Meer der Liebe
Catch verankerte die Flasche sicher im Sand und holte eine kleine Dose aus dem Korb, die er auf die Decke stellte.
»Was ist das?« Megan zog den Deckel auf und starrte auf die glänzende schwarze Masse, während Catch Toast auf Tellern arrangierte. »Ist das etwa �« Ungläubig riss sie die Augen auf. »Kaviar?«
»Ja. Gib mir was davon. Ich habe nämlich wirklich Hunger.« Er nahm ihr die Dose ab und verteilte groÃzügig Kaviar auf einer Toastscheibe. »Willst du nichts?«
»Ich weià nicht recht.« Sie beäugte seinen Toast kritisch. »Ich habe noch nie Kaviar gegessen.«
»Nicht?« Er hielt ihr den Toast vor den Mund. »Hier, probier mal.«
Als sie zögerte, lächelte er. »Komm schon, Meg, sei mutig, beià ein Stückchen ab.«
»Salzig«, sagte sie überrascht und kaute vorsichtig. Dann nahm sie ihm den Toast aus der Hand und biss noch einmal hinein. »Und gut!«
»Du hättest mir nicht alles wegessen müssen«, beschwerte er sich, als Megan sich das letzte Stück in den Mund schob.
Lachend bestrich sie einen zweiten Toast und reichte ihn Catch.
Er nahm die Scheibe von ihr entgegen. »Ich habe mich schon gefragt, wie es klingen mag.«
»Was?« Lächelnd leckte sie sich einen Klecks Kaviar vom Daumen.
»Dein Lachen. Ich habe mich gefragt, ob es genauso anziehend ist wie dein hübsches Gesicht.« Ohne den Blick von ihr zu nehmen, biss er in den Toast. »Und ja, es ist so anziehend.«
Megan versuchte ihren flatternden Puls zu ignorieren und rutschte etwas von ihm weg. »Du musst nicht Champagner und Kaviar auftischen, um mich lachen zu hören. Ich lache eigentlich ziemlich oft.«
»Nicht oft genug.«
Fragend schaute sie ihn an. »Warum sagst du das?«
»Deine Augen ⦠sie schauen immer so ernst. Und um deinen Mund liegt ein so strenger Zug. Vielleicht wollte ich dich deshalb so sehr zum Lachen bringen.«
»Erstaunlich. Du kennst mich doch kaum.«
»Ist das wichtig?«
»Bisher hielt ich es immer für wichtig«, murmelte sie und sah zu, wie er in dem Korb kramte.
Als er mit Hummerschwänzen und frischen Erdbeeren aufwartete, war sie nicht überrascht.
Lachend strich sie sich das Haar aus dem Gesicht und rückte wieder ein bisschen näher heran.
Während sie schlemmten, versank die Sonne im Meer. Der Mond ging auf und schickte silberne Strahlen auf das dunkle Wasser.
Megan kam sich vor wie in einem Traum. Porzellan, Silber und Kristall schimmerten im Mondlicht, ihr Gaumen erfreute sich an erlesenen Köstlichkeiten, und der Fremde neben ihr wurde ihr mit jeder Minute, die verstrich, ein wenig vertrauter.
Schon jetzt erschienen ihr seine Gesichtszüge bekannter, wenn er lächelte, und sie hörte die unterschiedlichen Nuancen in seiner Stimme heraus.
Sie kannte den genauen Fall der Locken in seinem Nacken. Und verzaubert von Mondlicht und Champagner, musste sie sich mehr als einmal zusammennehmen, um nicht mit den Fingern in diese Locken zu fahren und zu fühlen, wie weich sie wohl sein mochten.
»Isst du keinen Käsekuchen?« Mit seiner vollen Gabel zeigte Catch auf die Platte, bevor er sich den Bissen in den Mund schob.
»Ich kriege absolut nichts mehr hinunter.« Megan zog die Knie an und stützte ihr Kinn auf.
Fasziniert schaute sie ihm zu, wie er das Dessert genoss. »Wie schaffst du das nur?«
»Engagement und Hingabe.« Er kaute den letzten Bissen. »Ich versuche immer, jedes Projekt zu Ende zu bringen.«
»Ein solches Picknick habe ich noch nie erlebt.« Mit einem zufriedenen Seufzer lehnte sie sich auf die Ellbogen zurück und sah in den sternenübersäten Himmel hinauf. »Und ich habe auch noch nie etwas so Gutes gegessen.«
»Ich werde dein Lob an Ricardo weitergeben.« Catch setzte sich neben sie. Er betrachtete ihr Profil, die weiche Linie ihres Halses.
»Wer ist Ricardo?«, fragte sie abwesend und empfand es nun als das Natürlichste von der Welt, dass Catch ihr eine Strähne hinters Ohr strich.
»Der Chefkoch. Er liebt Komplimente.«
Megan lächelte. Es gefiel ihr, wie sich seine Stimme mit dem leisen Rauschen der Wellen vermischte. »Woher weiÃt du das?«
»So habe ich ihn in Chicago abgeworben.«
»Abgeworben?«, fragte sie, doch dann verstand sie plötzlich. »Das Restaurant gehört dir?«
»Ja.« Er musste über ihr
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