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Mehr als nur ein sinnlicher Traum?

Mehr als nur ein sinnlicher Traum?

Titel: Mehr als nur ein sinnlicher Traum? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TESSA RADLEY
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Gedanken über meinen Ruf“, riet er. „Ich habe mich gebessert.“
    „Dazu wurde es auch Zeit.“
    „Übrigens sind Krokodile wundervolle Eltern. Wenn ich mich recht erinnere, helfen sie ihrem Nachwuchs beim Schlüpfen, indem sie die Eier ganz vorsichtig hin und her rollen. Und bei Gefahr suchen die Kleinen Schutz im Maul der Mutter.“
    Gedankenverloren sagte Amy: „Allmählich wird mir bewusst, dass ich schon bald Mutter sein werde. Hoffentlich mache ich dann meine Sache auch so gut …“
    „Du wirst bestimmt eine gute Mutter.“
    „Meinst du?“, fragte sie zweifelnd.
    „Ganz sicher.“ Amy schien ihm wie dafür geschaffen – und sie würde ihre Aufgabe ernst nehmen, wie alles, was sie tat.
    „Weißt du, ich mache mir Sorgen …“
    „Das brauchst du nicht“, sagte er, indem er langsamer ging und sie eingehend betrachtete. „Glaub mir, das Kind wird bestimmt sehr glücklich.“
    „Aber kann ich ihm auch alles geben, was es braucht?“
    „Du musst es doch gar nicht allein schaffen“, sagte Heath und öffnete die Schatulle. „Ich bin ja auch noch da.“
    Während sie den Ring betrachtete, kam Heath ein schrecklicher Gedanke: Sie dachte doch nicht etwa daran, ihr Ja zu widerrufen?
    Mühsam bezwang er seine Angst. Er durfte sie jetzt nicht bedrängen!
    „Komm“, sagte er und steuerte auf eine Bank zu. „Ich muss dir etwas sagen.“ Als Amy Platz genommen hatte, wandte er sich ihr zu und sagte ernst: „Du sollst wissen, dass ich dich nicht dazu überreden werde, mich zu heiraten.“
    Fragend sah sie ihn an. Im künstlichen Licht schimmerten ihre Augen beinahe wie reines Gold. „Wie meinst du das?“
    „Es ist allein deine Entscheidung – die ich dir nicht abnehmen kann.“
    Nach einem Moment des Schweigens fragte sie: „Meinst du etwa, dass ich es genieße, wenn andere Entscheidungen für mich treffen?“
    Vielleicht. Doch sagen würde er ihr das nicht. Als er damals das Weingut ihres Vaters gekauft hatte, hatte ihn ihre ganze Ablehnung getroffen – trotz seiner guten Absichten. Roland dagegen hatte sie immer förmlich angebetet, egal was er tat. Außerdem hatte er das Gefühl gehabt, dass sie ihm nur zu gern die Führung überlassen hatte. Aber sie war noch nie einem seiner Vorschläge gefolgt und hatte im Gegenteil immer äußerst ablehnend daraf reagiert. Wahrscheinlich lag der Unterschied einfach darin, dass sie Roland geliebt hatte.
    Ihn liebte sie nicht, so viel stand fest.
    Aber ihm machte es Spaß, sie ein wenig aufzuziehen. Sie zu ärgern, denn es gefiel ihm, wenn sie wütend war. Sie war dann ganz anders als sonst. Und mehr als alles andere wünschte er sich, dass sie glücklich war. Doch davon war sie im Augenblick leider meilenweit entfernt.
    Entschlossen klappte er die Schatulle zu. „Ganz sicher werde ich dich nicht zwingen, diesen Ring zu tragen.“
    Mit ihrer heftigen Reaktion hatte Heath nicht gerechnet. „Nein, nein. Ich will dich schon heiraten.“ Bevor er seine Freude darüber ausdrücken konnte, wandte sie bereits den Kopf wieder ab. „Es ist nur …“
    Als sie die Hände vors Gesicht schlug, funkelte Rolands Ring im Kunstlicht in allen Farben des Regenbogens.
    Heath spürte ein seltsames Gefühl in sich aufsteigen, das für seinen Geschmack ein bisschen zu viel Ähnlichkeit mit Eifersucht hatte. Wie tief war er gesunken, dass er seinen toten Bruder beneidete?
    Durch die Finger flüsterte sie: „Verdammt, ich habe alles so kompliziert gemacht.“
    Hörte er recht? Amy fluchte sonst nie?
    Hatte er sie zu sehr bedrängt? Zerknirscht ließ er sich neben ihr auf die Bank sinken. „Amy, sag mir, was ich tun soll. Ich tue alles für dich.“
    Selbst wenn er damit seine eigenen Zukunftspläne begraben musste …
    „Wirklich?“, fragte sie und ließ ihre Hände sinken.
    Sie hatte ja keine Ahnung. Denn dass er für sie buchstäblich über glühende Kohlen gehen würde, hatte er bisher sorgsam vor ihr verheimlicht. Seine tiefen Gefühle für sie hatte er noch nie offenbart.
    „Im Rahmen meiner Möglichkeiten.“
    „Dann steck mir den Ring an“, befahl sie und hielt ihm die Hand hin.
    Doch dort saß schon der Ring seines Bruders. Nie würde er es fertigbringen, ihn abzuziehen. Von Roland musste Amy ganz allein Abschied nehmen.
    Nach einem tiefen Atemzug sagte er: „Erst musst du Rolands Ring abnehmen.“
    „Kann ich nicht.“ In ihren Augen schimmerte es verdächtig.
    Plötzlich realisierte Heath, wie schwer das alles für Amy sein musste. Sie hatte Roland von ganzem

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