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Mehr als nur Traeume

Titel: Mehr als nur Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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tat.
    Und so redete auch der übrige Haushalt. »Dougless sagt, Kinder dürfen nicht stramm gewickelt werden.« - »Dougless sagt, die Wunde muß erst ausgewaschen werden.« - »Dougless sagt, mein Mann hat nicht das Recht, mich zu schlagen.« — »Dougless sagt, eine Frau sollte über ihr eigenes Geld verfügen können.« Dougless sagt dies, Dougless sagt das, dachte Lady Margaret. Wer leitete eigentlich diesen Haushalt? Die Staffords oder dieses Mädchen, das Lügen über ihre Verwandtschaft verbreitete?
    Und nun stand es weinend vor Lady Margaret - so in Tränen aufgelöst wie seit Tagen schon. Lady Margaret preßte die Zähne aufeinander bei dem Gedanken, wie sehr die Tränen einer Frau einen ganzen Haushalt durcheinanderbringen konnten.
    Aber am meisten beeinflußten diese Tränen Nicholas. Nicholas, der behauptete, sie zu lieben; Nicholas, der davon redete, sein Verlöbnis zu brechen wegen dieser Frau, die nichts hatte und die nichts war. Doch diese Frau, der Lady Margaret so viele Wohltaten erwiesen hatte, bedrohte nun ihre ganze Familie. Wenn Nicholas seinen Ehevertrag mit der Culpin-Familie brach ... Nein, sie mochte nicht daran denken, was dann passierte.
    Die rothaarige Frau mußte aus dem Haus.
    Lady Margarets Gesicht nahm einen harten, entschlossenen Ausdruck an. »Der Läufer ist aus Lanconia zurückgekommen. Ihr seid keine Prinzessin. Ihr seid nicht einmal weitläufig mit dem Königshaus verwandt. Wer seid Ihr?«
    »Nur eine Frau. Nichts Besonderes«, sagte Dougless schniefend.
    »Wir haben Euch alles gegeben, was unser Haus bieten kann, und Ihr habt uns belogen.«
    »Ja, das habe ich.« Dougless hielt den Kopf weiter gesenkt und stimmte allem zu, was Lady Margaret ihr vorwarf. Egal, was jemand zu ihr sagte - elender als jetzt konnte sie sich wirklich nicht mehr fühlen. Die Heirat sollte heute morgen stattfinden. Heute würde Nicholas seine schöne Lettice heiraten.
    Lady Margaret holte tief Luft. »Morgen werdet Ihr uns verlassen. Ihr werdet die Kleider nehmen, in denen Ihr hergekommen seid - sonst nichts - und für immer das Haus der Staffords verlassen.«
    Es dauerte eine Weile, ehe Dougless begriff. Sie blickte Lady Margaret mit nassen Augen blinzelnd an. »Verlassen? Aber Nicholas wünscht, daß ich hierbleiben soll - daß ich hier bin, wenn er zurückkommt.«
    »Glaubt Ihr, seine Frau wünschte Euch hier zu sehen? Mein törichter Sohn hat sich zu sehr in Euch verliebt. Ihr werdet ihm schaden.«
    »Ich würde Nicholas niemals schaden. Ich bin hierhergekommen, um ihn zu retten - nicht, um ihm zu schaden.«
    Lady Margaret funkelte sie wütend an. »Von woher kommt Ihr denn? Wo habt Ihr gelebt, ehe Ihr zu uns kamt?«
    Dougless preßte die Lippen zusammen. Sie konnte ihr das nicht sagen, absolut nicht. Wenn sie Lady Margaret die Wahrheit erzählte, war ihr Leben keinen Pfifferling mehr wert, und sie hätte nie mehr eine Chance, Nicholas zu sehen.
    »Ich ... ich verspreche Euch neue Unterhaltungen«, sagte Dougless im verzweifelten Ton. »Ich kenne noch mehr Lieder, noch mehr Spiele. Und ich kann Euch noch viele Geschichten über Amerika erzählen. Ich könnte auch von Automobilen und Flugzeugen berichten und . ..«
    Lady Margaret hob eine Hand. »Ich bin Eurer Zerstreuungen überdrüssig. Ich kann Euch nicht länger ernähren und kleiden. Wer seid Ihr? Die Tochter eines Bauern?«
    »Mein Vater unterrichtet, und das tue ich auch. Lady Margaret, Ihr könnt mich nicht auf die Straße werfen. Ich habe keine Adresse, wo ich hingehen könnte, und Nicholas braucht mich. Ich muß ihn beschützen, wie ich Kit beschützt habe. Ich habe Kit das Leben gerettet, wenn Ihr das inzwischen vergessen haben solltet. Er hat mir damals ein Haus angeboten. Ich werde es jetzt annehmen.«
    »Ihr habt Eure Belohnung genannt und sie auch bekommen. Dank Euch arbeitet mein Sohn nun als Handwerker.«
    »Aber...« Dougless streckte flehend die Hände aus.
    »Ihr werdet das Haus verlassen. Wir beherbergen keine Schwindler.«
    »Ich werde Teller waschen«, sagte Dougless im flehenden Ton. »Ich könnte der Arzt der Familie sein. Ich kann unmöglich mehr Schaden anrichten als Blutegel. Ich .. .«
    »Ihr werdet gehen«, schrie Lady Margaret sie nun förmlich an. Ihre Augen glitzerten wie Edelsteine. »Ich will Euch nicht länger in meinem Haus haben. Mein Sohn hat Euretwegen gebeten, sein Verlöbnis auflösen zu dürfen.«
    »Hat er das?« Hier hätte Dougless fast gelächelt. »Das hat er mir gar nicht gesagt.«
    »Ihr bringt

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