“
    „Danke. Du siehst gut aus.“ Eine leise Untertreibung.
    „Und du, kleine Rika, siehst zum Fressen lecker aus.“
    „Wie süß. Willst du mir nicht erklären, was Thomas hier zu suchen hat?“
    Artur machte ein finsteres Gesicht, und Fred gelang es gerade noch, das Kichern zu unterdrücken, das ihr hatte entschlüpfen wollen. „Er ist mein Rivale – im Kampf um deine Zuneigung.“
    „Okay. Und weiter?“
    „Es wäre ungehörig, dich an einen Ort zu entführen, zu dem er keinen Zugang hat. Ich muss meinen Rivalen höflich behandeln. Außerdem“, fügte Artur nachdenklich hinzu, „möchte ich, dass mein Vater ihn kennenlernt. Er ist ein beeindruckender Kämpfer. Für einen Menschen.“
    „Das sagtest du letztes Jahr auch schon.“
    „Ah, deine Wunde.“ Er tippte ihre Schulter mit dem Zeigefinger an. Am liebsten hätte sie ihn auch auf das andere Auge geboxt, tat es aber nicht. Diese Leute kannten einfach keine persönliche Distanzzone. „Ist sie gut geheilt?“
    „Klar. Aber nicht, weil ihr beiden Psychos auch nur irgendwas dazu getan hättet.“
    „Du kannst uns nicht vorwerfen, dass wir uns keine Sorgen um dich gemacht hätten.“
    Es gab sehr viel, das sie ihnen vorwerfen konnte. Aber jetzt war vielleicht nicht der richtige Zeitpunkt dafür. „Na, dann mach dich auf etwas gefasst. Nicht nur Thomas ist hier, sondern auch Jonas. Er war quasi im Preis inbegriffen.“
    Artur lächelte nicht, aber er wurde auch nicht wütend. „Dein Freund hat sich in der Vergangenheit ehrenhaft verhalten und dein Geheimnis … wie lange … bewahrt?“
    „Bald sind es fünfundzwanzig Jahre.“
    „Wegen Jonas mache ich mir also keine Sorgen. Er ist diskret.“
    „Diskret? Du musst einen anderen Jonas meinen.“
    „Es ist gut, dass Thomas meine Einladung angenommen hat“, fuhr Artur fort. „Er und Jonas werden die ersten Landbewohner sein, die an einem Pelagial teilnehmen.“
    „Ja, und das ist ihm auch schon zu Kopf gestiegen.“
    „Wenn das so ist, dann nur wegen deiner Anwesenheit, kleine Rika, nicht wegen meiner.“
    „Ha“, sagte sie missmutig. „Und da wir gerade von meiner Anwesenheit sprechen: Willst du mir nicht erklären, warum es so unglaublich wichtig ist, dass ich zu diesem Treffen erscheine?“
    „Äh … ja. Aber später. Hast du schon zu Abend

Weitere Kostenlose Bücher