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Meerjungfrau

Meerjungfrau

Titel: Meerjungfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla Läckberg
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das Haus gehörte nun Mutter. Das Haus in Fjällbacka. Sie waren seit Alices Geburt nicht dort gewesen, seit jenem Sommer im Wohnwagen, als er alles verlor. Nun würden sie dorthin ziehen. Das hatte Mutter entschieden. Vater wollte widersprechen, aber ihm hörte wie immer niemand zu.
    Alice gefiel die Veränderung nicht. Sie wollte, dass alles so blieb wie immer, brauchte jeden Tag das Gleiche, immer denselben Ablauf. Als nun ihr gesamtes Hab und Gut eingepackt war und alle im Auto saßen, drückte Alice sich die Nase an der Heckscheibe platt. Sie starrte das Haus an, bis es nicht mehr zu sehen war. Dann drehte sie sich wieder um und drückte sich an ihn. Sie schmiegte die Wange an seine Schulter, und er überlegte einen Moment lang, ob er ihren Kopf streicheln oder ihre Hand nehmen sollte, um sie zu trösten. Aber er tat es nicht.
    Auf der ganzen Fahrt nach Fjällbacka lehnte sie sich an ihn.

D u hast mich gestern total lächerlich gemacht.« Erik stand vor dem Spiegel im Schlafzimmer und mühte sich mit dem Krawattenknoten ab.
    Louise gab keine Antwort, sondern drehte sich auf die Seite.
    Â»Hast du gehört, was ich gesagt habe?« Er erhob die Stimme ein wenig, sprach aber weiterhin so leise, dass die Mädchen in ihren Zimmern am anderen Ende des Flurs nichts mitbekamen.
    Â»Ja, in der Tat«, murmelte sie.
    Â»Tu das nie wieder. Niemals! Es ist dein Problem, wenn du dich tagsüber zu Hause volllaufen lässt. Solange du dich im Beisein der Mädchen auf den Beinen hältst, ist mir das egal. Aber du kommst nicht noch einmal in die Firma!«
    Keine Antwort. Es ärgerte ihn, dass sie keine Widerworte gab. Ihre ätzenden Kommentare waren ihm viel lieber als ihr Schweigen.
    Â»Du ekelst mich an. Weißt du das eigentlich?« Der Krawattenknoten rutschte etwas zu tief. Fluchend riss er ihn auseinander, um noch einmal von vorne anzufangen. Er warf einen Blick auf Louise. Sie hatte ihm immer noch den Rücken zugewandt, aber nun sah er, dass ihre Schultern zuckten. Verfluchter Mist. Ihm blieb auch nichts erspart. Er hasste ihr Selbstmitleid, wenn sie einen Kater hatte.
    Â»Hör jetzt auf. Du musst dich zusammenreißen.« Das ständige Wiederholen derselben Floskeln stellte seine Geduld auf eine harte Probe.
    Â»Triffst du dich noch mit Cecilia?« Dumpf kam die Frage aus dem Kissen. Dann drehte sie sich zu ihm um.
    Erik betrachtete sie angeekelt. Ungeschminkt und ohne die edle Kostümierung sah sie schrecklich aus.
    Sie wiederholte die Frage: »Siehst du sie noch? Fickst du sie?«
    Also wusste sie Bescheid. Das hatte er ihr gar nicht zugetraut.
    Â»Nein.« Sein letztes Gespräch mit Cecilia kam ihm in den Sinn. Er wollte nicht darüber reden.
    Â»Warum? Hast du sie schon satt?« Louise verbiss sich in der Frage wie ein Hund mit Kiefersperre.
    Â»Hör jetzt auf!«
    Aus den Zimmern der Mädchen drang kein Laut. Hoffentlich hatten sie nichts mitbekommen. Ihm wurde bewusst, dass er gebrüllt hatte. Aber er konnte den Gedanken an Cecilia und das Kind, für das er hinter Louises Rücken bezahlen musste, nicht ertragen.
    Â»Ich will nicht darüber reden«, sagte er in ruhigerem Tonfall und brachte den Krawattenknoten endlich zustande.
    Louise starrte ihn mit offenem Mund an. Sie sah alt aus. In den Augenwinkeln schimmerten Tränen. Die Unterlippe zitterte. Noch immer betrachtete sie ihn stumm.
    Â»Ich gehe jetzt zur Arbeit. Schwing deinen Hintern aus dem Bett und sieh zu, dass die Mädchen zur Schule kommen. Falls du dazu in der Lage bist.« Er warf ihr einen eisigen Blick zu und wandte sich ab. Vielleicht sollte er doch auf das Geld verzichten, um sie loszuwerden. Es gab genug Frauen, die über das, was er zu bieten hatte, überglücklich wären. Für Louise würde er mit Leichtigkeit einen Ersatz finden.
    Â»Glaubst du, er ist imstande, mit uns zu reden?« Martin drehte sich zu Gösta um. Sie waren auf dem Weg zu Kenneth nach Hause, obwohl ihn eigentlich so kurz nach dem Tod seiner Frau niemand stören wollte.
    Â»Weiß nicht«, erwiderte Gösta in einem Ton, der keinen Zweifel daran ließ, dass er nicht über das Thema sprechen wollte. Es wurde still.
    Â»Wie läuft es denn mit der Kleinen?«, fragte Gösta nach einer Weile.
    Â»Super«, sagte Martin strahlend. Nach einer Reihe von gescheiterten Beziehungen hatte er fast die Hoffnung aufgegeben, noch eine Familie zu gründen. Aber

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