Mehr als fromme Wuensche
große Bewegung entstand um die ganze Erde herum, bis heute. Pfingsten ist deshalb auch ein ökumenischer Feiertag, der alle Christen weltweit verbindet. Die gute Nachricht hat sich ausgebreitet und wird heute gefeiert auf allen Kontinenten. Gottes guter Geist verbindet Menschen unterschiedlichster Herkunft und Kultur.
Ich wünsche mir, dass davon etwas spürbar wird auch bei uns an Pfingsten. Nicht in Massenbesäufnissen zeigt sich das, sondern in einem Geist von Gemeinschaft und Miteinander. In einer Familie, bei der du merkst, wes Geistes Kind sie ist. Eine Nachbarschaft, die spüren lässt: Da weht ein besonderer Geist. Gottes Geist zeigt darin, wie wir mit Fremden umgehen im Land, mit Alten und mit Behinderten. Doch, auch heute können wir merken, welcher Geist weht.
So steht die Erzählung in der Apostelgeschichte: „Als der Pfingsttag gekommen war, befanden sich alle an einem Ort. Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie waren. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder. Alle wurden vom Heiligen Geist erfüllt und begannen, in fremden Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab.
In Jerusalem aber wohnten Juden, fromme Männer aus allen Völkern unter dem Himmel. Als sich das Getöse erhob, strömte die Menge zusammen und war ganz bestürzt; denn jeder hörte sie in seiner Sprache reden. Sie gerieten außer sich vor Staunen und sagten: Sind das nicht alle Galiläer, die hier reden? Wieso kann sie jeder von uns in seiner Muttersprache hören: Parther, Meder und Elamiter, Bewohner von Mesopotamien,Judäa und Kappadozien, von Pontus und der Provinz Asien, von Phrygien und Pamphylien, von Ägypten und dem Gebiet Lybiens nach Zyrene hin, auch die Römer, die sich hier aufhalten, Juden und Proselyten, Kreter und Araber, wir hören sie in unsern Sprachen Gottes große Taten Gottes verkünden. Alle gerieten außer sich und waren ratlos. Die einen sagten zueinander: Was hat das zu bedeuten? Andere aber spotteten: Sie sind vom süßen Wein betrunken.
Da trat Petrus auf, zusammen mit den Elf; er erhob seine Stimme und begann zu reden: ...“ (Apostelgeschichte 2, 1ff.), und er erzählt, was er verstanden hat von der Geschichte des Jesus von Nazareth, seinem Tod und seiner Auferstehung.
Fußball-Sommermärchen
D as große Fußballfest haben wir im Sommer 2006 erlebt! Die Fans jubelten und trauerten, Gewinnen und Verlieren standen im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit.
„Die Welt zu Gast bei Freunden“ – ein schönes Motto für diese Wochen. An ihrem Anfang hofften wir zuallererst, dass sich diese Grundstimmung bewahrheiten würde. Gastgeber sein, heißt ja: Die Tür aufmachen, sich freuen, dass andere in meine „gute Stube“ kommen, Brot und Wein miteinander teilen oder auch Bier und Chips. Schön, dass wir als Deutsche während der WM geübt haben, gastfreundlicher zu sein. Oft wird ja aus dem Urlaub erzählt, wie nett es in der Türkei war, wie gastfreundlich die Menschen in Tunesien sind. Bei uns ist es eher selten, dass wir wirklich die Türen öffnen. Eine Türkin erzählte mir: „Ich wohne schon 16 Jahre lang in Deutschland, aber ich habe noch nie ein deutsches Wohnzimmer von innen gesehen.“ Dabei ist Gastfreundschaft wirklich eine Bereicherung. Du lernst neue Menschen kennen, dein Horizont erweitert sich und manche echte Freundschaft entsteht.
Gäste beherbergen ist übrigens eine gut biblische Tugend. „Gastfrei zu sein, vergesst nicht; denn dadurch haben einige ohne ihr Wissen Engel beherbergt“ , steht im Hebräerbrief (13,2).
Alle Gäste zur WM Engel? Was für eine Vorstellung! Doch am Schlimmsten ist ja nicht, wenn die deutsche Elf ein Spiel verliert oder dass sie nicht Weltmeister geworden ist. DasSchlimmste ist, wenn es zu Gewalt kommt, Menschen verletzt werden oder es gar Attentate gibt. 300 000 Polizistinnen und Polizisten standen zur Weltmeisterschaft bundesweit in Bereitschaft. Aber auch die Polizei kann nicht alles verhindern, gerade dann nicht, wenn unter den Gastgebenden oder den Gästen Menschen sind, die entschlossen sind, ein friedliches Miteinander, den Wettkampf auf dem Rasen für ihren Fanatismus zu missbrauchen. Den Älteren unter uns ist das Grauen von 1972 noch gut im Gedächtnis, als die Olympischen Spiele in München, die so großartig begonnen hatten, durch den Überfall auf die Mannschaft aus Israel jäh zerstört
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