Meggie (German Edition)
Treppe betreten und vor ihnen lag wieder einer dieser dunklen Highschoolflure.
„ Mir kann es ja egal sein, aber ehrlich Meggie, wenn du meine Meinung hören willst!“
„ Die will ich ja nicht hören“, entgegnete Meggie.
July ließ sich dennoch nicht davon abbringen, sie Meggie zu erzählen. „Du könntest den bestaussehenden jungen Mann von dieser Schule bekommen und willst ihn nicht. Also, wenn ich so aussehen würde wie du und ich könnte ihn bekommen, dann….“
Meggie ließ July nicht aussprechen. „ Nimm ihn doch“, sagte sie.
July rückte ihre Brille zurecht, die etwas gerutscht war und seufzte leise. „ Mich will er ja nicht.“
„Hat Jeff denn schon zugesagt?“ wollte Meggie wissen. July schüttelte ihre Mähne.
„ Nein, bis jetzt noch nicht.“
Sie hatten inzwischen die Tür zu Mrs. Thompsons Büro erreicht. Meggie blieb stehen und July drängte sie weiter. „ Soll ich deinen Namen auf die Liste setzen?“
„ Ich weiß nicht. Ich sage dir morgen Bescheid.“
July war erst einmal zufrieden uns sagte: „Okay, Morgen.“
Dann ging sie und Meggie klopfte an die Tür zum Büro an. Jemand rief: „Herein.“
Als Meggie eintrat, sah sie Mrs. Thompson mit dem Rücken zu ihr an den Karteikästen stehen.
„Sie wünschen?“ fragte Mrs. Thompson, wandte sich um und sah Meggie eindringlich an.
„ Ich wollte mich für den Gitarrenunterricht anmelden.“
„ Welche Klasse?“ fragte Mrs. Thompson.
„ 17B“, antwortete Meggie.
„ Dann machen sie nächstes Jahr ihren Abschluss“, entgegnete sie und hörte noch immer nicht auf in den Kästen herumzusuchen und dabei leise fluchende Bemerkungen von sich zu geben.
Meggie antwortete diesmal nicht.
„Sie können unmöglich in einem Jahr perfekt Gitarrenspielen lernen.“
Erst jetzt hörte sie mit ihrem Kramen auf und sah Meggie an.
„Was haben Sie bisher für ein Wahlfach belegt?“
„ Kunst“, antwortete Meggie. „Aber es liegt mir nicht so.“
„ Gitarre wird Ihnen wohl noch viel weniger liegen und ein Jahr ist zu kurz. Machen Sie das Jahr Kunst fertig. Es wäre Unfug, jetzt etwas anderes, neues zu beginnen.“
Ohne weitere Einwände gelten zu lassen, sagte sie:“ Ich glaube, das wäre alles.“
Ehe Meggie sich versah war sie wieder draußen. In ihrer Wut äffte sie die Thompson nach und wiederholte dabei ihre letzten Sätze. Sie lief wütend die Treppe hinunter und war mit ihren Gedanken plötzlich wieder bei July und deren Vorschlag, die Ferien an der Küste zu verbringen. Eigentlich dachte sie es sich sehr schön. Blauer Himmel, warmes blaues Wasser, erfrischender Wind und sich den ganzen Tag in der Sonne aalen. Meggie überlegte, was ihre Eltern wohl dazu sagen würden, wenn sie nicht mit ihnen nach Europa fahren würde, sondern mit den anderen an die Küste fuhr. Europa war sicher interessant, aber mit ihren Eltern wäre es schließlich doch nicht die Erfüllung gewesen. Sie müsste sich nach ihnen richten, ihre Wünsche erfüllen und schließlich würde es eine Reise werden nach den Vorstellungen ihrer Eltern und nicht nach den Ihrigen. Nein, da zog sie July's Vorschlag vor. Obwohl Jeff bei dieser Entscheidung keine Rolle spielte. Sicher, sie hatten sich einige Male getroffen, aber es war nie das gewesen, was July annahm. Meggie fiel auf, das es nicht einmal an Jeff lag, dass sie noch immer kein Paar wahren. Im Gegenteil, hätte sie es so laufen lassen, wie Jeff es wollte, so wären sie schon lange zusammen gewesen. Aber irgendetwas in ihr hatte sich immer dagegen gesträubt und sie konnte nicht einmal sagen, warum es so war. Sicher, Jeff war der Bestaussehendste Mann dieser Highschool, aber das war auch schon alles. Ansonsten fehlten ihm entsetzlich viele Eigenschaften, die Meggie erwartete. Es war bei ihm nie einer dieser berühmten Funken übergesprungen, der hätte ein Feuer entfachen lassen. Nein, wegen Jeff würde sie diese Reise an die Küste nicht mitmachen. Wenn sie sie mitmachte, dann nur, weil sie es spannender fand, mit der Horde zusammen zu sein als mit ihren Eltern. Und weil sie mit der Clique die Freiheiten hatte, die sie brauchte.
Während Meggie mit ihrem Fahrrad nach Hause fuhr, überlegte sie, wie sie es ihren Eltern beibringen konnte, dass sie nicht mit ihnen nach Europa fahren wollte. Sie musste sich schon einen guten Grund einfallen lassen. Vielleicht, dass sie sehr viel für die Schule aufzuarbeiten hatte. Das zog immer. Als sie zu Hause angekommen war und die Haustür aufschloss, dachte sie
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