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Meggie (German Edition)

Meggie (German Edition)

Titel: Meggie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Hackbart
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wieder Ähnlichkeit mit der Meggie, die ich kenne“, sagte er und trocknete ihr die Tränen.
    Erst jetzt sah er, dass sie nur ihr dünnes Abendkleid trug und entsetzlich fror. Er nahm sie in die Arme, drückte sie fest an sich und führte sie ins Haus. Im Wohnzimmer standen sie schweigend aneinander gepresst. Meggie genoss das Gefühl, dass seine starken Arme sie umschlangen und sein Mund den ihren berührte. Sie spürte die Wärme, die von ihm ausging und genoss sie, wie sie jeden Kuss und jede Zärtlichkeit genoss, die er ihr gab. Sie liebte ihn. Es war keine Jungmädchenschwärmerei, wie viele vielleicht behaupteten. Sie liebte ihn wirklich und da spielten die vielen Jahre, die zwischen ihnen lagen keine Rolle.
    Sie durften sich nie wieder trennen. Nie wieder durften Uneinigkeiten zwischen ihnen herrschen und sie durften sich durch nichts und niemanden in ihren Gefühlen beeinflussen lassen. Meggie dachte dabei an ihre Eltern und deren Vorbehalte, die sie gegen ihre Verbindung mit John haben würden. Aber sie wollte kämpfen. Plötzlich spürte sie dieses starke Gefühl, das sie nie zuvor gespürt hatte.
    „ Ich bin froh, dass du da bist, Meggie. Ich war hässlich zu dir. Ich habe Worte gesagt…“
    Meggie legte ihren Finger auf seine Lippen.
    „Nicht jetzt“, flüsterte sie. „Wir haben beide Fehler gemacht.“
    „ Ich liebe dich, Meggie. Von ganzem Herzen liebe ich dich“, sagte er.
    „ Ich liebe dich auch“, erwiderte Meggie. Es war das erste Mal, dass sie es John gegenüber deutlich aussprach.
    Sie spürte seine Hand, die ihr Haar streichelte, ihre Wange, ihre Stirn und dann ihren Mund fühlte. Meggie schloss die Augen und genoss es. Kälte und Müdigkeit waren verschwunden. Sie küssten sich leidenschaftlicher als sie es je getan hatten.
    „ Ich möchte dich immer bei mir haben, Meggie.“
    Meggie nickte.
    „Willst du mich heiraten?“
    Meggie nickte erneut.
    Um ihr Kopfnicken nicht missverstanden zu haben, fragte er sie noch einmal: „ Willst du meine Frau werden?“
    „ Ja, ich will“, antwortete Meggie diesmal klar und deutlich.
    „ Wann?“ fragte John freudig.
    „ Wann du willst“, erwiderte Meggie.
    „ ich möchte am liebsten jetzt gleich, aber jetzt gleich werden wir niemanden finden, der uns traut“, sagte John. „Außerdem muss ich erst mit deinen Eltern sprechen.“
    „ Nein“, sagte Meggie schnell. „Mit meinen Eltern werde ich sprechen, okay?“
    John zögerte für einen Moment. Er spürte Meggies Angst und nickte. Er trug sie auf seinen Armen ins Schlafzimmer und löschte das Licht.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    XV
     
    Der Morgen brachte den Tag und somit auch die Wirklichkeit zurück. Obwohl Meggie wach war, hielt sie ihre Augen geschlossen. Sie wollte die Augen nicht öffnen. Wer weiß, was sie erwartete wenn sie ihre Augen öffnete. Vielleicht war sie gar nicht bei John. Vielleicht hatte sie das alles nur geträumt. Vielleicht hatte es diese wundervolle Nacht nicht gegeben. Wie konnte sie nur soviel Angst vor dem Morgen haben. Wann würde wohl endlich der Zeitpunkt sein, wenn sie jede Nacht miteinander verbringen und jeden Morgen gemeinsam aufwachen konnten. Jemand küsste sie auf die Nasenspitze und Meggie schlug ihre Augen auf. John hatte sich über sie gebeugt. Er schlang seine Arme um sie und zog sie an sich.
    „ Wir sollten ans Frühstück denken“, flüsterte er.
    „ Nein, nicht ans Essen denken. Lass uns liegen blieben“, entgegnete sie. „Wissen deine Eltern, dass du hier bist?“ fragte John.
    „ Sie wissen, dass ich gegangen bin. Aber sie wissen nicht, wohin“
    „ Woher wusstest du, dass ich hier bin?“ fragte er.
    „ Jeff hat es mir gesagt.“
    „ Jeff?“ fragte John ungläubig nach. „Ach ja, ich hatte ihn zusammen mit July getroffen. Wird er es deinen Eltern sagen, wo du bist?“
    „ Nein, das glaube ich nicht. Aber ich will jetzt nicht über Jeff oder meine Eltern sprechen“, sagte Meggie.
    „ Gut, dann lass uns über etwas anderes sprechen. Über unser Frühstück, zum Beispiel. Was möchtest du essen?“
    „ Nichts, ich möchte nur einen Kaffee trinken.“
    John stand auf und Meggie blieb liegen. Sie hörte das Rauschen des Meeres. Es war noch immer verhältnismäßig warm für diesen Spätsommer. Es war Ende September. Meggie stand auf und an diesem Morgen frühstückten sie auf der Veranda. Sie setzte sich im Bademantel hinaus und genoss die warme Sonne und die Ruhe, die hier draußen herrschte.

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