Meer der Liebe
Mund entfernt. Mit groÃen Augen starrte sie ihn an, sah, wie er den Kopf noch weiter vorbeugte.
Doch sein Mund verharrte einen Hauch von ihrem entfernt, voller Versprechen, voller Verlockung. Als er dann nur federleicht ihre Mundwinkel berührte, entfuhr ihr erneut ein leises Seufzen.
Megan spürte, wie ihr Widerstand schwand, Schritt für Schritt, bis nur noch Verlangen sie erfüllte.
Alle Zweifel, alle Bedenken über mögliche Konsequenzen zerstoben. Sie konnte nur noch fühlen. Sie war es, die seinen Mund in Besitz nahm, nicht scheu oder zögerlich, sondern fordernd und ungeduldig.
Sie verzehrte sich danach, es erneut zu erfahren â die köstliche Verwirrung, das dunkle Bewusstsein seiner Nähe.
Und noch immer berührte er sie nicht. Den Arm, den er ihr vorhin um die Schulter gelegt hatte, hatte er längst fortgezogen, mit den Händen stützte er sich auf.
Und so war es auch Megan, die die Arme um ihn schlang und sich an ihn schmiegte. Sie genoss den Laut, der seiner Kehle entfuhr, als sie den Kuss vertiefte.
Seine Finger lagen jetzt in ihrem Haar, doch er überlieà ihr die Führung. Irgendwann, als sie meinte, ihr Herz müsse zerspringen, weil es so heftig klopfte, löste sie ihre Lippen von seinem Mund.
Doch Catch lieà nicht zu, dass sie sich zurückzog. »Noch ein Kuss?«, fragte er leise, und doch hallte die Frage in der Stille der Nacht wie Donner.
Es lag Megan auf der Zunge, abzulehnen. Sie wusste, sie bewegte sich auf gefährlichem Gebiet. Doch als seine Hand an ihrem Nacken sie leicht vorzog, war es um sie geschehen.
»Ja«, hauchte sie und sank in seine Arme.
Dieses Mal blieb er nicht passiv, sondern zeigte ihr, auf wie viele verschiedene Arten man küssen konnte. Leicht und kurz, lang und intensiv, ein erotischer Tanz von Lippen und Zungen.
Eng umschlungen lehnten sie sich in den Sand zurück. Und als sein Mund sich leidenschaftlich auf ihre Lippen presste, hieà sie ihn willkommen. Sie war nicht nur bereit, sondern sie sehnte sich wirklich danach, erwiderte den Kuss mit aller Inbrunst.
Doch dann spürte sie seine Hand auf ihrer bloÃen Brust, und sie stieà ein protestierendes Murmeln aus. Sie hatte nicht einmal gemerkt, dass er den ReiÃverschluss ihrer Jacke und die Knöpfe ihrer Bluse geöffnet hatte.
Seine Finger waren so zärtlich, so verführerisch, und ihr Widerstand schmolz unter der Hitze der aufwallenden Leidenschaft dahin.
Sie spürte sein wachsendes Verlangen, konnte es schmecken in dem fiebrigen Kuss, ein Geschmack, berauschender als Champagner â und viel gefährlicher.
»Ich will dich«, flüsterte Catch heiser an ihrem Mund.
Megan fühlte, wie ihr die Kontrolle entglitt. Ihr Verlangen nach ihm war überwältigend, eine Gier, die herrisch danach verlangte, gestillt zu werden.
Verzweifelt bemühte sie sich, zurück in die Realität zu gelangen, sich daran zu erinnern, wer sie waren, wo sie waren. Namen, Orte, Verantwortungen. Es gab mehr als nur den Mond und das Meer.
Und Catch war ein Fremder, ein Mann, den sie kaum kannte.
»Nein.« Sie machte sich von ihm los und rappelte sich auf. »Nein«, wiederholte sie bebend. Mit fahrigen Fingern machte sie sich an den Knöpfen ihrer Bluse zu schaffen.
Catch stand auf und griff nach dem Blusensaum. Ãberrascht hob Megan den Blick. In seinen Augen tobte ein Sturm, doch seine Stimme klang geradezu bedrohlich ruhig. »Warum nicht?«
Megan schluckte. Von seiner lässigen Arroganz war nichts mehr zu bemerken, stattdessen glaubte sie einen Blick auf eine gewisse Unerbittlichkeit in ihm erhascht zu haben. »Weil ich nicht will.«
»Lügnerin«, stellte er sachlich fest.
»Also gut.« Sie musste ihm recht geben. »Ich kenne dich nicht.«
Abwägend neigte Catch den Kopf ein wenig zur Seite, bevor er sie an der Bluse zu sich heranzog. Dann küsste er sie heià und gierig.
»Du wirst mich auf jeden Fall noch kennenlernen«, versicherte er ihr. »Aber bis dahin warten wir.«
Sie bemühte sich, ruhig zu atmen und nicht zu schwanken. »Glaubst du wirklich, du bekommst immer alles, was du willst?«
»Ja«, antwortete er schlicht und grinste. »Natürlich.«
»Nun, dieses Mal wirst du eine Enttäuschung erleben.« Sie schlug seine Hände von ihrer Bluse und schloss die Knöpfe.
Diesmal zitterten ihre Finger nicht, der Ãrger hatte ihr geholfen, sich
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