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Meerjungfrau

Meerjungfrau

Titel: Meerjungfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla Läckberg
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Aufbau der Sätze und am Ausdruck ließ sie vermuten, dass aus ihnen der Hass einer Frau sprach. Nicht der eines Mannes.
    Zögernd streckte sie die Hand nach dem schnurlosen Telefon aus, zog sie aber wieder zurück. Vielleicht war es keine gute Idee, doch nachdem sie die Zeilen ein weiteres Mal überflogen hatte, wählte sie die vertraute Handynummer.
    Â»Gaby.« Die Verlagschefin war nach dem ersten Klingeln dran.
    Â»Hier ist Erica.«
    Â»Erica!« Gabys schrille Stimme kletterte sofort eine Oktave höher, so dass Erica den Hörer ein Stück vom Ohr weghalten musste. »Wie geht es dir, meine Süße? Noch keine Babys in Sicht? Du weißt ja, dass Zwillinge meistens früher kommen!« Gaby schien auf dem Sprung zu sein.
    Â»Nein, noch keine Babys.« Erica bemühte sich, ihren Ärger zu unterdrücken. Warum mussten ihr die Leute dauernd unter die Nase binden, dass Zwillinge häufig früher kamen. Das würde sie doch früh genug merken. »Ich rufe wegen Christian an.«
    Â»Wie geht es ihm denn?«, fragte Gaby. »Ich habe mehrmals versucht, ihn zu erreichen, aber seine kleine Frau richtet mir immer nur aus, er sei nicht zu Hause. Das glaube ich im Leben nicht! Es war schauderhaft, wie er uns da zusammengeklappt ist! Morgen hat er seine ersten Signierstunden, und falls die Termine abgesagt werden müssen, was höchst bedauerlich wäre, müssten wir bald Bescheid sagen.«
    Â»Ich habe ihn getroffen und kann dich beruhigen. Morgen ist er bestimmt in der Lage, Bücher zu signieren.« Erica holte tief Luft, bevor sie auf den eigentlichen Grund ihres Anrufs zu sprechen kam. »Ich würde dich gern etwas fragen.«
    Â»Schieß los.«
    Â»Hat der Verlag irgendetwas bekommen, was Christian betrifft?«
    Â»Wie meinst du das?«
    Â»Habt ihr Briefe oder E-Mails erhalten, die sich auf Christian beziehen oder an ihn gerichtet sind und Drohungen enthalten?«
    Â»Drohbriefe?«
    Erica kam sich immer mehr wie ein Kind vor, das die Geheimnisse eines Klassenkameraden ausplaudert, aber nun war es für einen Rückzieher zu spät.
    Â»Die Sache ist die: Seit anderthalb Jahren, also ungefähr seitdem er mit dem Buch angefangen hat, bekommt Christian Drohbriefe. Man merkt ihm an, dass ihn das beunruhigt, obwohl er es nicht zugeben will. Ich dachte, der Verlag hätte vielleicht auch so etwas erhalten.«
    Â»Was redest du da? So etwas haben wir hier nicht bekommen. Steht ein Absender drauf? Weiß Christian, wer ihm so was schickt?« Gaby verschluckte sich fast vor Aufregung. Das Klappern ihrer Absätze auf dem Fußboden war verstummt.
    Â»Es sind anonyme Briefe, und ich glaube nicht, dass Christian weiß, von wem sie stammen. Aber du kennst ihn ja. Möglicherweise würde er es auch nicht sagen, wenn er es wüsste. Es ist Sanna zu verdanken, dass ich es überhaupt rausgefunden habe. Auf dem Fest ist er zusammengebrochen, weil die Karte an dem weißen Blumenstrauß offenbar von der Person stammt, die auch die Briefe geschrieben hat.«
    Â»Das klingt total verrückt! Hat es etwas mit dem Buch zu tun?«
    Â»Die Frage habe ich Christian auch gestellt, aber er behauptet steif und fest, dass sich vom Inhalt seines Romans niemand persönlich angesprochen fühlen kann.«
    Â»Meine Güte, das ist ja schrecklich! Könntest du mich anrufen, sobald es Neuigkeiten gibt?«
    Â»Ich gebe mir Mühe«, antwortete Erica. »Bitte verrate Christian nicht, dass ich dir das alles erzählt habe.«
    Â»Natürlich nicht. Das bleibt zwischen uns. Ich passe genau auf, was für Post wir Christian betreffend erhalten. Jetzt, wo das Buch im Handel ist, wird sicher einiges eintrudeln.«
    Â»Tolle Kritiken!«, wechselte Erica das Thema.
    Â»Einfach wunderbar!«, rief Gaby so enthusiastisch, dass Erica den Hörer wieder ein Stück vom Ohr weghalten musste. »Christians Name ist bereits im Zusammenhang mit dem Augustpreis gefallen. Ganz zu schweigen davon, dass zehntausend Exemplare ausgeliefert sind.«
    Â»Unglaublich.« Ericas Herz machte vor Stolz einen Sprung. Niemand wusste besser als sie, wie sich Christian mit diesem Manuskript gequält hatte, und es freute sie riesig, dass die Mühe nun Früchte zu tragen schien.
    Â»In der Tat«, zwitscherte Gaby. »Schluss jetzt, meine Süße. Ich muss noch telefonieren.«
    Gabys letzter Satz beunruhigte Erica. Vielleicht hätte sie

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