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Meggie (German Edition)

Meggie (German Edition)

Titel: Meggie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Hackbart
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Minister ernannt worden. Er hatte 69 % aller Stimmen für sich beanspruchen können.
    Als Meggie diese Nachricht im Fernsehen verfolgte, blieb sie erstarrt vor dem Gerät sitzen. Er hatte es tatsächlich geschafft. Er war also Minister geworden. Sein fröhliches, zufriedenes Gesicht ging über den Bildschirm wie das eines gefeierten Popstars.
    Auch ihre Mutter war mit dem gleichen zufriedenen Gesicht zu sehen. Wie sie über den Aufstieg ihres Mannes denke, wurde sie gefragt.
    „Nun, ich glaube, dass es die Früchte für eine jahrelange erfolgreiche politische Arbeit war und ich denke, dass er diese Wahl als Zeichen nimmt, diesen Weg fortzusetzen.“
    Was sein nächstes Ziel sein würde, wurde ihr Vater gefragt.
    „Mein nächstes Ziel ist es, meine Wähler zufrieden zu stellen und ihre Wünsche zu respektieren und zu versuchen, sie zu erfüllen. Und dann denke ich daran, Präsident zu werden“, sagte er scherzhaft. Nach diesem Satz stellte John den Fernseher ab.
    Fragend sah Meggie ihn an.
    „Wir sollten aus diesen Abend nicht mit solch einem Geschwätz verderben. Es sind immer die gleichen Sätze, die diese Politiker von sich geben. Sie sagen alles und nichts.“
    „ Er hat es geschafft“, sagte Meggie bedrückt. „ Das macht alles schwieriger. Ich wünschte, sie hätten ihn nicht gewählt.“
    „ Sie haben es aber getan. Keine Sorge, wir werden es schaffen. Und wenn er Präsident geworden wäre. An unserer Beziehung ändert sich dadurch nichts.“
    Meggie wünschte, sie könnte Johns Zuversicht teilen. Das ganze restliche Wochenende konnte Meggie an nichts anderes denken als daran, was sie zu Hause erwarten würde. Vor allen Dingen, was ihre Eltern sagen würden, wenn sie erfuhren, dass sie ihr Leben mit John verbringen wollte.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    XVI
     
    Am Sonntagabend verließ Meggie das Ferienhaus und somit auch John. So gern sie auch geblieben wäre, es ging nicht. Irgendwann musste sie schließlich nach Hause und die Auseinandersetzung mit ihren Eltern wäre in einer oder zwei Wochen die Gleiche gewesen. Zudem war da die Schule, die auf sie wartete. Allein aus diesem Grund schon musste sie zurückfahren. Während der ganzen Fahrt nach Hause versuchte sie, nichts daran zu denken, was sie zu Hause erwarten würde. Sie versuchte, an irgendetwas anderes zu denken, nur nicht an zu Hause und an ihre Eltern. Sie dachte an die Französischvokabeln, die sie noch lernen musste und sie dachte an die Hochzeit mit John. Sie und John waren einer Meinung, dass die Hochzeitsfeier in aller Stille vor sich gehen sollte. Und sie wollte das schönste weiße Kleid tragen, das man je gesehen hatte. Was July wohl sagen würde, wenn sie erfuhr, dass sie und John heirateten. July würde es sicher verstehen. Schließlich würde sie ebenfalls heiraten, wenn z.B. Jeff ihr einen Antrag machen würde. Meggie fragte sich, was July an Jeff so mochte. Sie konnte es nicht verstehen. Sie verstand July in vielerlei Dingen und auch was die Geschmäcker anging, hatten sie oft den gleichen Geschmack. Aber bei Jeff gingen ihre Ansichten auseinander. Jetzt war Meggie schon wieder in Gedanken bei Jeff und an zu Hause und bei dem letzten Abend, an dem sie Jeff bloßgestellt hatte. Es tat ihr nicht im Geringsten leid und sie fürchtete keine Vorhaltungen von Seiten ihrer Eltern. Schließlich hatte dieser Vorfall ihrem Vater bei seiner Wahl zum Minister nicht geschadet.
    Die Rückkehr nach New York ging schneller als Meggie es vermutet hätte. Sie hatte noch immer nicht genau überlegt, was sie ihren Eltern sagen sollte und wie sie es sagen sollte. Während der Fahrt redete sie die Sätze vor sich hin: „ Vater, Mutter, ich werde heiraten.“
    Nein, das war zu direkt.
    „ Was haltet ihr davon, wenn ich heiraten würde?“ Noch schlechter, dachte sie. Gleichgültig, was sie sagen würde und wie sie es sagen würde. Es würde auf jeden Fall ein großes Theater geben.
    Als Meggie New York erreichte wurde das beklemmende Gefühl in ihr noch größer.
    Sie war umso überraschter, als sie zu Hause ankam und das Haus dunkel war. Das hieß, niemand war da. Eigentlich war sie ganz froh darüber, aber das bedeutete auch, dass sie den großen Knall noch vor sich hatte.
    Im Haus selbst war es ruhig und aufgeräumt. Der Garten hatte wieder seine alte Gestalt. Nichts erinnerte mehr an die große Party. Meggie machte kein Licht. Sie ging in ihr Zimmer und legte sich aufs Bett. Bald darauf war sie

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