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Meerjungfrau

Meerjungfrau

Titel: Meerjungfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla Läckberg
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und ergriff in letzter Sekunde den Henkel des Eimers. Christian leistete keinen Widerstand, sondern ließ einfach los und blieb leicht schwankend stehen.
    Da Christian nun ausgeschaltet war, konnte Gösta sich auf das konzentrieren, was Christian entfernen wollte. Jemand hatte an die Wand über den Kinderbetten geschrieben: Du hast sie nicht verdient.
    Die rote Farbe war von den Buchstaben heruntergetropft. Sie sahen aus, als wären sie mit Blut geschrieben. Den gleichen Eindruck erweckten die Flecken im Bett. Gösta begriff, was für einen Schock Sanna beim Betreten des Kinderzimmers erlitten haben musste. Christians Reaktion leuchtete ihm ebenfalls ein. Mit vollkommen ausdruckslosem Gesicht starrte der die Worte an der Wand an, während er vor sich hin murmelte. Gösta ging auf ihn zu, um zu verstehen, was er sagte.
    Â»Ich habe sie nicht verdient. Ich habe sie nicht verdient.«
    Gösta packte ihn behutsam am Arm. »Ziehen Sie sich etwas über, und dann unterhalten wir uns.« Mit sanfter Gewalt schob er ihn in das Zimmer nebenan, das wohl das Schlafzimmer von Sanna und Christian war.
    Christian ließ das mit sich geschehen, setzte sich einfach aufs Bett und machte keine Anstalten, sich anzuziehen. Gösta blickte sich suchend um und entdeckte an einem Haken an der Tür einen Bademantel. Er reichte ihn Christian, der ihn schwerfällig überstreifte.
    Â»Ich schaue jetzt nach Sanna und den Kindern. Danach gehen wir in die Küche und reden.«
    Christian nickte. Sein Blick war leer, seine Augen wirkten glasig. Gösta ließ ihn auf dem Bett zurück und ging wieder zu Martin ins Kinderzimmer.
    Â»Was geht hier eigentlich vor?«
    Martin schüttelte den Kopf. »Es ist total krank. Das muss ein Verrückter getan haben. Was bedeutet es überhaupt? Du hast sie nicht verdient? Wer ist damit gemeint? Die Kinder?«
    Â»Das müssen wir herausfinden. Patrik und Paula sind jeden Augenblick hier. Könntest du ihnen entgegengehen? Und ruf einen Arzt. Die Kinder sind anscheinend unverletzt, aber Sanna und Christian scheinen stark unter Schock zu stehen. Es ist bestimmt besser, wenn jemand sie sich ansieht. Ich helfe Sanna beim Waschen der Kinder. Sie hat ihnen bald die Haut abgeschrubbt.«
    Â»Wir müssen auch die Spurensicherung holen.«
    Â»Stimmt. Wenn Patrik eintrifft, soll er Torbjörn sofort bitten, ein Team zu schicken. Und wir versuchen, nicht noch mehr hier rumzutrampeln.«
    Â»Immerhin haben wir die Wand gerettet«, sagte Martin.
    Â»Ja, das war ein Riesenglück.«
    Sie gingen zusammen hinunter, und Gösta fand nach kurzem Suchen die Kellertür. Eine nackte Glühlampe beleuchtete die Treppe. Wie in den meisten Kellern fand sich in dem von Familie Thydell allerlei Krempel: Kartons, ausrangierte Spielsachen, Kisten mit der Aufschrift »Weihnachten«, Werkzeug, das offenbar nicht allzu häufig benutzt wurde, und ein Regal mit Malerutensilien; Farbdosen, Flaschen und Pinsel. Gösta streckte die Hand nach dem Terpentin aus, doch in dem Moment, als sich seine Finger um die halbvolle Flasche legten, erblickte er aus dem Augenwinkel etwas. Auf dem Fußboden lag ein Lappen. An dem rote Farbe war.
    Schnell las er die Aufschriften der Dosen im Regal, aber keine enthielt rote Farbe. Gösta war sich jedoch sicher. Es war dieselbe Nuance wie im Zimmer der Jungs. Vielleicht hatte die Person, die die Farbe verschüttet und die Wand damit beschrieben hatte, auch sich selbst beschmiert und sich hier unten gesäubert. Er betrachtete die Flasche in seiner Hand. Verfluchter Mist, vielleicht befanden sich Fingerabdrücke darauf, die er nicht zerstören durfte. Doch er brauchte den Inhalt. Die Jungen mussten wieder sauber werden und endlich aus der Badewanne raus. Eine leere Colaflasche war die Lösung. Ohne die Flasche noch einmal loszulassen, füllte er die Flüssigkeit um. Dann stellte er das Terpentin zurück ins Regal. Mit ein wenig Glück hatte er nicht alle Spuren verwischt. Vielleicht ließ sich auch mit dem Lappen etwas anfangen.
    Mit der Colaflasche in der Hand ging er wieder ins Obergeschoss. Patrik und Paula waren noch nicht eingetroffen, aber sie konnten nicht mehr weit sein.
    Im Badezimmer hatte Sanna noch immer nicht aufgehört, hartnäckig die Kinder abzuschrubben. Die Jungs schrien verzweifelt. Gösta ging neben der Badewanne in die Hocke und sagte mit sanfter Stimme:
    Â»Mit Seife allein bekommen Sie

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