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Mehr als nur ein sinnlicher Traum?

Mehr als nur ein sinnlicher Traum?

Titel: Mehr als nur ein sinnlicher Traum? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TESSA RADLEY
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schlank ihre Finger im Vergleich zu seinen waren.
    Langsam und feierlich steckte er ihr den Ring an – der genau passte. Dann küsste er dankbar und glücklich ihre Hand.
    Indem sie Rolands Ring abgenommen hatte, war sie ihm entgegengekommen. Vielleicht hatte ihre Ehe doch eine Chance. Heath schöpfte neue Hoffnung.
    Er küsste sie noch einmal auf die Hand und bemerkte, dass ihre Finger zitterten.
    Also wollte Amy ihn doch! Und fühlte sich zu ihm hingezogen.
    „Nach einer alten Überlieferung soll der Ringfinger direkt mit dem Herzen in Verbindung stehen“, sagte sie mit bebender Stimme, und Heath hob den Kopf, um ihr in die goldbraunen, fast honigfarbenen Augen zu sehen.
    Sie hatten über die Ehe und über Sex gesprochen – und über den Pfad zu ihrem Herzen. Plötzlich erhob sich Heath und küsste sie auf den Mund.
    Amys Atem ging schneller.
    Ohne Hast berührte er ihre Lippen mit der Zunge. Mit geschlossenen Augen konzentrierte er sich ganz auf diesen Moment. Und auf Amy, die nach einem Hauch von Minze und Schokolade schmeckte. Ihr Mund fühlte sich so gut an, Heath wurde von seiner Sehnsucht regelrecht überwältigt.
    „Nein!“, stieß sie hervor und drückte ihn von sich weg.
    „Wir sind hier in einem öffentlichen Gebäude“, sagte sie und sah mit einem Ausdruck des Entsetzens zu ihm auf. Doch noch etwas schien in ihren Augen zu liegen … Als sie sich die Unterlippe befeuchtete, wünschte sich Heath nichts sehnlicher, als sie noch einmal zu küssen. Doch sie sah ihn so streng an, dass er es nicht wagte.
    „Ist das der einzige Grund?“, fragte er.
    „Heath, ich möchte das einfach nicht.“
    „Wie bitte?“, fragte er ungeduldig. „Du möchtest nicht geküsst werden?“ Ihm war klar, wie verblüfft er sich anhören musste. Doch er wusste nur zu gut, wie Sehnsucht sich anfühlte, und daher gab es für ihn keinen Zweifel, dass Amy sich nach seiner Nähe sehnte und ihn begehrte. Also warum ihre Ablehnung?
    „So ist es“, bestätigte sie kleinlaut.
    „Vorhin beim Mittagessen warst du mit Sex in der Ehe einverstanden. Und jetzt ist dir ein Kuss zu viel? Da werde ich nicht schlau draus.“
    Obwohl er merkte, wie verlegen sie war, hatte Heath keine Lust, ihr die Situation zu erleichtern. Amy musste endlich Farbe bekennen. Nach der Hochzeit gab es kein Zurück mehr.
    „Es ist nicht so, dass ich nicht will …“ Errötend brach sie ab. „Nur … möchte ich so intensive Gefühle nicht erleben.“
    Nun war es heraus, und im Stillen ergänzte Heath enttäuscht: „… möchte ich so intensive Gefühle nicht mit dir erleben.“ Wenigstens war sie ehrlich …
    Offenbar hatte sie beim Gedanken an Roland noch immer ein schlechtes Gewissen. Und doch wusste Heath genau – er hatte es unmissverständlich gespürt –, dass sie ihr Herz nach dem Tod seines Bruders nicht für immer verschlossen hatte.
    Auch Heath hatte ein schlechtes Gewissen. Es war einfach nicht richtig, dass er Genugtuung darüber empfand, dass er es geschafft hatte, Amys Gefühle durcheinanderzubringen. Doch er hatte es einfach wissen wollen: Sie, die um ihn, den Draufgänger und Tunichtgut, stets einen weiten Bogen gemacht hatte, begehrte ihn! In seiner Ehe erwartete ihn alles andere als eine unbeteiligte Bettgefährtin. Ein Gedanke, der ihn sehr glücklich machte.
    „Mach dir keine Sorgen“, sagte er und steckte die Hände in die Hosentaschen, um der Versuchung zu widerstehen, sie an sich zu ziehen. „Wenn wir erst verheiratet sind, wird alles einfacher.“
    „Das habe ich mir auch schon gesagt, aber ich habe Angst …“
    „Angst? Vor mir?“ Eine Braut, die sich vor ihm fürchtete war das Letzte, das Heath wollte.
    Sein Blick fiel auf ihre schönen weißen Zähne. Und auf ihre vollen Lippen, die er eben noch geküsst hatte …
    „Nein. Nicht direkt vor dir. Mehr vor …“ Sie schlug die Hände vors Gesicht. „Ich kann dir das nicht erklären.“
    Was ging nur in diesem hübschen Kopf vor?
    „Amy.“ Heath nahm die Hände aus den Taschen und hob ihr Kinn an, um ihr in die Augen zu sehen. Beruhigend sagte er: „Hab Vertrauen zu mir. Ich kenne dich fast dein ganzes Leben lang. Mir kannst du alles sagen.“
    „Da täuschst du dich“, brach es aus ihr heraus. „Es gibt vieles, was ich dir nicht erzählen kann. Und es gibt eine Seite an mir, die du nicht kennst. Nicht einmal ich kenne sie … Wie peinlich.“
    Erleichtert begriff Heath, wovon sie sprach: von Leidenschaft. Davon, wie heftig sie auf den Kuss reagiert hatte. Und

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