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Mehr als nur Traeume

Titel: Mehr als nur Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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meinen Haushalt durcheinander. Ihr verhext meinen Sohn, bis er seine Pflicht vergißt. Seid froh, daß ich Euch nicht auspeitschen lasse.«
    »Wäre das etwa ein besseres Los? Mich aus diesem Haus unter diese . .. diese Leute zu schicken? Mich von Nicholas wegzuschicken ?«
    Lady Margaret stand auf und drehte Dougless den Rücken zu. »Ich will mich mit Euch nicht streiten. Heute verabschiedet Ihr Euch von meinen Frauen, und morgen werdet Ihr aus dem Haus geschickt. Geht jetzt.«
    Wie betäubt drehte sich Dougless um und verließ das Zimmer. Ohne etwas zu sehen, tastete sie sich in Honorias Zimmer zurück. Honoria warf einen Blick auf ihr Gesicht und erriet, was passiert war. Sie hatte so etwas erwartet.
    »Lady Margaret hat dich fortgeschickt?« flüsterte Honoria.
    Dougless nickte.
    »Hast du eine Adresse, wo du hingehen könntest? Hast du jemand, der sich um dich kümmert?«
    Dougless schüttelte den Kopf. »Ich werde Nicholas dieser bösen Frau überlassen müssen.«
    »Lady Lettice?« erwiderte Honoria stirnrunzelnd. »Die Frau ist vielleicht kalt, aber ich glaube nicht, daß sie böse ist.«
    »Du kennst sie nicht.«
    »Du aber?«
    »Ich weiß sehr viel über sie. Ich weiß, was sie machen wird.«
    Honoria hatte gelernt, solche sonderbaren Bemerkungen von Dougless zu ignorieren. Sie dachte bei sich, daß sie vielleicht gar nicht alles wissen wollte, was es über Dougless zu wissen gab. »Wo willst du nun hingehen ?«
    »Ich habe keine Ahnung.«
    »Hast du irgendwelche Verwandte?«
    Dougless lächelte schwach. »Wahrscheinlich. Ich vermute, daß irgendwo ein paar Montgomerys im sechzehnten Jahrhundert leben.«
    »Aber du kennst sie nicht?«
    »Ich kenne nur Nicholas.« Nicholas, der inzwischen zweifellos verheiratet war. Sie hatte gedacht, sie habe eine Wahl zwischen Bleiben und Fortgehen, und nun sah es so aus, als würde ihr Schicksal von anderen entschieden. »Ich kenne Nicholas, und ich weiß, was geschehen wird«, sagte sie müde.
    »Du sollst zu meiner Familie gehen«, sagte Honoria entschlossen. »Sie wird begeistert sein von deinen Liedern und Spielen. Sie wird für dich sorgen.«
    Dougless brachte ein kleines Lächeln zustande. »Das ist sehr gütig von dir, aber wenn ich nicht bei Nicholas bleiben kann, möchte ich überhaupt nicht hierbleiben,«
    Honorias Gesicht wurde aschfahl. »Wer sich selbst tötet, versündigt sich an Gott.«
    »Gott«, flüsterte Dougless, und dabei traten ihr wieder die Tränen in die Augen. »Gott hat das alles mit mir veranstaltet, und nun geht alles schief.« Sie schloß die Augen. »Bitte«, flüsterte sie, »bitte, Nicholas, heirate sie nicht. Ich flehe dich an - tu es nicht.«
    Honoria ging besorgt zu Dougless und legte ihr die Hand auf die Stirn. »Dougless, du bist heiß. Du mußt heute im Bett bleiben. Du bist krank.«
    »Ich bin jenseits aller Krankheiten«, sagte Dougless, während sie sich von Honoria aufs Bett niederdrücken ließ. Sie spürte kaum, wie Honoria ihr vorn das Kleid öffnete. Sie schloß wieder die Augen.
    Stunden später, als sie die Augen öffnete, sah sie sich in einem verdunkelten Zimmer in Honorias Bett liegen, trug nur ihr Leinenhemd, und ihre Haare waren aufgelöst. Ihr Kissen war naß, also wußte sie, daß sie im Schlaf geweint hatte.
    »Nicholas«, flüsterte sie. Inzwischen verheiratet. Verheiratet mit einer Frau, die ihn umbringen würde - am Ende die Familie Stafford auslöschen würde. Sie schloß wieder die Augen.
    Als sie zum zweitenmal erwachte, war es draußen Nacht und sehr dunkel im Zimmer. Honoria schlief neben ihr.
    Etwas stimmt nicht, dachte Dougless bei sich. Etwas stimmte ganz und gar nicht. Sie erinnerte sich daran, wie Lady Margaret zu ihr gesagt hatte, sie müssen den Stafford-Haushalt verlassen. Aber da war noch etwas.
    »Nicholas«, flüsterte sie. »Nicholas braucht mich.«
    Sie stieg aus dem Bett und ging hinaus auf den Korridor. Alles war still. Barfuß ging sie die Treppe hinunter. Ihre nackten Sohlen berührten das getrocknete Schilfgras vom Fluß. Sie ging durch die Hintertür hinaus in den Garten und folgte ihrem Instinkt und einer unerklärlichen Kraft, die sie in eine Richtung zog. Sie überquerte die Terrasse aus Ziegelsteinen, stieg die Treppe dahinter hinunter, folgte dann dem Pfad bis zum Irrgarten und tauchte in ihn ein. Es stand nur eine Mondsichel am Himmel, und es war sehr dunkel, aber sie brauchte nichts zu sehen — sie folgte einem, inneren Licht.
    Als sie in den Garten eintauchte, hörte sie die

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